Scheunenbrand in Billerbeck: "Ich sehe die Ruine und kann es nicht fassen"

Horn-Bad Meinberg-Billerbeck . Dünne Rauchfahnen ziehen vereinzelt nach oben, über der Ruine kreisen Schwalben. &bdquo;Die suchen ihre Nester", sagt Frank Kuhlmann. Finden werden sie nichts mehr. Das Feuer hat am Donnerstagabend bis in die frühen Morgenstunden die mehr als hundert Jahre alte Scheune zerstört. Am Tag danach türmt sich der Müll vor dem ehemaligen Scheunentor.

Nur noch die Außenwände stehen

Schläuche liegen an der Seite, das Wasser steht in tiefen Pfützen auf dem Hof – die Feuerwehr hat bis vier Uhr morgens am Freitag gelöscht, gegen 6 Uhr war alles erledigt . Einsatzleiter Stephan Beinker ist froh, dass alles gut verlaufen ist, niemand wurde verletzt. Der Einsatz war dennoch nicht ohne. Das THW rückte an, weil schweres Gerät benötigt wurde, um brennendes Gut aus der Scheune zu holen und es draußen zu löschen. Das türmt sich jetzt vor dem, was das Feuer übrig gelassen hat: einige Außenwände stehen, die angrenzende offene Remise ebenfalls. Frank Kuhlmann hat durchgemacht und ist durch, wie er sagt. Emotional ist es für ihn noch nicht fassbar, was sich ereignet hat.

Am Nachmittag habe er in der Werkstatt gearbeitet, die in einem Gebäude neben der großen Scheune untergebracht ist. Dann habe er einen Knall gehört und umgehend nachgesehen. &bdquo;Da brannte es lichterloh. Ich habe dann einige Feuerlöscher geleert, rausgeholt, was ging. Aber dann stürzten Teile der Decke ein. Ich konnte nichts mehr ausrichten."Das Feuer habe sehr schnell um sich gegriffen, und dann ist da das Wohnhaus, das Kuhlmann mit seiner Lebensgefährtin bewohnt, das gleich auf der anderen Seite der Scheune steht. &bdquo;Zum Glück ist da nichts passiert", sagt Kuhlmann. Zumindest nichts, was sich nicht schnell reparieren lässt.

200.000 Euro Schaden

Am Tag nach dem Feuer ist alles chaotisch, das Wohngebäude hat keinen Strom mehr, der Elektriker aus Steinheim ist sofort gekommen, wofür Kuhlmann sehr dankbar ist. Die Kriminalpolizei ist morgens vor Ort, es geht darum, die Brandursache festzustellen. Die wildesten Spekulationen hat Kuhlmann bereits in den sozialen Netzwerken gelesen. &bdquo;Früher hat man am Gartenzaun miteinander gesprochen, jetzt verbreitet jeder Vermutungen – ohne überhaupt etwas zu wissen. Und das schaukelt sich dann hoch", sagt der Billerbecker.In der Scheune hätten keine großen Maschinen gestanden, nur Kleingeräte. &bdquo;Der Trecker stand vor der Scheune."

Auch sei nur wenig Heu und Stroh auf dem Boden gelagert worden. Im Stall stand auch kein Pferd. Den Hof hat er übernommen, die Scheune &bdquo;ist mindestens von 1912". Und früher haben seine Eltern auch Kühe gehabt. Die eigentliche Scheune hat auch noch einen Anbau, auch der ist durch das Feuer zerstört worden. &bdquo;Das Chaos wäre noch viel größer gewesen, wenn wir Tiere hätten in Sicherheit bringen müssen", sagt der Nebenerwerbslandwirt. Und hätte mehr Heu und Stroh dort gelegen, hätte das Feuer noch mehr Nahrung gehabt. Die Kriminalpolizei gibt nach dem Ortstermin Freitagmorgen eine vorläufige Einschätzung ab. Als Brandursache macht sie nach nach ersten Erkenntnissen einen Kurzschluss in einem akkubetriebenen Elektrogerät aus. Die weiteren Ermittlungen dauern an. Nach ersten Schätzungen beläuft sich die Schadenshöhe auf etwa 200.000 Euro.

Wie geht es weiter?

Frank Kuhlmann zuckt die Schultern, es ist zu früh, dazu etwas zu sagen. &bdquo;Ich versuche, nachher irgendwann eine Stunde zu schlafen, keine Ahnung, ob das überhaupt klappt. Ich sehe diese Ruine und kann es nicht fassen." Was ihn am Freitag aber sehr freut, ist, dass es noch echte Hilfsbereitschaft gibt.Der Billerbecker ist Kommunalpolitiker, er ist Mitglied im BürgerBündnis Horn-Bad Meinberg und schon deshalb gut vernetzt. Die Nachricht von dem Brand hat sich in Windeseile herumgesprochen. Die Nachbarn hätten sofort gefragt, was sie tun können. &bdquo;Es ist toll, dass sich so viele angeboten haben, jetzt zu helfen. Die Gemeinschaft hält zusammen, dafür bin ich sehr dankbar."

Scheunenbrand in Billerbeck: "Ich sehe die Ruine und kann es nicht fassen"

Brand in Brüntrup 1958: 28 Kühe stehen in der brennenden Scheune

Bürgermeisterwahl in Horn-Bad Meinberg: Frank Kuhlmann fordert mehr Transparenz

Haushalt 2026: Horn-Bad Meinbergs Kämmerer warnt vor Haushaltssicherung

Weihnachten wird verrückt und chaotisch beim Konzert der Musikschulen in Horn-Bad Meinberg

Einbrecher kommen in Holzhausen-Externsteine durch die Eingangstür

Tempo 30 vor der Turmschule in Horn

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €