Windkraft im Horn-Bad Meinberger Wald: Facebook-Nutzer diskutieren Pro & Contra

Horn-Bad Meinberg/Schlangen. Es gibt Pläne für insgesamt 33 Windenergieanlagen auf dem Kamm des Teutoburger Waldes. 24 möchte der Lippische Landesverband auf seinem Grund und Boden bauen lassen, neun Dr. Stephan Prinz zur Lippe in seinem Wald. Eine Lücke im Regelungsrecht hatte die zahlreichen Bauvoranfragen plötzlich möglich gemacht. Die einen sehen in den vielen Windrädern im Wald eine Notwendigkeit auf dem Weg zur Energiewende, die anderen eine Verschandelung der Landschaft und eine Störung des empfindlichen Ökosystems Wald. In einem Pro & Contra hatte die LZ das Thema von zwei Seiten kommentiert. Auf Facebook haben viele Leser ebenfalls Stellung bezogen.

Ein Leser postet ironisch ein Bild von dampfenden Kühltürmen, rauchenden Schornsteinen und einem zugeparkten Gewerbegebiet im Vordergrund. &bdquo;Weg mit den Windrädern! Wir brauchen diese tolle Natur!“, heißt es darauf. Ein Internet-Meme, das gleich zwei Likes bekommt. &bdquo;Gerne Windräder, aber sicher nicht im Wald“, meint ein anderer Leser.

Diskussion mit ironischem Tonfall Weiter unten entwickelt sich eine kleine Diskussion: &bdquo;So langsam reicht es!“, schreibt ein Kommentator. &bdquo;Nee, das geht erst richtig los mit der Windkraft“, antwortet ein anderer. &bdquo;Aber bitte auch in der Stadt!“, daraufhin wieder der Erste. &bdquo;Je höher der Grünenwähler-Anteil, umso mehr Windräder vor der Haustür! Damit die das auch richtig genießen können!“ Ein anderer Facebook-Nutzer fragt, wie denn in der Stadt die Abstandsflächen eingehalten werden sollen. &bdquo; WIR wollen doch ALLE die Welt retten“, bekommt er darauf eine ironische Antwort. &bdquo;Da darf es doch keine Abstände mehr geben!“

Der pauschale Mindestabstand von 1000 Metern zur Wohnbebauung war in NRW 2023 abgeschafft worden. Nun bedarf es stets einer Einzelfallprüfung. Limitierender Faktor sind hierbei meist Lärmschutzvorschriften. Außerdem soll in NRW der Ausbau der Windkraft über Flächenvorgaben in den Regionalplänen gesteuert werden. Ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster hatte die bislang gängige Praxis der Aussetzung von Genehmigungsverfahren, bis die Regionalpläne fertig waren, gestoppt und dadurch die oben erwähnte Regelungslücke erzeugt. Diese Lücke ist inzwischen allerdings gestopft - auf Bundesebene mit dem &bdquo;Gesetz für mehr Steuerung und Akzeptanz beim Windenergieausbau“.

Facebook-Nutzer wünscht sich gesunden Menschenverstand Lücken im Genehmigungsrecht gebe es doch sicher überall, vermutet ein anderer Facebook-Nutzer und fragt: &bdquo; Sollte über allem nicht der gesunde Menschenverstand stehen? Windräder funktionieren nur bei einer entsprechenden Wetterlage, Fotovoltaikanlagen auch. Ohne angemessene Speicherungs- und Weiterleitungsmöglichkeiten ist die Effektivität nicht gleichmäßig zum Verbraucher (Industrie) zu bringen. Wenn jetzt finanzgeile Investoren die hoch subventionierten Windräder für ihren eigenen Gewinn mit allen möglichen Tricks in den Nahbereich rund um die Städte bringen wollen, ist das Egoismus und entspricht meiner Meinung nach nicht mehr einem gesunden Menschenverstand.“

&bdquo;Wir wollen alle mehr und günstigen Ökostrom für unsere Wärmepumpen und E-Wagen“, widerspricht an anderer. &bdquo;Wir wollen alle unabhängig werden von Öl und Gaslieferungen aus Russland oder LNG aus den USA. Wir wollen alle unabhängig werden vom OPEC-Kartell. Aber Windkraftanlagen sollen bitte wo anders errichtet werden.“

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