Extertal-Bösingfeld. Für viele Bürgerinnen und Bürger war die Gedenkstätte für die jüdischen Einwohner in Extertal im Bösingfelder Südhagen ein Ärgernis. Der Zahn der Zeit und vor allem Vandalismus hatten ihr unübersehbar zugesetzt. Dieser Missstand blieb auch der Wählergruppe "Zukunft Extertal" nicht verborgen, zumal einige Bösingfelder mit der Bitte um Abhilfe darauf hingewiesen hatten, schreibt die Fraktion in einer Pressemitteilung.

Da die Stätte seinerzeit als Bürgerprojekt geplant und umgesetzt worden sei, habe sich die Wählergruppe entschieden, nicht an die Gemeinde heranzutreten, sondern die Neugestaltung als Bürgerinitiative selbst in die Hand zu nehmen. Die Finanzierung einer neuen Bank und eines neuen Zauns seien dank einiger Spenden und dem Erlös des Lichtbildvortrags "Bösingfeld vor 40 Jahren" schnell geklärt gewesen.

Mit viel Manpower und Know-how seien dann der neue Zaun und die neue Bank installiert, sowie die Anlage von Müll und sonstigem Unrat befreit worden. Und da man gerade dabei war, wurde auch noch die Sitzecke im Bürgergarten gesäubert, schreibt die Fraktion weiter. Zehn Säcke Müll seien bei der Aktion zusammengekommen. „Nun hoffen alle Beteiligten, dass die Anlage lange in diesem Zustand intakt bleibt“, heißt es weiter.

Die Gedenkstätte war vor über 20 Jahren auf Initiative von Schülerinnen und Schülern der damaligen Realschule errichtet worden und erinnert an die Bösingfelder Synagoge, die sich unweit dieser Stelle an der Südstraße befand. Die Synagoge wurde in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstört, kam 1939 durch Verkauf in den Besitz eines Bösingfelder Kaufmanns und diente bis zum Abriss im Jahr 1988 als Wohn- und Geschäftshaus.