Weiter Gegenwind für die geplanten Windräder zwischen Belle, Billerbeck und Steinheim

Horn-Bad Meinberg. Den Bürgern bereitet der für das kommende Jahr geplante Bau von sechs Windrädern zwischen Belle, Billerbeck und Steinheim durch die Firma &bdquo;Energiequelle Bremen GmbH" große Sorgen. Insgesamt 506 Beschwerden sind zum Bauvorhaben beim Kreis Lippe, der Stadt Horn-Bad Meinberg sowie in Steinheim eingegangen.

Bei einem Erörterungstermin hatten die Bürger jetzt die Gelegenheit, ihre Zweifel genauer zu erläutern. Rund 100 Bürger kamen dazu ins Kurtheater Bad Meinberg. Wie groß die Bedenken der Anwohner sind, wurde in der fünfstündigen Veranstaltung – mit teilweise sehr emotionalen Diskussionen – deutlich. &bdquo;Erst, wenn alle Fakten und Erkenntnisse auf dem Tisch liegen, können wir eine Entscheidung treffen", mit diesen Worten leitete Karin Drexhage vom Kreis Lippe den Erörterungstermin ein. Die Stadt Horn-Bad Meinberg hatte zuletzt das gemeindliche Einvernehmen zum Bau der Windräder verweigert und eine Rückstellung bis zur Aufstellung eines überarbeiteten Flächennutzungsplanes beschlossen. Der Kreis Lippe wird als zuständige Genehmigungsbehörde über eine Baugenehmigung entscheiden.

Besonders viele Einwendungen waren zum Thema Immissionsschutz eingegangen. Die Anwohner befürchten unter anderem, dass die Windräder, die jeweils eine Gesamthöhe von 228,6 Meter aufweisen, zu viel Lärm verursachen könnten. Sie sehen insbesondere die Nachtruhe gefährdet. Für den Investor erklärte Björn Klefeker (T & H Ingenieure), dass die Anlagen zwar wahrnehmbar seien, aber die vom Gesetzgeber geforderten Richtwerte nicht nur eingehalten, sondern teilweise deutlich unterschritten werden. Und bei dem Gutachten sei man immer vom &bdquo;Worst Case" ausgegangen. Es wurde also der ungünstigste Zustand – in Bezug auf Windrichtung und Temperaturen, die die Schallausbreitung begünstigen – betrachtet. Auch der Schattenwurf bereitet den Anwohnern Sorge. Dieser darf am Tag 30 Minuten und im Jahr 30 Stunden nicht überschreiten. &bdquo;Bei Überschreitung wird die Anlage abgeschaltet", erklärte Rechtsanwalt Franz-Josef Tigges. Ohnehin würden sämtliche Werte automatisch per Protokoll festgehalten – bei Überschreitung erfolge die Abschaltung. Die Bürger erkundeten sich auch nach der nächtlichen &bdquo;Befeuerung". Diese werde bedarfsgesteuert, erklärt der Investor. Sie schalte sich erst ein, wenn sich ein Flugzeug im Umkreis von 15 Kilometer nähere.

Die Beschwerden der Bürger zeigten auch, dass sie Angst um den Lebensraum der Tiere, insbesondere der Rotmilane, haben. &bdquo;Die Aktivitätsschwerpunkte des Rotmilans liegen nicht im Windpark", erklärte der Gutachter. Diese Aussage stieß bei den Anwohnern auf völliges Unverständnis und entfachte eine emotionale Diskussion. Darüber hinaus kamen weitere Einwendungen aus den Bereichen Natur- und Artenschutz, Wasserwirtschaft, Bodenschutz und Beplanungsrecht zur Sprache. So befürchten einige Bürger etwa eine Wertminderung ihrer Immobilien.

Rechtsanwalt Franz-Josef Tigges versuchte den besorgten Bürgern diese Angst zu nehmen und führte ein Beispiel an: Die in Paderborn zahlreich errichteten Windräder hätten auf die Nachfrage und den Wert der Immobilien keine Auswirkungen gehabt. Doch diese und auch viele weitere Erklärungen und Ausführungen konnten die Sorgen der Bürger nicht schmälern. Die Zweifel und der Unmut über das Bauvorhaben blieben.

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