Horn-Bad Meinberg bekommt mehr Schulsozialarbeit, wenn finanzierbar

Horn-Bad Meinberg. Die Stadt Horn-Bad Meinberg will bei der Schulsozialarbeit künftig 1,5 Stellen bezahlen. Eine Stelle soll auf die Sekundarschule entfallen und die Schulsozialarbeit-Stelle für die beiden Grundschulen soll um 50 Prozent auf eine ganze Stelle aufgestockt werden. Das hat der Rat nach einem Antrag der SPD-Fraktion einstimmig beschlossen. Ob und wie die Personalkosten von geschätzten 125.000 Euro bezahlt werden können, soll während der Haushaltsberatungen geklärt werden.

Dass gestiegener Bedarf an Schulsozialarbeit vorhanden ist, darin waren sich alle Fraktionen einig. Anlass für den SPD-Antrag sei ja nicht die Tötung des Obdachlosen in Horn durch Schüler gewesen, sondern dass an der Sekundarschule eine entsprechende Stelle wegfällt, stellte Celil Celik klar. &bdquo;Das Land gibt mal wieder eine Aufgabe ab und sagt: Stadt, sieh zu wie du das finanziert bekommst, wenn es dir wichtig ist.“ Man müsse hier den ersten Schritt machen, brauche aber auch eine Lösung für die Zeit bis die Stellen da seien. &bdquo;Hier sehen wir auch die Bezirksregierung in der Pflicht.“

Bedarf nach dem Tötungsdelikt stark gestiegen Frank Brockmann, Fachbereichsleiter Bildung, berichtete vom Runden Tisch im Schulzentrum: &bdquo;Die Nachfrage nach Schulsozialarbeit ist aufgrund des Ereignisses auch nochmal stark gestiegen. Aus fachlicher Sicht wäre das sehr, sehr sinnvoll.“

Um ihre ganze Schulsozialarbeit-Stelle für 477 Schüler behalten zu können, die das Land nun ins Ruhrgebiet verlagert hat, hatte die Sekundarschule in Horn sich dafür entschieden, eine Lehrerstelle in eine Schulsozialarbeit-Stelle umzuwandeln . Diese für das Land kostenneutrale Möglichkeit gibt es. Gleichwohl hatte die Schule weiteren Bedarf angemeldet.

Die beiden Grundschulen teilen sich derzeit eine Schulsozialarbeiterin mit einem Stundenumfang von einer halben Stelle, die von der Stadt finanziert wird: Charis Lücking ist für insgesamt 533 Schüler zuständig. Schulsozialarbeiter für das Gymnasium Horn ist Michael Kroos. Seine ganze Stelle wird zur Hälfte von der Stadt und vom Kreis Lippe bezahlt.

Sekundarschule benötigt eigentlich vier Stellen &bdquo;Die Sekundarschule benötigt eigentlich vier solcher Stellen“, sagte Stella Junger-Schwenner (Grüne). &bdquo;Die eine Stelle ist eine nette Geste, ein Feigenblatt.“ Über die fachliche Notwendigkeit bestehe kein Diskussionsbedarf, sagt Dr. Alexander Martin (CDU). &bdquo;Nach unserer Abstimmung wird allerdings die Frage der Realisierbarkeit zu überprüfen sein.“ Und es gebe keinen Personalschlüssel, was die Elternhäuser eigentlich an Erziehungspflichten hätten. &bdquo;Wir haben einen blinden Fleck für die Zeit vor der Grundschule. Rektor Bernd Strömich hat ja hier mal erzählt, dass manche Erstklässler denken, dass man Buntstifte essen kann. Eine Kita-Pflicht wäre durchaus sinnvoll.“

&bdquo;Selbst wenn die Finanzierung der Schulsozialarbeit möglich ist, wird es schwierig sein, für die Stelle jemanden zu finden“, sagte Frank Kuhlmann (BürgerBündnis). Man habe früher in der Kommune mal Sozialraumkonferenzen gehabt, die seit Jahren nicht mehr stattfänden. Daraus hätten sich auch kurzfristige Übergangslösungen entwickeln können. &bdquo;Die letzte Sozialraumkonferenz hat 2019 stattgefunden“, bestätigte Diana Ammer (Linke). &bdquo;Damals wurden im Sozialraum Horn große Missstände festgestellt.“ Es brauche ein Dorf, um ein Kind großzuziehen. &bdquo;Es sind unsere Kinder und es ist unser Sozialraum, unser Dorf, was hier versagt hat.“

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