Darum müssen die Extertaler ab 2025 mit steigenden Wassergebühren rechnen

Extertal. Die kommunalen Haushalte sind bekanntermaßen stark belastet. Vor allem die Kreis- und Jugendamtsumlagen sorgen in den Verwaltungen für Kopfzerbrechen, das wurde während der Haushaltseinbringungen und -verabschiedungen in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich . In Extertal sind seit 2022 auch Jahresverluste im Bereich Wasserversorgung entstanden, die die Gemeinde nun plant, auszugleichen. Das bringt allerdings schlechte Nachrichten für die Bürgerinnen und Bürger mit sich, denn die Wassergebühren sollen ab 2025 entsprechend steigen.

Ein Defizit von 35.840 Euro weist der Haushaltsplan für das Jahr 2024 aus, erklärt die Gemeinde in ihrer Beschlussvorlage für den Haupt- und Finanzausschuss, der in seiner jüngsten Sitzung über eine Gebührenerhöhung beraten hatte. In 2022 waren es rund 40.300, 2023 etwas 35.000 Euro. Eine Ergebnisverbesserung für 2024 sei nicht zu erwarten.

Die Defizite seien vor allem durch massive Materialkostensteigerungen, Energiepreiserhöhungen und einen Anstieg der Personalkosten entstanden, erläuterte Kämmerer Hubertus Fricke. Außerdem würden Gelder für die Netzunterhaltung benötigt. Einsparungen seien nicht möglich, weil die Trink- und Löschwasserversorgung in der Gemeinde immer gegeben sein muss. Eine Gebührenerhöhung sei daher unumgänglich, erklärte Fricke weiter.

Seit 2018 zahlen die Extertalerinnen und Extertaler pro Kubikmeter Frischwasser 1,88 Euro. Die Gemeinde benötige 160.000 Euro mehr, um ihre gesetzlichen Pflichtaufgaben im Bereich Wasserversorgung erfüllen zu können. Daher soll die Verbrauchsgebühr ab dem 1. Januar 2025 auf 2,20 Euro pro Kubikmeter Frischwasser angehoben werden. Für einen durchschnittlichen Musterhaushalt bedeute das eine Belastung von 54,78 Euro pro Jahr (brutto), erläuterte der Kämmerer weiter.

&bdquo;Ist die Größenordnung erforderlich?“ Eine Erhöhung sei zwingend erforderlich, stimmte Karl-Heinz Sievert (SPD) zu, wollte aber gleichzeitig wissen, ob die wirklich in der angedachten Größenordnung notwendig sei. &bdquo;Reicht nicht eine Erhöhung auf 2,10 Euro, wie es mal geplant war?“, wollte Sievert wissen. &bdquo;Wenn das nicht ausreicht, könnte man die Gebühren in den kommenden Jahren noch mal anpassen.“

Eine Erhöhung auf 2,10 Euro würde einen weiteren Verlust von rund 50.000 Euro nach sich ziehen, erklärte Hubertus Fricke. Verluste müssten innerhalb von vier Jahren ausgeglichen werden. Das könne für die vergangenen Jahre nur durch den Kernhaushalt passieren, der ohnehin schon stark belastet sei. Jeder Einzelne habe dann etwa 16 Euro mehr pro Jahr im Portemonnaie, die Verluste im Gemeindehaushalt seien allerdings gravierend.

Bürgermeister Frank Meier ließ zunächst über den SPD-Vorschlag abstimmen, dem sieben Ausschussmitglieder zustimmten. Zehn Stimmen bekam der Verwaltungsvorschlag. Das letzte Wort hat der Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 12. Dezember, um 18.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses.

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