Bass trifft Burg: Die Stars Camo & Krooked sorgen beim Sternberg-Festival fürs Party-Beben

Extertal. Um die 650 Gäste feierten im vergangenen Jahr die dritte Auflage des &bdquo;Burgbeben STRNBRG“ . Dafür, dass das Festival für Jugendsubkultur auch in diesem Jahr vom 6. bis zum 8. Juni wieder seine volle Anziehungskraft für Nordlippe, Lemgo und darüber hinaus entfaltet, hat das Organisationsteam um Martha Johannsmeier vom Kulturstellwerk Lippe ein attraktives Programm erarbeitet.

Nachdem das Burgbeben 2024 mit Kult-DJane Marusha (&bdquo;Over the rainbow“) aufwarten konnte, sind in diesem Jahr Camo & Krooked zu Gast. Das Wiener Duo Reinhard Rietsch und Markus Wagner zählt aktuell zu den erfolgreichsten österreichischen Musikern und ist eine feste Größe in der internationalen Drum-&-Bass-Szene. Sie gelten als Pioniere ihres Genres und werden im Rahmen der &bdquo;Open-Air-Nacht“ am Samstag, 7. Juni, zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens auflegen. Wie aber schafft das kleine Event Burgbeben es, an solche Namen heranzukommen?

Kleines Event, große Namen Laut Martha Johannsmeier ist der Kölner Drum-&-Bass-DJ Kolt Siewerts hier der springende Punkt. &bdquo;Er unterstützt das Festival seit dem ersten Jahr, ist Resident DJ bei uns und hat uns alle Kontakte zu unseren Headlinern verschafft - im letzten Jahr Marusha, in diesem Jahr Camo & Krooked“, erklärt die Kulturmanagerin. Subkultur auf einer Burg, zugänglich und zeitgemäß: Das Konzept scheint aufzugehen, passt - nachhaltig, inklusiv und als &bdquo;Safe Space“ konzipiert - auch bestens in die Zeit. So werden auch die zehn kostenfreien Kurse (siehe unten), die am Freitag - dem &bdquo;Workshop-Tag“ - angeboten werden, von namhaften Experten, Künstlerinnen und Top-Sportlern geleitet.

Für Jochen Brunsiek, Geschäftsführer des Kulturstellwerks Nordlippe, ist zum Beispiel der Workshop von Modedesignerin Laura Schlütz &bdquo;typisch Burgbeben“. Schlütz, die mit ihrer &bdquo;Machart Manufaktur“ in Steinheim ansässig ist, war 2024 zum ersten Mal dabei. &bdquo;Wir haben bereits im Vorfeld gemeinsam mit den Ehrenamtlichen alte Festivalbanner genutzt, um Taschen im Upcycling-Style zu produzieren, die den Festivalrichtlinien entsprechen, also nicht größer sind als A4, und dazu noch die Umwelt schonen“, erinnert sie sich. Als Markenzeichen wurden Festivalbändchen aus den Vorjahren verarbeitet. &bdquo;So haben wir mit dem, was übrig geblieben ist, tolle, nützliche Designs hergestellt.“

Gäste helfen bei Vorbereitung Bei den 12- bis 26-jährigen Teilnehmern ihres Kurses habe sie &bdquo;eine unglaubliche Begeisterung und Motivation bei der Arbeit“ wahrgenommen. Den vermeintlichen Müll an der Nähmaschine wieder in den Nutzungskreislauf zu bringen und etwas Besonderes zu kreieren, habe die Jugendlichen und jungen Erwachsenen &bdquo;regelrecht euphorisch“ gemacht - erst recht, als es darum ging, T-Shirts im Siebdruckverfahren künstlerisch zu bedrucken. &bdquo;Jedes Shirt ein Unikat“, schwärmt Laura Schlütz.

Das Besondere am Burgbeben sei für sie, dass die Gäste an der Vorbereitung des Festivals mitarbeiten. &bdquo;Damit wird echte Partizipation und Identifikation mit der Veranstaltung von Jugendlichen gelebt. Sie gestalten das Festival! Von jungen Menschen für junge Menschen“, fasst die Künstlerin zusammen. Großartig sei zudem, dass versucht werde, nachhaltig im Umgang mit Ressourcen umzugehen. &bdquo;Diese Vision teile ich.“ Über ihr Kunstprojekt &bdquo;Sweatshop“, mit dem sie 2023 zu Gast im Europawaggon des Kulturstellwerks war, sei die Kooperation zustande gekommen.

Barrierefreie Angebote Eine &bdquo;Offene Bühne“ am Workshop-Tag, ein DJ-Wettbewerb, bei dem sogar der letzte Slot für die Party-Nacht am kommenden Tag gewonnen werden kann, sowie der Kunst- und Kreativmarkt am Samstag (freier Eintritt gegen Spende) sind weitere Säulen des Programms, das in vielen Punkten allen offenstehen soll. So wird bereits beim kostenlosen Open-Air-Nachmittag rund um die Burg spannende Musik zu hören sein, etwa von der lokalen Singer-Songwriterin Laola, die für die vierte Auflage sogar einen Burgbeben-Song geschrieben hat. &bdquo;Der Vibe ist dort ein ganz Besonderer, die Wertschätzung, auch den Künstlerinnen gegenüber, sehr hoch“, sagt die Detmolderin Loraine Bukowski.

Jeder der mag, soll dabei sein können - das wird 2025 sogar besonders ernst genommen: &bdquo;Wir bekommen eine Zusatzförderung für barrierefreie Angebote“, freut sich Martha Johannsmeier. Da man noch in den Planungen stecke, sei nicht alles final, aber: &bdquo;Ein Großteil der Workshops wird teilweise barrierefrei sein, und am Samstag gibt es Vibrationspaneele, die den Beat spürbar machen, Niederflurbusse, barrierefreie WCs, Rollstuhlzonen und wahrscheinlich eine Gebärdendolmetscherin für Teile der Musik.“

Workshops zum Mitmachen Ein wichtiger Bestandteil des Festivals sind die zehn Workshops am Freitagnachmittag (einer davon für Eltern), buchbar über https://www.burgbeben-strnbrg.de/workshop-anmeldung/ . Teilnahme ab 12 bis zum Alter von 26 Jahren. Fünf Tipps und ein Kurs für die Eltern.

Breakdance : Der Kursleiter ist ein Profi, immerhin war Ufuk &bdquo;Ufo“ Uzun bereits Breakdance-Europameister und zweifacher deutscher Meister. Er tritt mit seiner Crew &bdquo;United Chabos“ bei Events auf und besucht Schulen, um Workshops zu geben. Nach einigen Dehn- und Mobilisierungsübungen lernen die Teilnehmer, wie man sich auf dem Boden bewegt, Powermoves ausführt und verschiedene akrobatische Elemente einsetzt. Auch über die Hintergründe erfahren die Teilnehmer einiges.

Upcycling & Siebdruck: Aus alten Schätzen etwas Neues zu kreieren, liegt definitiv im Trend. Kursleiterin Laura Schlütz ist studierte Mode- und Textildesignerin sowie Medienwissenschaftlerin. Sie wird mit den Jugendlichen aus alten Festivalbannern und -bändchen stylische Taschen herstellen und mit dem Siebdruck-Verfahren kreative Designs auf T-Shirts drucken – natürlich im Festival-Style! Wer Lust hat auf Textildesign, Nähen und Upcycling, ist hier richtig.

Texture Art: &bdquo;Kreativ mit Struktur und Farbe“ heißt der Untertitel dieses Angebots, das von den Lemgoer Künstlerinnen Silke Hermanni (Kunstlabor Lemgo) und Julia Prange geleitet wird. Strukturpaste ist aktuell sehr angesagt, und in diesem Workshop lernen Interessierte das Arbeiten damit kennen. Dazu gibt es Acrylfarbe, Spray, Schablonen, Spachtel und vieles mehr, um sich kreativ auszutoben.

DJ & Musikproduktion: Nicht nur konsumieren, sondern selbst Musik produzieren - Mario Lämmerhirt, Christian Wehrspahn und David Maatz vermitteln Wissen darüber, wie D Js die Clubs zum Beben bringen. Wer wissen will, die ein DJ-Mischpult funktioniert, Tracks perfekt gemixt werden und welche Technik heute angesagt ist, ist hier richtig. Sounds samplen, Loops arrangieren und sogar Scratchen auf Vinyl können hier ausprobiert werden.

Graffiti : Das Burgbeben ist ein fester Kooperationspartner der Rapschool NRW, für die Daniel Schneider diesen Kurs, ebenso wie den Rap-Workshop, leitet. &bdquo;Wir freuen uns wieder auf die tollen Jugendlichen. Insbesondere die Location und die Planung des Burgeben-Teams sind immer top!“, fasst Schneider die Faszination zusammen.

Elternworkshop : Parallel zu den Jugendlichen können auch deren Eltern an einem kostenlosen Workshop teilnehmen: In Kooperation mit der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung geht es um &bdquo;Sicherheit in unsicheren Zeiten“, die Kursleitung hat Anna Tauber-Reglin. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie möchte Eltern helfen, in einer Zeit, in der äußere Unsicherheiten zunehmen, ihren pubertierenden Kindern innere Sicherheit und Stabilität zu vermitteln.

Tickets für den &bdquo;Open-Air-Evening“ (ab 18 Jahre): https://www.burgbeben-strnbrg.de/tickets/

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