Neue Ideen für den Horn-Bad Meinberger Tourismus

Horn-Bad Meinberg. Die Umsetzung einer Zukunftsagenda zur Stärkung und Weiterentwicklung des Tourismus vor allem in Bad Meinberg regt die CDU-Fraktion an. Sie hat einen entsprechenden Antrag eingereicht, der kontrovers im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Gesundheit diskutiert wurde. Doch zu den Akten soll er nicht gelegt werden.

In ihrem Schreiben führen die Christdemokraten aus, dass es seit Jahren - und trotz Besuchermagneten wie den Externsteinen und dem Yoga Vidya - nicht gelinge, mehr Tages- und Urlaubstouristen nach Horn-Bad Meinberg zu locken. Vielmehr sei die touristische Infra- und Angebotsstruktur weiter gesunken; Kurorte wie Bad Driburg böten ebenfalls das Heilmittel Naturmoor an. "Die Angebote der umliegenden Kurorte sind im Vergleich zu Bad Meinberg jedoch deutlich differenzierter und (digital) ansprechender dargestellt", heißt es weiter.

Konzept erstellen Die vorhandenen Ansätze und Ideen mit den Themen Bewegung, Entspannung, Wohlbefinden müssten differenzierter aufgearbeitet und vor Ort umgesetzt werden - so die Forderung. Der von der Unternehmensberatung Projekt M im Jahr 2014 vorgelegte Masterplan solle als Handlungsrahmen dienen. Konkret solle das Stadtmarketing bei der GesUndTourismus (GuT) Horn-Bad Meinberg GmbH angesiedelt und die Personalsituation dort angepasst werden. Die digitale Informationspräsenz des Tourismusstandortes müsse überarbeitet werden. Die GuT solle Bad Meinberg gezielter vermarkten, ein Konzept erstellt werden, um auch Tagestouristen anzulocken. Es gelte, Angebote im Gesundheitstourismus zu schaffen mit den Anbietern von Beherbergungsbetrieben. Die Fraktion spricht sich dafür aus, klare Qualitätskriterien zu entwickeln für Gesundheitsprodukte. Eine erste Idee könne ein Entspannungs- und Achtsamkeitswochenende in Bad Meinberg mit zertifizierten Kursangeboten sein, eine Zielgruppe Bewohner aus Ballungsräumen.

Fokus auf Wanderer und Radler Ein weiterer Fokus solle auf dem Thema Natur liegen, um Wanderer und Fahrradfahrer gezielt anzusprechen. Hier solle die Infrastruktur mit digitalen Leitsystemen ausgebaut und Angeboten zu den Themen Achtsamkeit, Entschleunigung und Selfness entwickelt werden. Weitere Ideen der CDU sind Angebote für pflegende Angehörige, für Geschäftsreisende und Yoga in das Portfolio zu integrieren. Dem Instrument des Bürgerdialogs solle beim neuen Konzept die zentrale Rolle des Impulsgebers zukommen.

Von "parteitaktischem Handeln" sprach Aga Celil Celik (SPD). Im Bürgerdialog seien bereits Ideen gesammelt worden. Teilweise seien die genannten Vorschläge bereits geplant und umgesetzt worden. Nicht viel Neues sah in dem Antrag Andreas Mickel (FDP). Dr. Stella Junger-Schwenner (Bündnisgrüne) sah viel Gutes in dem Antrag. Ein "Sammelsurium" von Punkten, die diskutiert werden könnten. Vieles sei operatives Geschäft der GuT, wandte Thorsten Brandt, Geschäftsführer der GuT, ein. Der alte Masterplan werde überprüft, um neue Handlungsempfehlungen zu erhalten. Er tausche sich in einer Arbeitsgruppe Staatsbäder aus. Es sei auch nicht so, dass die Besucherzahlen nur gesunken seien. Die Aufenthaltsdauer habe sich von fünf auf sechs Tage erhöht.

Stadtmarketing in einer Hand Brandt verwies auf neue Veranstaltungen, um den Kurort attraktiver zu machen - das gehe aber nicht von heute auf morgen. Eine Zusammenführung mit dem Stadtmarketing würde seiner Ansicht nach ohne Reibungsverluste funktionieren. Er erläuterte vor dem Ausschuss, dass es neue Pauschalangebote gebe und Horn-Bad Meinberg zur Qualitäts-Wanderregion gehöre. Aber Bad Meinberg brauche ein hochwertiges Hotel. Das Gesundheitszentrum müsse reaktiviert werden. Wirtschaftsförderer Rüdiger Krentz berichtete dazu, dass es zwei Anfragen für ein Business- und ein Wellnesshotel gebe. Er sprach sich für ein Stadtmarketing unter dem Dach des GuT aus, dazu müsse der Gesellschaftsvertrag geändert werden.

Der Antrag wurde zur weiteren Abstimmung an die Verwaltung verwiesen. Er soll dem Ausschuss im Herbst wieder vorgelegt werden.

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