Meinungen zum Rastplatz am Kneippweg sind geteilt

Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine. Bereits Anfang 2020 hat der SPD-Ortsverein Holzhausen-Externsteine/Fromhausen- Veldrom-Kempen-Feldrom einen Antrag an den Rat gestellt, im Ort einen Rastplatz für Wanderer und Radwanderer in Holzhausen-Externsteine einzurichten. Errichtet werden soll er am Kneippweg an der Stelle, wo einst eine Brücke über den Holzhauser Bach führte. Doch mit dem Antrag geht es nicht so recht voran. Einige Bürger sind skeptisch, ob das Vorhaben sinnvoll ist, zudem haben Anwohner ein Auge auf die Fläche geworfen, die zur Zeit als Parkplatz genutzt wird.

Die marode Brücke wurde 2016 im Zuge des Gewässerentwicklungsprojekts &bdquo;Wasser im Fluss" ersatzlos abgebrochen, die Ufer wurden mit Gabionen gesichert. Sie war als Verbindung zwischen Kneippweg und der Straße Auf der Brücke auch nicht wirklich vonnöten, da man auch den kurzen Schlenker über Stemberg und Langer Straße gehen bzw. fahren kann. Die Straßenstücke, die von der Brücke übrig blieben, gehören der Stadt.

Die Restfläche am Kneippweg möchte der SPD-Ortsverein zum Rastplatz für Touristen und als Treffpunkt für die Dorfbewohner einrichten – ein kommunikativer Ort, der die Attraktivität des Dorfes steigern und bei der Rezertifizierung als Luftkurort helfen soll. Auch eine Ladestation für E-Bikes können sich die Sozialdemokraten hier vorstellen. Denn der Senneradweg wie auch die Römer-Lippe-Route führten direkt an dieser Stelle vorbei, der Hermannsweg verlaufe in unmittelbarer Nähe. Und man wisse, dass (Rad-)Wanderer gerne im Ort eine Pause einlegten.

Wieder keine Entscheidung Im August 2020 wurde der Antrag erstmals kontrovers und ohne Einigung im Ausschuss für Verkehrsinfrastruktur und Sanierung beraten. Nach einem Bericht in der LZ zu der SPD-Idee war zudem ein Bürgerantrag eingegangen , das Vorhaben abzulehnen. Die Unterzeichner befürchteten, der Rastplatz werde von der falschen Zielgruppe, vorrangig Jugendlichen, genutzt, was mit lauter Musik, Alkoholkonsum und Vermüllung einhergehe. Das werde zu Konflikten in der Nachbarschaft führen und zudem Parkplätze kosten. Die SPD verkündete, ihren Antrag zu überarbeiten und zu konkretisieren. Das Thema sollte nach der Kommunalwahl wieder aufgenommen werden.

Das hat der Ausschuss für Verkehr und Sicherheit (AVS) in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres getan. Auch diesmal fiel keine Entscheidung. Die Verwaltung hatte zwischenzeitlich überlegt, wie ein solcher Rastplatz aussehen könnte und was er kosten würde. Ausstatten müsste man ihn mit einer wartungsarmen Bank-Tisch-Kombinationen (1500 – 2000 Euro) und einem Mülleimer (500 Euro). Die asphaltierte Fläche könne für ein freundlicheres Ambiente naturnah umgestaltet werden. Am teuersten wäre wohl eine Ladestation für E-Bikes mit rund 6000 Euro – nach Ansicht der Verwaltung störungsanfällig und nicht wirtschaftlich zu betreiben. Zudem seien Gastronomen im Ort durchaus bereit, bei ihnen rastenden Wanderern Strom für ihr Fahrrad zu spenden.

Alternativ könne man die Fläche verkaufen. Oder alles so lassen, wie es ist. Dann könnte man dem Antrag eines Anwohners der Langen Straße stattgeben, der von dieser Fläche aus eine Grundstückszufahrt haben möchte.

In seinem überarbeiteten Antrag wünscht sich der SPD-Ortsverein zusätzlich zur Ladestation auch eine Reparatursäule. Auch die örtlichen Vereine unterstützten die Idee der SPD, könnten sich auch weitere Standorte für solche Rastplätze vorstellen. Diese könnten in einem Radwegekonzept erarbeitet werden. Die Sozialdemokraten lieferten zudem ein Konzept für einen Rastplatz mit, den sie für überall in der Stadt umsetzbar halten.

In diesem Konzept der Architektin Simone Spranke werden Rastplätze für (Rad-)Wanderer als touristisches Marketinginstrument gesehen, weswegen sie mit Wiedererkennungswert gestaltet werden sollten. Gerade die Ausstattung mit E-Bike-Ladesäulen wäre ein Alleinstellungsmerkmal, denn die entsprechende Infrastruktur stecke in der Region noch in den Kinderschuhen. Die Kostenschätzung der Architektin pro Rastplatz liegt bei knapp über 13.000 Euro, ohne Berücksichtigung eventueller Fördermittel oder Eigenleistungen.

Der Ausschuss will nun vor seiner nächsten Sitzung zunächst einen Ortstermin am Kneippweg machen, um sich die Gegebenheiten anzuschauen.

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