Mit vielen Fotos: „Camo & Krooked“ begeistern 700 Besucher beim „Burgbeben“ in Extertal

Extertal-Linderhofe. Immer zur Geisterstunde stehen beim &bdquo;Burgbeben“ auf der Burg Sternberg die Top-Acts am Mischpult – in diesem Jahr sind es keine geringeren als &bdquo;Camo & Krooked“ gewesen, zwei in Österreich lebende elektronische Musikproduzenten. Beim schwedischen Audio-Streaming- und Mediendienstanbieter &bdquo; Spotify“ kommen sie monatlich auf mehr als eine Million Hörer – beim &bdquo;Burgbeben“ waren es immerhin rund 700.

2007 schlossen sich &bdquo;Camo & Krooked“ als Duo zusammen, um gemeinsam zu produzieren. &bdquo;Camo“, das ist der 41-jährige Reinhard Rietsch, und &bdquo;Krooked“ der 35-jährige Markus Wagner. Beide teilen sie die Vorliebe, die verschiedenen Genres der elektronischen Musik zu vermischen, etwa Elektro, House, Funk, Dubstep und Drum and Bass. So entwickelten sie über die Jahre ihren eigenen Stil, der sie in der Szene bekannt machte. Aktuell begeistern sie mit ihren Hits wie &bdquo;Sunglasses at Night“, &bdquo;Sientelo“ oder der neuen Single &bdquo;Lose Control“. Am Samstagabend erfreute das Duo mit einer bunten Mischung ihrer großen Hits.

Am Freitag standen die beiden noch beim &bdquo;Sputnik Spring Break“ in Bitterfeld auf der Bühne, davor beim &bdquo;World Club Dome“ in Frankfurt – und zwar vor tausenden Menschen. In Extertal hingegen seien sie zum ersten Mal, verrieten die Künstler. Da sie ohnehin in Deutschland waren, habe der Abstecher auf die Burg Sternberg hervorragend in den Kalender gepasst. Und dass es im beschaulichen Lipperland deutlich weniger Zuschauer sind als in den Tagen zuvor, das mache ihnen überhaupt nichts aus.

&bdquo;Meist sind auf kleineren Veranstaltungen viel mehr Besucher, die einen tatsächlich sehen wollen und auch wir können sie sehen, denn sie verteilen sich nicht über ein riesiges Areal“, sagte Markus Wagner. Sie würden viel in Clubs spielen und das auch leidenschaftlich gern, ergänzte Reinhard Rietsch. &bdquo;Hier auf Burg Sternberg ist es wohl vergleichbar mit einem Club, nur ohne Dach.“

Musikalisch hatten sie vor allem viele eigene Hits im Gepäck. Rund 100 Tracks, gemischt auf vier Playern würden sie bereithalten – viele davon sogar solche, die das Duo exklusiv für Live-Auftritte zurückhält. &bdquo;Das sind neben Spezialversionen unserer Stücke auch viele bisher nicht veröffentlichte“, sagte Wagner. Ein bisschen Lampenfieber das hätten sie auch jetzt, nach den vielen Jahren auf der Bühne noch immer. &bdquo;Das wird wohl nie ganz verschwinden, soll es auch nicht, denn sonst würde es ja langweilig werden.“

&bdquo;Workshops waren gut besucht“

Bereits am Vortag des großen Höhepunktes des Burgbebens gab es für die Besucher der Burg viel zu erleben: Rund 60 Ehrenamtliche hatten zum vierten Mal ein beachtliches Programm, bestehend aus Workshops, Kreativmarkt und Live-Musik, auf die Beine gestellt. &bdquo;Die Workshops am Freitag waren wirklich sehr gut besucht“, schwärmte Jochen Brunsiek vom Kulturstellwerk Nordlippe. Hierbei konnten Kinder und Jugendliche das Graffiti-Sprayen lernen, analoge Fotografie ausprobieren oder die Fähigkeiten eines DJs erlernen. Am Ende des Tages präsentierten die Teilnehmer den Besuchern die Ergebnisse, unter anderem in Form eines DJ-Contests.

Am Samstag lud vor allem der Kunst- und Kulturmarkt auf das Jugendsubkulturfestival. Wie bei jeder Open-Air-Veranstaltung wäre auch hierfür gutes Wetter entscheidend gewesen – leider zeigte sich das eher von seiner unbeständigen Seite und verleitete die Menschen nicht unbedingt zu Unternehmungen unter freiem Himmel. Trotzdem lockte vor allem die Live-Musik ab dem Nachmittag auf die Burg. Hier begeisterte etwa die Bielefelder Künstlerin &bdquo;Joon“, alias Julia Meisenberg, mit der Verbindung von groovigen Beats mit sphärischen Gitarrenriffs und schweren Synthiesounds. Mit einem erhabenen Blick über das Lipperland fieberten die Besucher dann auf die dunklen Abendstunden hin, denn mit deren Einbruch wurde es auch auf der großen Bühne laut.

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Aufräumarbeiten, denn schließlich wollten auch die Bühnen wieder abgebaut werden. Möglich war all das nicht zuletzt dank der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. Das &bdquo;Burgbeben“ selbst wird veranstaltet vom Kreis Lippe, dem Kulturstellwerk Nordlippe und der DöJu, der Jugendarbeit der evangelischen Kirchen in Dörentrup. Kooperationspartner sind die JuKulEx, die Jugend und Kultur Extertal, der Landesverband Lippe, das &bdquo;Klangheimlich Kollektiv“, die Lippische Landeskirche, die Drogenberatung in Lippe, die offene Jugendarbeit Schlangen und das Jugendzentrum Area 48 aus Belgien, das bisher in jedem Jahr dabei war.

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