Streetworkerin will Bürger in Horn-Bad Meinberg wieder zusammenbringen

Horn-Bad Meinberg . Der Tag beginnt für Esra Gleim morgens in der Turmschule. Die 41-Jährige schnappt sich ihren Kaffeebecher und geht auf die Straße. Es dauert nicht lange, da spricht sie der erste ausländische Bürger an – nicht selten mit &bdquo;Tante Esra". Den einen begleitet sie zum Jobcenter, dem anderen hilft sie mit der Autoversicherung.

Die Streetworkerin ist seit drei Monaten in Horn im Einsatz und habe bereits mit fast jeder bulgarischen Familie Kontakt aufgenommen. Eine Maßnahme, die nach dem zweiten Bürgerdialog aufkam, um Probleme mit Zugezogenen in den Griff zu bekommen . &bdquo;Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dank des Engagements von Esra Gleim starke Impulse für eine positive Entwicklung der Situation in Horn setzen können", sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. Ihre Arbeit hinterlasse bereits erste Spuren.

Zuwanderer müssen gesellschaftliche Ordnung kennen &bdquo;Seitdem ich hier bin, nehmen die Menschen ihre Termine beim Jobcenter wahr", gibt die Deutsch-Türkin an. Eine bulgarische Frau helfe ihr ehrenamtlich beim Übersetzen, wenn Esra Gleim mit ihren Sprachkenntnissen nicht weiterkommt. &bdquo;Zukünftig möchten wir Alphabetisierungskurse in der Turmschule anbieten", sagt sie. &bdquo;Wenn alles klappt, können die Zuwanderer hier ab Frühjahr lesen und schreiben lernen."

Man dürfe nicht vergessen, dass die zugewanderten Bulgaren und Rumänen nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch die deutsche Kultur nicht kennen. &bdquo;Die Menschen sind ganz anders sozialisiert und kennen unsere gesellschaftliche Ordnung nicht", macht Esra Gleim deutlich. Regelverstöße würden dadurch oft unbeabsichtigt begangen.

Kontrollen zeigen erste Erfolge Trotzdem gibt es sie. Und um dagegen vorzugehen, wurde im September eine Ordnungspartnerschaft zwischen der Stadt Horn-Bad Meinberg, dem Kreis Lippe und der Polizei geschlossen . Bisher habe die Polizei mit den zuständigen Ämtern acht Häuser überprüft. Eine Schrottimmobilie , in der Zugezogene wohnten, wurde bei der letzten Kontrolle vor wenigen Wochen geschlossen.

Zudem würde es wegen der Aufsicht von Schulsozialarbeitern und Ordnungsamt weniger Schulschwänzer geben, informiert der Kreis Lippe. Die Kontrollen sollen weitergeführt werden, denn &bdquo;wir wollen die Probleme hier vor Ort lösen und vermeiden, dass sich diese auf andere Kommunen verschieben", unterstreicht Dr. Axel Lehmann.

Eine Viertelmillion vom Land Um die Integration in Horn-Bad Meinberg und Augustdorf zu fördern, gibt es erstmals Geld aus Düsseldorf. War zunächst die Stadt Horn-Bad Meinberg für die Probleme mit dem Verhalten der zugezogenen Bulgaren und Rumänen in den Fokus der Landespolitik gerückt, ist die Situation nun endgültig beim Land NRW angekommen.

250.000 Euro hat der Kreis Lippe für das Projekt &bdquo;Zuwanderung aus Südeuropa" des Kompetenzzentrums für Integration NRW beantragt. Der Kreis Lippe rechnet schon in Kürze mit einer Förderzusage. Damit sei beispielsweise geplant, die Turmschule in Horn als Begegnungszentrum auszubauen, sagt Sabine Beine vom Kreis.

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