Planungen für den Horner Südring sind begraben

Horn-Bad Meinberg. Die Planung des Südrings beschäftigt die Politik in Horn-Bad Meinberg seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Idee: Der Bau eines Südrings von der Leopoldstaler Straße zur Steinheimer Straße mit Anschluss an den Hessenring soll die historische Altstadt in Horn entlasten, den Gewerbeverkehr beschleunigen und ein Neubaugebiet erschließen. Immer wieder gab es Befürworter und Gegner des Projektes. Jetzt steht fest: Die Planungen der Straße werden nicht fortgesetzt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Liegenschaften hat das Thema am Mittwochabend nun endgültig begraben.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte den Antrag gestellt, die Angelegenheit in der ersten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Liegenschaften neu zu beraten und eine finale Entscheidung zu treffen. Nach einer intensiven Diskussion wurde bei zwei Gegenstimmen beschlossen, die Planungen des Südrings nicht fortzusetzen. Jedoch soll schnellstmöglich ein gesamtstädtisches Verkehrskonzept auf den Weg gebracht werden.

Gutachter sehen keine gravierenden Vorteile Ihre Argumente gegen die weitere Planung des Südrings stützten die Ausschussmitglieder vor allem auf das Ergebnis des letzten Verkehrsgutachtens. Bei einer Untersuchung ist die verkehrliche Situation in der Altstadt von Horn im Hinblick auf die entlastende Wirkung des Südrings untersucht worden. Der Gutachter, Prof. Dr. Wolfgang Haller (Büro SHP Ingenieure), stellte dem Ausschuss die Ergebnisse im September 2019 vor.

Das Gutachten hatte kein eindeutiges Ergebnis für oder gegen den Sürdring geliefert: Durch den Südring könnte zwar die Leopoldstaler Straße und die Nordstraße entlastet werden, für den Potthoff hingegen wäre es sinnvoller eine Reduzierung des Lastwagenverkehrs zu erreichen, die jedoch durch den Bau des Südrings nur bedingt eintreten würde. &bdquo;Augenscheinliche alternative Verbesserungsmöglichkeiten zur Verkehrsführung von Horn liegen jedoch auch nicht vor. Ob diese durch eine gesamtstädtische Verkehrsuntersuchung gefunden werden können, ist nicht vorhersehbar", schreibt die Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Da auch immer noch die Entwicklung des Glunz-Geländes nicht klar sei, blieben endgültige Prognosen schwierig.

Viele offene Fragen Reinhard Gerke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, machte deutlich, dass seine Partei seit der ersten Stunde gegen den Südring gewesen sei. In seinen Augen habe der Planer deutlich gemacht, dass die Notwendigkeit des Südrings nicht gegeben sei. Daher ist Gerke der Meinung, dass das Thema auch nicht weiter geschoben werden sollte. &bdquo;Für uns ist die Sache tot", erklärte er.

&bdquo;Bei uns ist die überwiegende Mehrheit der Ansicht, dass wir heute keine Notwendigkeit für die Weiterführung einer Südringplanung sehen", erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Celil Celik. Trotzdem blieben viele Fragen offen: Die Erschließung des Neubaugebietes, die Verkehrsbelastung der Hauptverkehrsachsen und die Verkehrsführung zum ehemaligen Industriegebiet Hornitex. Diese Fragen, die immer im Zusammenhang mit dem Südring diskutiert worden seien, müssten in einem Verkehrskonzept beantwortet werden, so Celik.

Relation passt nicht &bdquo;Bei uns steht die Entscheidung schon lange fest", erklärte CDU-Fraktionsmitglied Michael Ruttner und sprach sich gegen eine Fortführung der Planung aus. Dies machte auch der Fraktionsvorsitzende Dr. Alexander Martin deutlich. Die Planungen sind seiner Ansicht nach von der Zeit überholt. &bdquo;Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass es von Anfang an fernliegend gewesen ist, über so etwas wie den Südring nachzudenken", führte er weiter aus. Jedoch sei für ihn persönlich die Sitzung mit dem Gutachter sehr entscheidend gewesen. In der Abwägung sei die Fraktion haarscharf zu der Einschätzung gekommen, dass die Relation einfach nicht passe. Denn es ginge nicht um 100 Meter Straße, die A und B miteinander verbinde, sondern um ein Mammutstraßenbauprojekt. &bdquo;Für uns ist klar, es braucht Lösungen. Der Südring ist keine mehr, der in diesem Szenario eine Rolle spielt", so Dr. Martin.

Der Ausschussvorsitzende Manfred Robrecht (SPD) teilte die einhellige Meinung des Ausschusses nicht, wie er immer wieder zum Ausdruck brachte. &bdquo;Wir sollten die Planungen des Südringes nicht aufgeben, bis ein Verkehrskonzept zumindest in groben Zügen erstellt worden ist", lautete sein Appell. Er verstehe nicht, warum man nun übereilt die Planungen des Südrings über den Haufen werfen wolle. Sein Vorschlag, den Beschluss so zu formulieren, dass die Planungen des Südrings zunächst zurückgestellt werden, fand keinen Anklang.

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