An Veranstaltungen wird in Bad Meinberg nicht gespart

Horn-Bad Meinberg. Die GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg GmbH (GUT) managt den Tourismus für die Stadt und organisiert Veranstaltungen im Kurgastzentrum. Für das Geschäftsjahr 2024 war ein Minus in Höhe von 87.000 Euro entstanden , das die Stadt übernehmen muss. Wie es dazu gekommen war, wo gespart werden soll und was Besucher im nächsten Jahr erwartet - darüber sprach die LZ mit GUT-Geschäftsführer Thorsten Brandt.

Vor allem eine Abrechnung der Betriebskosten für das Kurgastzentrum aus dem Jahr 2023 sei für den Fehlbetrag ursächlich, erklärt der Kurdirektor. Die Nebenkosten seien beträchtlich und es habe keine Informationen gegeben, wie hoch der Betrag sei. Künftig sollen diese nun mit dem Landesverband Lippe monatlich abgerechnet werden. Auch die Summe der Heizkosten für das vergangene Jahr ist der GUT beispielsweise noch nicht bekannt.

Keine Sonderveranstaltungen Hinzu kamen gestiegene Personalkosten und Sonderveranstaltungen wie Brunnen- und Bierfest, Chillout, Maskenball und Gesundheitstag, mit denen die GUT kein Plus erzielen konnte. Sie sollen es künftig nicht mehr geben. Auch wird die Stellschraube an vielen kleinen Positionen angezogen, um künftig keine roten Zahlen schreiben zu müssen. So sollen weniger Anzeigen im Online-Bereich geschaltet werden. Auch das Budget für Marketingmaßnahmen wird angeknabbert. Am Veranstaltungskonzept wird jedoch nicht gerührt, im Gegenteil. Auch im kommenden Jahr ist der Kalender pickepackevoll.

In diesem Jahr erhält die GUT von der Stadt 453.000 Euro für die laufenden Kosten im Kurgastzentrum. Dazu zählt auch das Gehalt für die fünf Festangestellten, Techniker und geringfügig Beschäftigte. Für das Jahr 2025 strebt Kurdirektor Thorsten Brandt eine Ersparnis und Anpassungen in Höhe von 45.000 Euro, für 2026 von 66.500 Euro an. &bdquo;Ich gehe davon aus, dass es dieses Jahr kein Minus gibt“, so sein Resümee. &bdquo;Wir stimmen uns jeden Monat mit der Kämmerei der Stadt ab.“

Erhöhung der Kurtaxe Der Stadtrat war über die Mehrausgaben nicht erfreut und hatte aktuelle Zahlen sowie das Aufzeigen von Einsparungspotenzialen gefordert. Die hatte der Geschäftsführer in der letzten Sitzung vorgestellt. Um die Einnahmen zu erhöhen, wird für kommendes Jahr ein Plus der Kurtaxe von etwa 20 Prozent geplant. Mit der pauschalen Erhöhung für Übernachtungsgäste kämen rund 59.000 Euro mehr in die Kasse des Staatsbades.

Derzeit zahlen Erwachsene und Jugendliche eine tägliche Kurtaxe von 1,60 Euro, Schwerbehinderte 1,20 Euro und Kinder bis 14 Jahre 1 Euro. Horn-Bad Meinberg habe in der Region die niedrigsten Abgaben, weiß der Kurdirektor. Zum Vergleich: In Bad Driburg zahlen Erwachsene eine Kurtaxe von 3,10 Euro, in Bad Lippspringe auch Jugendliche 2,80 Euro. Doch eine Kurtaxe könne nicht einfach so angehoben werden, erklärt Brandt. Es müssten auch gewisse Leistungen und neue Investitionen im Kurort dies rechtfertigen. Der Stadtrat wird über die genauen Taxen noch entscheiden. Für das Jahr 2028 wird eine weitere Kurtaxenerhöhung um 10 Prozent überlegt.

Unter diesen Annahmen, so die Verwaltung in einer Vorlage, könnten bei einem jährlichen Zuschuss der Stadt von 400.000 Euro jährlich bis einschließlich 2029 Jahresüberschüsse erzielt werden. Ein Minus werde zwar voraussichtlich im Jahr 2030 wieder erreicht, doch das Eigenkapital danach schrittweise aufgebaut. Mindestens 58.000 Euro Eigenkapital müssen nach Angaben der Stadt jedoch dauerhaft gehalten werden. Geplant ist nun, dass sich der neue Rat in einer der nächsten Sitzungen mit der Frage befasst, welche Aufgaben die GUT künftig erfüllen soll. Auf dieser Basis sollen strukturelle Anpassungen vorbereitet und beschlossen werden. Eine Aufgabe könnte die Erarbeitung eines Marketingkonzepts sein.

Neues im Kurparkbereich Zur Attraktivitätssteigerung des Kurortes gehen die Projekte weiter. Die Arbeiten für das neue Lichtkonzept für den Kurpark sind in vollem Gang. Die offizielle Eröffnung ist für den 31. Oktober geplant. In den kommenden Wochen soll auch die Entschlammung des Kurparksees beginnen. Die Bauarbeiten für die Aktivinsel im Silvaticum laufen seit Mitte August. Sie soll im kommenden Jahr ein neuer Anziehungspunkt im Ort werden. Hier werden ein Bouleplatz, Picknickplätze, Hängematten und ein Kletterwald entstehen. Eine Generationen-Schaukel soll Jung und Alt zusammenbringen. In diesem Jahr war der Motorikpfad im Seekurpark errichtet worden.

Thorsten Brandt könnte sich für die Zukunft vorstellen, als Zielgruppe verstärkt Familien anzusprechen. Eine neue Idee: Einen Kinderheilwald einzurichten, in dem as Naturerleben im Vordergrund steht und motorische Elemente für Bewegung und Spaß sorgen. Im Kinderheilwald in Heringsdorf an der Ostsee können Besucher klettern, schaukeln, barfuß gehen, im Moos liegen oder Geräusche erkennen.

Moorerlebniswelt Für die nahe Zukunft ist geplant, in Bad Meinberg eine Moorerlebniswelt entstehen zu lassen, eine Attraktion im Moorstich Stinkebrink mit fünf Erlebnisstationen. Das Areal soll von zwei Seiten zugänglich werden, es liegt unmittelbar am Wanderwegenetz. Die Lippe Tourismus & Marketing GmbH will bei der Bezirksregierung Detmold in diesem Herbst einen Förderantrag für die Umsetzung stellen.

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