Horn-Bad Meinberger Rat beschließt Hilfe für Bad Kudowa

Horn-Bad Meinberg . Die Stadt Horn-Bad Meinberg unterhält seit 21 Jahren eine Partnerschaft mit Bad Kudowa im Westen Polens, die in den vergangenen Jahren allerdings im Tiefschlaf versunken ist. Noch vor einem Monat gab es keinerlei Kontakt zwischen beiden Städten. Doch nun erreichte Horn-Bad Meinberg ein Hilferuf von Aneta Potoczna, der Bürgermeisterin von Bad Kudowa – man brauche Unterstützung bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge. Die sagte der Rat nach einer Diskussion über die Höhe des Spendenbetrags kurzerhand zu.

In dem Schreiben vom 15. März geht Aneta Potoczna nicht auf die Funkstille der jüngsten Vergangenheit ein, sondern betont vielmehr die vielen schönen Begegnungen und gegenseitigen Besuche der vergangenen zwei Jahrzehnte. Die Auswirkungen des menschenverachtenden Angriffs der russischen Föderation auf die Ukraine beeinflussten den Alltag in Bad Kudowa inzwischen stark. Viele Flüchtlinge, vor allem Mütter mit Kindern, seien nach Bad Kudowa gekommen, um dem Krieg zu entkommen.

&bdquo;Wir tun alles, damit sich jeder Bürger der Ukraine, der sich für einen Aufenthalt in unserem Resort entschieden hat, hier wie zu Hause fühlt", schreibt die Bürgermeisterin. Man sammle ständig Lebensmittel, Bekleidung, Reinigungsmittel und Chemikalien, Spielzeug, Malbücher und Süßigkeiten für die ukrainischen Bürger. Der Bedarf sei aber enorm. Aneta Potoczna fragt daher Horn-Bad Meinberg als Partnerstadt nach Unterstützung. Sie bittet jedoch auch darum, dass im Rahmen einer Spendenaktion nur Neues angenommen wird, nichts Gebrauchtes. &bdquo;Wir zählen auf Ihre Hilfe zum Wohl der ukrainischen Familien", schreibt sie abschließend.

Viel Geld kommt nicht zusammen Allzu üppig fällt die erbetene Hilfe allerdings nicht aus. 1.500 Euro, eigentlich vorgesehen für Bürgerfahrten nach Bad Kudowa, die aber dieses Jahr nicht stattfinden, sollten auf Vorschlag der Verwaltung dafür verwendet werden, außerdem würde die Stadt ein Transportfahrzeug zur Verfügung stellen. Die Hilfsgüter sollten vor Ort von Ratsmitgliedern übergeben werden.

&bdquo;Das ist recht wenig Geld im Vergleich zu dem, was wir für Flüchtlinge in der Stadt ausgeben", kritisierte Celil Celik (SPD). &bdquo;Reicht das aus, um gesichtswahrend vernünftig Hilfsgüter zu kaufen?" Man könne sicher einen Bulli gut mit Hilfsgütern füllen, außerdem die Bevölkerung zu Spenden aufrufen, meinte der neue Kämmerer Tim Sölter. Wenn in diesem Jahr keine Reisen in die französische Partnerstadt geplant seien, könne man das dafür im Haushalt vorgesehene Geld außerdem der Hilfe für Bad Kudowa zuschlagen. Das schlug auch Patrick Pauleikhoff (CDU) vor, sodass die Geldsumme auf 3.000 Euro verdoppelt wurde.

Frank Kuhlmann (Bürger-Bündnis) machte darauf aufmerksam, dass es in Bad Kudowa für Hilfswillige keine Hotelzimmer und auch keinen Sprit für die Fahrzeuge gebe. Er schlug vor, sich mit dem Verein Akwilla kurzzuschließen, der derzeit auf Gut Rothensiek rund 40 ukrainische Flüchtlingskinder betreut. &bdquo;Die würden für uns tätig werden." Der Verein organisiere Hilfstransporte nach Polen und würde die Horn-Bad Meinberger Spenden mitnehmen.

Wie der städtische Pressesprecher Sebastian Vogt auf Nachfrage der Redaktion mitteilte, kommen zu den 3.000 Euro für die Städtepartnerschaften noch 245 Euro hinzu, die im Anschluss an die Sitzung spontan von den Ratsmitgliedern gespendet worden seien, sowie weitere 568 Euro, die SPD, CDU und Grüne am Frühlingsfest gesammelt hätten. Letztere seien inzwischen dem Bürgermeister übergeben worden. Der Transport soll nach Ostern voraussichtlich über die evangelische Freikirche erfolgen. Die genauen Modalitäten seien allerdings noch etwas unsicher, so Vogt.

Wer ukrainischen Kriegsflüchtlingen helfen will, findet auf der Webseite der Stadt Horn-Bad Meinberg weitere Informationen. Abrufbar ist diese unter https://kurzelinks.de/3w9u

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