Ingo Ostheide möchte Menschen für Kultur in Bad Meinberg begeistern

Horn-Bad Meinberg. Während einer Reise mit seiner Frau nach Südirland kam Ingo Ostheide die Idee. Beide saßen abends in wechselnden Restaurants oder Pubs, wo stets Livemusik gespielt wurde. Das gefiel ihnen außerordentlich gut. &bdquo;Ich hab mir gewünscht, das auch mal zu machen“, erklärt er. Die Idee war geboren, und er setzte sie um.

Zeit hatte der gebürtige Detmolder, der Elektrotechnik studiert hatte und dann als Diplom-Ingenieur bei der Firma Siemens in Berlin und Bielefeld gearbeitet und die Welt kennenlernte. Bis er aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf aufgeben musste, arbeitete er bei Phoenix Contact. Seine Frau Andrea betreibt in Bad Meinberg das Handarbeitsgeschäft &bdquo;Andrea’s Glücksmasche“. Seit elf Jahren gibt es hier auch ein Strick-Café, wo in den ersten Jahren sämtliche Veranstaltungen stattfanden. Ingo Ostheide organisierte alles.

Menschen für Kultur begeistern Das kam an, doch für die zunehmende Zahl an Besuchern wurde der Platz zu eng. Und dann kam Corona, wodurch erst mal alles zum Erliegen kam. Danach ließ Ingo Ostheide das Kulturangebot wieder aufleben. Vor rund vier Jahren fand die Gründungsversammlung des Vereins KulturBad Meinberg statt. Seitdem kümmert sich der Vorsitzende um das Programm im Foyer des Kurgastzentrums im Kurpark, und zwar immer donnerstags ab 19.30 Uhr.

Kulturelle Vielfalt ist dem 63-Jährigen dabei sehr wichtig. Von seinen Eltern hat er die Liebe zur klassischen Musik geerbt, diese waren auch literarisch interessiert. Wer sich das aktuelle Programm für die kommenden Monate ansieht, findet Autorenlesungen mit Christian Jaschinski, Dirk Liesemer und Ralf Dorweiler. Auch hier ist Abwechslung gegeben, sei es Krimi, historischer Roman oder Biografie. Doch Konzerte überwiegen. Am 27. Februar etwa mit &bdquo;Plug’n Play“ mit zwei Musikern, die ihre Liebe (neu) zu alten Songs neu entdeckt haben - zum Mitsingen, Nachdenken und Erinnern. Am 6. März wird Paul O’Brien aus Kanada erwartet, ein Gitarrenspieler mit samtweicher Stimme.

Gage für Künstler Die Eintrittsgelder sind mit 12 Euro gering - mit voller Absicht. Der gemeinnützige Verein möchte Kultur jedem zugänglich machen. Fast alles geht an die Künstler, deren Unterbringung und Verpflegung sowie Gebühren, etwa für die GEMA. &bdquo;Die Leute kommen gern zu uns“, erzählt Ingo Ostheide, &bdquo;weil alles so gut organisiert ist.“ So werden die Künstler vom Zug abgeholt und zum Bahnhof wieder hingebracht.

Weitere Teile der LZ-Serie gibt es auf unserer &bdquo;Mit Herz für...“-Sonderseite

Ingo Ostheide ist auch zuständig fürs Marketing, sorgt für die Ankündigungen, etwa in der LZ, und am Abend für die Technik. Dennoch hat er engagierte Helfer; Jürgen Hornung ist erster Stellvertreter, Wolfgang Diekmann der zweite. 60 Mitglieder hat der Verein. Die Besucher kommen mittlerweile aus größerem Umkreis. &bdquo;Die hohe Qualität der Auftritte hat sich herumgesprochen“, ist der 63-Jährige mit der Resonanz recht zufrieden. Doch natürlich dürfen auch noch mehr Zuhörer kommen; mehr als 30 sind es derzeit durchschnittlich. &bdquo;Es ist eine wunderschöne Atmosphäre. Man sitzt an Tischen und kann eine Kleinigkeit essen“, wirbt er.

Kulturelles Aushängeschild Das Engagement des Vereins ist bereits von Westfalen Weser mit einem Preis gewürdigt worden, als kulturelles Aushängeschild der Region. Davon wurden Verstärker und Lichtanlage gekauft. Seit gut einem Jahr hat der Verein außerdem die Abteilung Heimatpflege. Der bisherige Heimatverein hatte sich zuvor aufgelöst. Hier werden weitere Veranstaltungen, oft Lesungen angeboten. Dafür ist Wolfgang Diekmann zuständig.

Ist Ingo Ostheide die Organisation nicht zu viel? Auf keinen Fall, im Gegenteil. Für ihn bedeutet sie große Zufriedenheit und Glücksgefühle. &bdquo;Es ist beeindruckend, was Menschen für wunderschöne Musik machen können“, findet er. Und so organisiert er auch die Künstler für den Detmolder Weihnachtsmarkt zweimal in jeder Woche, die Konzerte an der Mauer in Horn und für die Lange Kulturnacht in Horn. Seine weltweiten Kontakte machen es möglich. Es ist seine Lebensaufgabe geworden. Sein Traum: einmal das Kurtheater mit einer Veranstaltung zu füllen. Und die Besucherzahl donnerstags auf 50 zu bringen. &bdquo;Um den Menschen zu zeigen, wie schön Kultur sein kann“, sagt er.

Infos unter: www.kulturbad-meinberg.de

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LZ-Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“

Ohne sie geht es nicht: Etliche Horn-Bad Meinberger sind ehrenamtlich tätig. Menschen, die sich besonders stark engagieren, wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in der Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“ vorstellen. Lassen Sie sich inspirieren von den Geschichten und Erlebnissen der &bdquo;Horn-Bad Meinberger Helden“. Und vielleicht kennen auch Sie jemanden, über dessen Einsatz und Motivation Sie gerne lesen würden - dann melden Sie sich per E-Mail an cgroene@lz.de Wir freuen uns auf Ihre Hinweise, Tipps und Inspirationen.

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