Begrüßungsschilder für den Horn-Bad Meinberger Stadtwald

Horn-Bad Meinberg . Mit der Situation im Stadtforst hat sich der Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Und die Lage im Wald ist immer noch von den Schäden durch Stürme, Borkenkäfer und Trockenheit geprägt. &bdquo;Die Kalamitätsflächen werden immer noch abgearbeitet, der letzte Sturm hat uns da ein Stück zurückgeworfen", berichtete Alexander von Leffern, der mit einem Drittel seiner Arbeitszeit auch für den Horn-Bad Meinberger Baumbestand zuständig ist.

Ein Grund dafür ist der Mangel an Personal – laut von Leffern würden anderthalb Stellen mehr benötigt. Außerdem müssten die Ökokontoflächen primär angegangen werden. Das sind Flächen, auf denen Ausgleichsmaßnahmen bereits umgesetzt werden, bevor ein Bauvorhaben solche erforderlich macht – die Stadt hat somit ein Ökoguthaben, das sie schnell und flexibel einsetzen kann.

Beschaffung der Pflanzen ist schwierig

Das Problem dabei ist allerdings, dass die Beschaffung der nötigen Pflanzen schwierig ist. Großpflanzen, insbesondere Eichen, seien so gut wie nicht verfügbar. Auch müssten die Anpflanzungen vor Wildverbiss geschützt werden. Das könne Baum für Baum oder durch eine Umzäunung geschehen – letzteres müsste dann ein externer Dienstleister machen, so von Leffern. Auf die Frage, ob man nicht auch die umgestürzten Bäume so aufschichten könne, dass sie die Funktion eines Wildschutzzaunes erfüllten, sagte von Leffern, das probiere man gerade aus. Ob das Erfolg habe, könne man aber erst im Herbst beurteilen.

Die Waldschäden und Kalamitätsflächen im Stadtforst haben auch die Grünen beschäftigt. Da das Betreten solcher Flächen nicht ganz ungefährlich ist, beantragen sie die Aufstellung von Hinweisschildern, die vor Gefahren warnen. An ausgewählten Stellen möchten sie zudem Informationstafeln aufstellen, auf denen die aktuelle Situation im betreffenden Waldstück sowie die jeweilige waldbauliche Vorgehensweise erklärt wird. So könne man die Folgen des Klimawandels erklären, den Nutzen von Totholz für den Wald, die Anpflanzung neuer Baumarten und mehr.

Bildungsangebot Waldlehrpfad erhalten

Im Auge haben sie dabei vor allem den ehemaligen Waldlehrpfad am Fuß der Egge mit totem Fichtenbestand. Die Gefahr durch herabfallende Äste und umkippende Bäume sei hier besonders groß. Gleichzeitig gehe mit einer &bdquo;symbolischen Sperrung" des Gebietes aber auch das Bildungsangebot Waldlehrpfad verloren, dessen Infotafeln sich vermutlich wegen ihres altersbedingten Zustandes nicht woanders neu aufstellen ließen.

Frank Kuhlmann (Bürgerbündnis) regte an, sich mit der Lippe Tourismus und Marketing (LTM) kurzzuschließen. Die erneuere gerade die Beschilderung von Wanderwegen – hier ergebe sich vielleicht die Möglichkeit eines koordinierten Vorgehens. Alexander von Leffern bedauerte, dem Ausschuss nicht das Konzept einer Waldbeschilderung aus einer anderen Stadt vorstellen zu können, das in Richtung des Grünen-Antrages gehe – das sei noch nicht offiziell abgesegnet. Prinzipiell müsse man keine Warnschilder aufstellen, denn das Betreten des Waldes geschehe gemäß den einschlägigen Gesetzen grundsätzlich auf eigene Gefahr. &bdquo;Trotzdem tut man natürlich gut daran, die Leute zu informieren", sagte von Leffern, und zeigte Beispiele für Warnschilder. &bdquo;Freilich: Je mehr man auf eine Gefahr hinweist, desto mehr ist man auch in der Verantwortung", wies er auf ein Problem hin. Von CDU-Seite kam der Hinweis, dass die Kalamitätsflächen staubtrocken seien, mithin die Waldbrandgefahr groß. Hier seien entsprechende Warnhinweise durchaus angebracht.

Forstamt hat viel zu tun

Die Diskussion im Ausschuss drehte sich eine ganze Weile um die Frage, welche Schilder man wo aufstellen sollte, wieviel Informationen sie enthalten sollen, ob QR-Codes aufgebracht werden, die Besucher via Smartphone zu Webseiten mit weiterführenden Informationen leiten. Alexander von Leffern trat ein wenig auf die Bremse. Texte für Infotafeln müssten sinnvollerweise vom Forstamt erarbeitet werden, aber: &bdquo;Wir haben zurzeit viele andere Aufgaben." Ein Waldlehrpfad sei sicher sinnvoll, aber nicht vordringlich."

Man müsse ja das Rad nicht neu erfinden, erwiderte Lena Gerke (Grüne). Warn- und Lehrpfadschilder könne man fertig kaufen, Infotafeln seien sicher auch anderswo schon entwickelt worden, auf denen man aufbauen könne.

Schrittweise vorgehen

Man einigte sich schließlich auf ein schrittweises Vorgehen. An den Zugängen zum Wald sollen Willkommensschilder mit Gefahrenhinweisen aufgestellt werden. Später sollen nach und nach Infotafeln folgen, die mit Alexander von Leffern erarbeitet werden, sowie ein Waldlehrpfad ausgeschildert werden. Die Verwaltung soll recherchieren, was es diesbezüglich bereits vorgefertigt zu kaufen gibt, die Ergebnisse mit dem Vorsitzenden des Umweltausschusses und seinem Stellvertreter besprechen und dem Ausschuss sodann die Ergebnisse zur weiteren Beratung und Entscheidung vorlegen.

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