Stadtentwickler sehen eine Zukunft in Horn

Horn-Bad Meinberg . Im historischen Stadtkern von Horn gibt es eine Vielzahl leerstehender und teilweise auch heruntergekommener Häuser. Die Wanderbewegung der Bürger aus der Innenstadt an den Stadtrand, der so genannte Donut-Effekt, sei jedoch keineswegs allein ein Horner Problem, sondern betreffe viele Städte im ländlichen Raum, erklären Thorsten Försterling und Marc Wübbenhorst.

Die beiden Bielefelder Stadtentwickler sind seit Februar dieses Jahres im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes für den Historischen Stadtkern Horn (IHK Horn), das verschiedene Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt vorsieht, im Einsatz. Als Stadtteilmoderatoren suchen Försterling und Wübbenhorst den direkten Kontakt zu den Menschen, um mit ihnen gemeinsam Perspektiven zu entwickeln.

Innenstadt vitalisieren &bdquo;Wir sind der Überzeugung, dass es hier eine Zukunft gibt", betont Baudenkmalpfleger und Innovationsmanager Thorsten Försterling. Die grundlegende Struktur, eine gute Schullandschaft und Einkaufsmöglichkeiten seien vorhanden, erklärt er. Jetzt gelte es, die Innenstadt zu vitalisieren: Einen Ort zu schaffen, wo sich die Menschen wohlfühlen, sich gerne treffen und miteinander ins Gespräch kommen. &bdquo;Wir müssen wieder eine Beziehung zu dem Ort herstellen", sagt Försterling.

So verschaffen sich die Stadtteilmoderatoren zurzeit Überblick über die Leerstände und Nutzungen in der Innenstadt. Keine so leichte Aufgabe, da der Leerstand nicht immer auf den ersten Blick als solcher zu erkennen ist, erklärt Pädagoge und Historiker Marc Wübbenhorst. Nicht immer handele es sich um Totalleerstand, bei dem die Häuser nicht mehr bewohnt oder die Ladenlokale nicht mehr betrieben werden. Auch Teilleerstände seien häufig zu finden. Das sei beispielsweise der Fall, wenn etwa nur noch ein Stockwerk eines Hauses bewohnt wird, in einem Gebäude nur das Ladenlokal betrieben wird, die Wohnung aber leer steht oder andersherum.

Vertrauliche Beratung für Hauseigentümer &bdquo;Durch zunehmend leerstehende und verfallende Gebäude leidet das Ortsbild und es wird für immer weniger Menschen interessant in Horn zu leben", verdeutlichen die Stadtteilmoderatoren die Situation. Um dies zu verhindern, suchen sie Kontakt zu den Hauseigentümern. Wie kann die Zukunft dieses Haus aussehen? Bei der Beantwortung dieser Frage möchten Försterling und Wübbenhorst den Menschen gerne beratend zur Seite stehen. Dabei verstehen sich die Stadtteilmoderatoren auch als Wegweiser, die die Hauseigentümer an entsprechende Ansprechpartner vermitteln.

&bdquo;Natürlich wird hier jedes Gespräch vertraulich behandelt", sagt Försterling, der weiß, dass Eigentümer oft eine emotionale Bindung zu ihrer Immobilie haben. Allein deswegen sei die Frage nach einer Nach- oder Umnutzung nicht kurzfristig zu beantworten, sondern benötige einen längeren Prozess. Die Stadtteilmoderatoren stehen jeden Mittwoch auf dem Wochenmarkt. Termine können unter Tel. (0172) 7975724 vereinbart werden.

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