Vierbeinige Landschaftspfleger grasen sich durchs Extertal

Extertal-Meierberg. Schafe werden in Deutschland vorwiegend gezüchtet, um sie für die Landschaftspflege einzusetzen. Das sieht bei Andreas Flötotto in Meierberg kaum anders aus. Seine Herde, 70 Stück, die beispielsweise im benachbarten Goldbeck (Niedersachsen) gerade das Gras kürzer frisst, käme auch ganz gut ohne ständige Aufsicht zurecht. Flötotto fährt dennoch einmal am Tag zu den Tieren, schaut nach dem Zaun oder dem Wasser. &bdquo;Das ist auch unser Selbstverständnis seit Jahrzehnten, immer die Tiere und die Natur im Blick zu haben“, sagt er. Zusätzlich stehen und sitzen vier Flaschenlämmer hinter dem Haus und benötigen in den ersten Wochen ohne Mutterschaf mehr Aufmerksamkeit. Schaut man in die Statistiken, findet man eine Zahl von 1,6 Millionen Schafen, die derzeit im Haupt- oder Nebenerwerb in Deutschland gehalten werden . Etwa 50 Prozent der Einnahmen aus der Schafhaltung stammen aus der Erzeugung von Fleisch und Schafmilch. Im Vergleich zu anderen Fleisch- und Milcharten ist der Pro-Kopf-Verbrauch jedoch vergleichsweise niedrig. Im Schnitt isst jeder von uns nur 0,7 Kilogramm Lammfleisch pro Jahr, hingegen 37,5 Kilogramm Schwein. Die Hälfte aller Schafhalter halten ihre Schafe allerdings nicht, um ein Produkt zu erzeugen, sondern zur Pflege unterschiedlicher Naturräume.

Pellets statt Pullover Es gibt zudem ein Produkt beim Schaf, bei dem man heutzutage erfinderisch sein muss: Wolle. Flötotto erklärt kurz: &bdquo;Sie bekommen für die Wolle kaum noch Erlöse. Zumal, wenn die Tiere viel draußen standen und die Wolle ab und an verfilzt. Meine Tiere sind bis auf wenige Wochen auf der Weide. Die meisten Rassen, wir haben Bentheimer Landschafe, können im Winter draußen bleiben. Sollten sie in der Scheune stehen, füttere ich Heu aus Rundballen, etwas Getreide oder rote Beete zu.“ Und was macht man mit der Wolle? &bdquo;Mein Bruder, der in Verl ebenfalls Schafe hält, kommt und wir scheren die Tiere, die Wolle verarbeite ich zu Dünge-Pellets. Das haben wir jetzt kiloweise in der Vermarktung. Die Nachfrage hat zugenommen.“

Und was muss man außerdem rund um die Schafhaltung beachten? Flötotto nennt ein Beispiel: &bdquo;Wichtig ist, dass man sich bei den Tieren mindestens zweimal im Jahr um die Klauenpflege kümmert. Ich mache das in jedem Fall vor dem Weideauftrieb im Sommer.“ Und natürlich gibt es auch zwei Hunde, deren Job es ist, die 70 Schafe mal beim Weidewechsel &bdquo;zu führen“. &bdquo;Wir haben zwei Border-Collies. Pippa und Abbey. Der eine Hund hört auf englische Kommandos, der andere auf deutsche“, ergänzt der Extertaler Landwirt. Der Elektrozaun sei Standard und das Thema &bdquo;Wölfe“ glücklicherweise in Meierberg nicht existent.

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