Rekordsaison der Freilichtbühne Bellenberg wird 2020 nicht wiederholt

Horn-Bad Meinberg/Bellenberg. 25.000 Zuschauer kamen in der vergangenen Saison zur Freilichtbühne Bellenberg - ein Rekord. In dieser Saison wird kein einziger kommen - was ebenfalls ein Rekord sein wird, ein negativer. "So traurig es ist", sagt Christine Federschmid, 1. Vorsitzende der Freilichtbühne Bellenberg, "aber wir haben uns entschieden, die Spielsaison 2020 komplett abzusagen." Der Grund liegt auf der Hand: das Coronavirus.

"Wir werden diesen Sommer für Renovierungen und Umgestaltungen unserer Bühne nutzen und planen alle drei Stücke auf die Saison 2021 zu verschieben. Die Einnahmen aller Tickets, die bis September nicht zurückgegeben wurden, werden wir für einen guten Zweck spenden", hat der Verein mitgeteilt.

Das erleichtert nicht nur das Prozedere der Rückgabe, sondern helfe Menschen, die durch die Folgen der Pandemie in finanziellen Schwierigkeiten geraten würden. Der Empfänger der Spenden solle zeitnah bekannt gegeben werden. "So kann jeder in Ruhe entscheiden, ob er mit dem Verzicht seiner Kartenrückgabe unterstützen möchte", heißt es weiter.

25.000 Zuschauer letztes Jahr Abgesagt wurde bereits die Premiere zu "Arsen und Spitzenhäubchen". Geplant war der 9. Mai. "Madagascar" sollte es ab dem 13. Juni zu sehen geben und das Musical "Hochzeit mit Hindernissen" ab 11. Juli. Aber nichts davon wird passieren. Christiane Federschmid erklärt: "Unsere Saison läuft von Mai bis September - natürlich über den Sommer hinweg, denn wir sind ein Freilufttheater und spielen außerdem viel in der Zeit, in der zum Beispiel das Landestheater eine Spielzeitpause macht." Mit "Arsen und Spitzenhäubchen" wäre die Saison gestartet. "Aber auch die weiteren Premieren machen derzeit keinen Sinn", so die Vorsitzende.

Einerseits habe die Bezirksregierung verdeutlicht, dass es in jedem Fall bis zu den Sommerferien keine Schulausflüge oder ähnliche Veranstaltungen geben werde. Schülergruppen machten aber für Freilichtbühne eine große Zielgruppe aus. "Und da wäre es viel zu schade, ein so schönes Stück wie ,Madagascar' vorzubereiten, wenn die Kinder es gar nicht sehen können." Abgesehen davon könne derzeit ja auch nicht geprobt werden, und es sei vollkommen unklar, wie lange das noch andauern werde.

Zu viele Unwägbarkeiten Das betrifft auch das Musical "Hochzeit mit Hindernissen" - selbst, wenn bis zur geplanten Premiere am 11. Juli ja noch etwas Zeit sei. Die 1. Vorsitzende: "Auch hier ist unklar, wie intensiv wir proben könnten. Außerdem würde es ausreichen, das nur ein einzelner Akteur möglicherweise positiv auf das Coronavirus getestet wird - und dann müssten sich alle anderen ebenfalls in Quarantäne begeben."

Zudem gebe es zum aktuellen Zeitpunkt die Unsicherheit, ob überhaupt gespielt werden dürfe. Die vielen Risiken und Unsicherheiten würden die Zuschauer ebenfalls betreffen sowie die gesamte Logistik: "Wenn wir jetzt für den Juli und August bereits Karten verkaufen und das Stück fällt dann aus - was dann? Und was, wenn wir zwar spielen dürften, aber im Publikum nur jeder zweite Sitz benutzt werden darf, um Sicherheitsabstand zu gewährleisten?" Zu viele Unwägbarkeiten, die schließlich zum Entschluss führten, die Spielzeit ganz abzusagen.

Wirtschaftlich treffe die Absage den Trägerverein nicht existenziell, der ehrenamtlich agiere. Es belieben lediglich Einnahmen aus, die ansonsten für Investitionen verwendet würden. Allerdings treffe es die Zulieferer: "Jedes Getränk und jede Bratwurst, die normalerweise verkauft worden wären, bleiben nun natürlich aus", sagt Chritstine Federschmid.

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