Horner Kita punktet mit alten Eichenbalken und viel Licht

Horn-Bad Meinberg. Kitaplätze wurden dringend in Horn gebraucht, und so entstand in der Pfuhlstraße eine Einrichtung, die eine baulich ungewöhnliche Lösung erforderlich machte. Ein marodes Gebäude wurde abgerissen, ein denkmalgeschütztes erhalten und daran ein Neubau angebaut. Seit mehr als drei Monaten ist die Kindertagesstätte nun in Betrieb - wie kommen kleine und große Nutzer dort zurecht?

Wer über den Altbau eintritt, kann in der früheren Deele altes Fachwerk bewundern. Einen Kontrast dazu schaffen moderne Leuchten. Leiterin Heike Burg hat hier ihr Büro. &bdquo;Wir lieben die Hof-Atmosphäre, das wird auch von Besuchern so wahrgenommen“, erzählt sie. Küche und Behindertentoiletten befinden sich hier noch, der Neubau schließt sich gleich an. Ein heller Flur, in dem viele Kinder ihre Jacken aufgehängt haben. 74 Jungen und Mädchen werden auf zwei Etagen fünf Tage die Woche betreut und gefördert. Die Einrichtung ist voll belegt.

Alles barrierefrei

Wenn die Kinder die Turnhalle nutzen, können Spaziergänger durch die bodentiefen Fenster, die in jedem Stockwerk viel Licht in alle Räume bringen, direkt hereinschauen. Im Erdgeschoss befinden sich neben den Gruppenräumen noch ein behindertengerechtes Pflegebad und die Schlafräume, wo die meisten Kinder über Mittag ein Nickerchen halten. Mit einem Fahrstuhl können Kinder mit Rollstuhl ins obere Stockwerk gelangen. Derzeit gibt es zwar ein paar Integrationskinder, aber noch keines mit fahrbarem Untersatz. Die Einrichtung ist offen für alle und dafür ausgestattet.

&bdquo;Inklusion und Barrierefreiheit sind uns wichtig, auch beim Außengelände“, verdeutlicht Ann-Marie Sander, Abteilungsleiterin für alle Kitas beim Träger Eben-Ezer. In den Garten können die Kleinen derzeit noch nicht; er wird noch gestaltet. Und zwar so, dass Kinder auch mit Rollstuhl in den Sandbereich fahren und mit Wasser an der Matschanlage spielen können. Auch die Schaukel sei barrierefrei, so Sander.

Stattdessen geht es derzeit zum nahe gelegenen Spielplatz oder auf einen Spaziergang nach draußen. &bdquo;Wir haben das im Blick und machen auch Bewegungsangebote in der Turnhalle“, weiß Heike Burg um die Bedeutung der motorischen Entwicklung. Die Verkehrssituation in der Anliegerstraße, die sich Politiker kürzlich angesehen hatten, nimmt sie nicht als gefährlich wahr. Für die Eltern, die zu unterschiedlichen Zeiten kommen, stehen Parkplätze zur Verfügung.

Individuelle Möbel

Die Möbel hat fast alle die Tischlerei der Stiftung Eben-Ezer, das &bdquo;EEWerk“, angefertigt. So konnten auch die Wünsche der Mitarbeiterinnen erfüllt werden, von denen die Hälfte aus der Kita am Südholzweg stammt. &bdquo;Wir haben uns als gut funktionierendes Team zusammengefunden“, resümiert die Leiterin. Die Gruppenräume haben verschiedene Bereiche, sodass die Kinder sich ihre jeweils passende Ecke suchen können. In drei Intensivräumen können sich diese zurückziehen oder gezielt gefördert werden. Ein Snoezelenraum mit speziellem Ambiente zur Entspannung ist in der Planung.

Die Mitarbeiterinnen fordern und fördern. Ganz wichtig dabei: die Sprachentwicklung. Die Kinder haben verschiedene Nationalitäten, manche können auch noch gar kein Deutsch. &bdquo;Wir wollen positive Sprachanlässe schaffen und die Sprechfreude wecken“, erklärt Heike Burg. Dazu gibt es vielerlei Materialien. Im Team sind unter anderem eine Sprachförderkraft und eine psychomotorische Fachkraft. In die Entwicklungsschritte und das Kitageschehen werden die Eltern mit einbezogen. &bdquo;Wir nehmen uns dafür richtig viel Zeit“, erklärt Heike Burg.

Fehlten noch am Anfang etliche Kleinigkeiten wie beispielsweise Nähzeug oder Buntstifte, ist jetzt alles vorhanden. &bdquo;Derzeit sind wir dabei, Adventsschmuck zu sammeln“, sagt Heike Burg. Da müsse sich ein Fundus noch so nach und nach aufbauen.

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