Bürger fordern mehr Polizeipräsenz in der Horner Innenstadt

Horn-Bad Meinberg . Auch in kleinerer Runde wurde munter diskutiert: Aufgrund der Corona-Schutzauflagen hat der jüngste Bürgerdialog mit nur 30 Personen in der Horner Burgscheune stattgefunden. Dort ging es einmal mehr um das Thema, welches die Bürger nach wie vor am meisten umtreibt: Kriminalität, Lärmbelästigung und Vermüllung durch Zugezogene aus Osteuropa.

Im Zuge dessen gab Bürgerdialog-Koordinator Heinz Blome den Anwesenden einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweisen der Ordnungspartnerschaft, wenn es um Hausbegehungen von Problem-Immobilien und den Umgang mit deren Bewohnern geht. So brauche es in etwa zwölf Wochen für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer solchen Aktion, erklärte Blome.

Vor 14 Tagen habe es die jüngste dieser Begehungen im Innenstadtbereich gegeben, an der neben dem Ordnungsamt immer auch Mitarbeiter des Bauordnungsamtes, des Gesundheitsamtes, der Ausländerbehörde, der Feuerwehr, der Polizei und des Jobcenters beteiligt sind. Vom 1. Januar 2019 bis zum 9. Juli dieses Jahres habe es insgesamt 22 Objektbegehungen gegeben, bei denen 292 Personen überprüft worden seien. &bdquo;Und überprüft heißt nicht, wir haben nur freundlich ,Guten Tag gesagt", betonte Blome.

Unter anderem würden die Beteiligten – stets zwischen 15 und 25 Personen – die Müllsituation im und um das Haus begutachten und die Elektrik überprüfen, schilderte Blome das Vorgehen. Mitarbeiter der Ausländerbehörde würden indes die Freizügigkeit der Bewohner überprüfen, während sich der Zoll die Personendaten anschaue. Seine Ausführungen zu den Begehungen verdeutlichte er mit Fotos von überfüllten Mülltonnen, heruntergekommenen Wohnräumen sowie überbrückten und manipulierten Stromzählern.

Ein unbewohnbares Haus wird geräumt

Doch mit den vorgefundenen Umständen umzugehen, das sei für die Stadt und die Ordnungspartnerschaft nicht immer leicht, meinte Rainer Holste, stellvertretender Fachbereichsleiter Bildung, Ordnung und Soziales der Stadt: &bdquo;Bei einer Überbrückung könnten wir zum Beispiel den Strom im ganzen Haus abstellen. Dann wäre das Haus aber unbewohnbar. Ein unbewohnbares Haus wird geräumt." Die Hausbewohner müssten dann wiederum in Notunterkünften untergebracht werden, denn die Ordnungsbehörde müsse handeln bei einer Obdachlosigkeit.

Die Versammlung war sich schnell einig: Das eigentliche Problem fände sich in der zweiten Reihe – bei den nachlässigen Eigentümern besagter Immobilien. Sein Nachbarhaus sei seit 2016 zum vierten Mal in türkischer Hand, erklärte ein Anwohner der Horner Innenstadt und fragte sich: &bdquo;Wie können überhaupt Verträge zustandekommen, wenn Mieter und Vermieter kein Deutsch sprechen oder schreiben können?" Ein Anlieger der Heerstraße äußerte, er habe mittlerweile Schwierigkeiten, sich in seiner Straße heimisch zu fühlen, ob der vielen Zugezogenen und des nächtlichen Lärms.

Einige der anwesenden Bürger lobten die sichtbare Anwesenheit der Polizei und des Ordnungsamtes am Tage, bemängelten aber deren fehlende Präsens in den Abend- und Nachtstunden, wo es in Sachen Lärmbelästigung erst &bdquo;so richtig rund" gehen würde. Viele befürworteten eine Kameraüberwachung des Innenstadtbereiches für mehr Sicherheit. Ein Teilnehmer forderte deutlich eine eigene Polizeistation für Horn-Bad Meinberg: &bdquo;Vom Anruf bis zur Ankunft der Polizisten dauert es einfach zu lange."

Auch die Beauftragung einer Detektei wurde von Bürgern in die Runde geworfen, um Müllverursacher, Falschparker und Co. ausfindig machen zu können. Frank Oliver Klute vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises erklärte, besonders die Beauftragung der Detektei und die Möglichkeiten der Kameraüberwachung im Innenstadtbereich bei der Nacharbeitung des Bürgerdialogs genauer prüfen zu wollen.

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