Waldbrand an den Externsteinen: Eine Zigarette kann der Auslöser gewesen sein

Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine. Die Bilanz ist erschreckend: Rund zwei Hektar Bergheidefläche und Wald sind bei einem Feuer am 22. April in der Nähe der Externsteine zerstört worden. Ursache war am sogenannten &bdquo;Knickenhagen“ mit hoher Wahrscheinlichkeit Unachtsamkeit von Wanderern oder Spaziergängern. Der Landesverband Lippe (LVL) als Eigentümer und die Feuerwehr der Stadt Horn-Bad Meinberg appellieren deshalb an alle Bürger, die Vorschriften zum Betreten von Wald- und Naturschutzgebieten einzuhalten.

Mehr als 100 Einsatzkräfte und Tanklöschfahrzeuge aus dem gesamten Kreisgebiet waren von der Feuerwehr Horn-Bad Meinberg an dem Samstagabend angefordert worden - auch die jüngst ins Leben gerufene Motorradstaffel des Kreises Lippe und Drohnen waren im Einsatz.

Schlimmeres konnte verhindert werden &bdquo;Wir haben dank dieses Großaufgebots an Feuerwehrkollegen und entsprechender Technik ein Übergreifen der Flammen auf weitere Waldareale und damit eine womöglich große Katastrophe verhindern können“, berichtet Stephan Beinker, Leiter der Feuerwehr Horn-Bad Meinberg. Die Brandursache werde man nicht zu 100 Prozent klären können, doch so viel stehe fest: &bdquo;Natürlichen Ursprungs war dieses Feuer nicht. Es wurde durch Nachlässigkeit oder falsches Verhalten von Besuchern des Geländes entfacht“, betont Beinker in einer Mitteilung.

Er und Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast appellieren deshalb an alle Bürger, die die Waldareale, insbesondere Naturschutzgebiete wie den &bdquo;Knickenhagen“, gern zur Erholung nutzen, die Vorgaben dafür einzuhalten: &bdquo;Im Wald gilt in Nordrhein-Westfalen vom 1. März bis 31. Oktober ein Rauchverbot – zu Recht: Eine einzige, achtlos weggeworfene, noch glimmende Zigarette kann trockene Waldareale problemlos in Brand setzen“, wird Düning-Gast zitiert. &bdquo;In Naturschutzgebieten darf zudem kein Feuer entfacht werden. Weder Grab- oder Teelichter noch Kerzen, Lagerfeuer oder Grillen sind erlaubt.“

Rücksicht auf Wohnzimmer der Tierwelt nehmen Der Berg Knickenhagen hat eine Höhe von rund 314 Metern und liegt südöstlich der Externsteine. Er ist Teil des FFH- (Flora, Fauna, Habitat) Schutzgebiets Externsteine. Hier wachsen noch Bergheiden, die einst typisch für die Kammlagen des Teutoburger Waldes waren. Sie sind das Resultat jahrhundertelanger Beweidung.

Die Bergheiden an den Externsteinen werden dominiert von Besenheide, Blaubeeren und Wacholder. Der stachelige Wacholder wurde vom Vieh gemieden und konnte sich bis heute halten. Hier wachsen Heidelbeere, Besenheide, Pfeifengras und Wacholder-Restbestände. Nachdem nun eine größere Fläche verbrannt ist, soll diese sich natürlich regenerieren. Eine Neuanpflanzung findet nicht statt.

Aus Sicht von Beinker sind Flächen wie der &bdquo;Knickenhagen“ bei trockenen Wetterlagen besonders gefährdet: &bdquo;Die Bergheiden sind sensible, trockene Naturflächen. Hier mit Feuer zu zündeln, ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich.“ Rücksichtnahme auf die Pflanzen- und Tierwelt und umsichtiges Handeln sollten beim Besuch von Wäldern und Naturschutzgebieten selbstverständlich sein, betonen Düning-Gast und Beinker. &bdquo;Alle, die sich in der freien Natur bewegen, betreten das Wohn- und Schlafzimmer der Pflanzen und Bäume, die dort wachsen, und der Tiere, die dort leben. Wir alle sollten dazu beitragen, dass ihre Lebensräume erhalten und geschützt werden – und nicht etwa Bränden zum Opfer fallen“.

Gekonnter Einsatz Düning-Gast dankte Beinker und seinem Team sowie allen anderen Feuerwehreinsatzkräften für die Löscharbeiten, die bis tief in die Nacht angedauert hatten: &bdquo;Sie alle haben mit Ihrer Fachkompetenz und mit gekonntem Einsatz der Technik sichergestellt, dass der Brand in dem Heidegebiet gelöscht und eine Ausweitung der Flammen verhindert werden konnte. Ein solches Engagement ist nicht selbstverständlich.“

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