So geht es mit dem Mensaneubau in Bösingfeld weiter

Extertal-Bösingfeld. Dass ab dem Schuljahr 2026/27 der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz kommt, ist schon lange bekannt. Viele Kommunen stellt das aber nicht nur vor finanzielle, sondern auch vor räumliche Schwierigkeiten. So auch die Gemeinde Extertal, die für den kommenden Rechtsanspruch eine neue Mensa in Bösingfeld benötigt. Einen ersten Entwurf für diese hatte die Gemeinde bereits Anfang 2024 vorgestellt . Inzwischen hat sich in Bezug auf den Neubau bekanntermaßen aber einiges geändert. Es gab einen Architektenwechsel und auch die zunächst eingeplanten 1,7 Millionen Euro werden nicht mehr ausreichen. Nachdem die Politik im September ohne konkrete Zahlen über das Vorhaben abstimmen musste , wurde Architekt Gerhard Seidler in der jüngsten Ratssitzung konkreter.

&bdquo;Zur Bauausschusssitzung am 4. September war die Planung freigegeben worden“, warf Seidler zunächst einen kurzen Blick zurück. In der Zwischenzeit seien die notwendigen Fachplaner gefunden und beauftragt worden. Das betreffe zunächst die Bereiche Heizung und Sanitär, Lüftung, Statik und Elektrik. Zur Erinnerung: Aus der ursprünglichen Planung wurde in den neuen Entwurf nichts übernommen. Warum in einer interfraktionellen Runde der Architektenwechsel beschlossen wurde , dazu war auf Nachfrage der LZ nichts zu erfahren.

&bdquo;Bewegung“ in den Kosten

Die Fachplaner hätten inzwischen auch ihre Kostenschätzungen abgegeben. Eine erste grobe Schätzung sei zunächst von seinem Büro erstellt worden, erklärte Seidler weiter. Belastbare Zahlen könnten aber nur die jeweiligen Firmen selbst abgeben. Entsprechend habe es bei den Kosten auch &bdquo;Bewegung“ gegeben. Inzwischen gehe man von einer Gesamtsumme von rund 2,5 Millionen Euro (Anfang September waren es noch 2,3 Millionen) aus. Ein Umstand, der bei vergangenen Projekten wie dem Umbau der Mittelstraße 32 oder dem Neubau des Gerätehauses Almena/Laßbruch für große Diskussionen in der Politik gesorgt hatte. Als Konsequenz daraus war vor einigen Wochen beschlossen worden, aktuelle Bauprojekte einer regelmäßigen Kostenkontrolle zu unterziehen.

Ein großer Verfechter dieses Vorgehens war in der Vergangenheit Christian Sauter (FDP), der inzwischen bekanntermaßen zum Bürgermeister gewählt wurde. Immer wieder hatte er kritisiert, dass Projekte kostenmäßig aus dem Rahmen gelaufen seien. Da er dieses Projekt aber &bdquo;nur“ aus der noch laufenden Amtsperiode übernommen habe, müssten Verwaltung und Politik nun schauen, wie sie am besten mit der Situation umgehen, erklärt er auf Nachfrage. Denn schon im September war klar: Es gibt keine Alternative, als dem Bau zuzustimmen. Außer das ganze Vorhaben abzublasen. Angesichts der räumlichen Situation ist das allerdings keine Alternative, denn die jetzige OGS-Mensa im Keller der Grundschule ist viel zu klein. Und auch die Zeit rennt allmählich davon.

Grund für die Kostensteigerung seit Anfang September sei unter anderem die Verlegung einer Leitung in der Schulstraße gewesen, die bereits fällig &bdquo;aber dem Projekt nicht zugeordnet war“, wie es Gerhard Seidler beschrieb. Die Honorare der Fachplaner bezögen sich außerdem auf die anrechenbaren Kosten, sodass diese nun etwas höher ausfielen, erklärte der Architekt weiter. Ohnehin hätten sich die Zahlen ein wenig verschoben, da die Firmen diese durch ihre Expertise genauer berechnen könnten. Für die Baugrunduntersuchung liege unterdessen noch gar kein Ergebnis vor. Dieser Betrag sei zunächst &bdquo;prophylaktisch eingetragen“ worden.

Weitere Schwankungen möglich

Dass mit diesen 2,5 Millionen Euro nun das Ende der Fahnenstange erreicht ist, sei unterdessen unklar. &bdquo;Wir haben bisher nur eine Entwurfs- und keine Ausführungsplanung und keine Vergaben“, erklärte Gerhard Seidler. &bdquo;Es gibt immer ein kleines Risiko nach oben, aber auch nach unten. Wir haben das Ganze nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und machen das nicht zum ersten Mal. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Ziel eingehalten wird, aber es gibt natürlich immer äußere Faktoren, die noch Auswirkungen haben können.“

Positive Nachrichten hatte Architekt Seidler unterdessen in Bezug auf den Zeitplan. &bdquo;Da wir mit Stahlbeton-Fertigteilen arbeiten und deshalb keine großen Erdarbeiten nötig sind, wird es im Winter keine große Unterbrechung geben müssen.“ Dennoch sei das Vorhaben ambitioniert, auch weil &bdquo;im Prinzip jetzt schon klar sein muss, wo am Ende welche Steckdose hinmuss.“ Die Planung sei also fast aufwendiger als der eigentliche Bau. &bdquo;Wir haben aber gute Leute an Bord und ich bin zuversichtlich, dass wir das bis zum 1. August hinbekommen.“

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