Neuer Pächter? So geht es mit der Burgscheune Horn nun weiter

Horn-Bad Meinberg. Nein, dass der Bürgermeister in begründeten Ausnahmefällen die Mietkosten für die Nutzung der Burgscheune abweichend von der Entgeltordnung festlegen darf, dieses Recht wollten ihm die Politiker nicht zugestehen. Paragraf 4 Absatz 3 wurde gestrichen. Der Rest des Beschlussvorschlags fand im Stadtentwicklungsausschuss einstimmig die Zustimmung der Politik. Von nun an kümmert sich die Stadt also selbst um die Burgscheune Horn. Ein neuer Pächter wird nicht gesucht.

&bdquo;Die Entscheidung über eine Kostenreduzierung dem Bürgermeister übertragen? Das geht nicht! Wenn wir eine Kostenordnung haben, muss die für alle gelten. Da kann es keine Einzelfallentscheidungen geben“, erklärt Frank Kuhlmann (Bürgerbündnis) seinen Änderungsantrag, dem die restliche Politik gefolgt war.

Erwartungen wurden nicht erfüllt Seit 2020 hatte die Stadt die 400 Personen fassende Burgscheune und Burgkeller (120 Personen) zwei Mal an einen externen Betreiber verpachtet. Zuerst hatte Hubert Ebers gemeinsam mit seinem Sohn die Location bewirtschaftet. Beide waren anfangs durch Corona und später durch die hohen Energiekosten wegen des Ukrainekriegs (Gasheizung!) gebeutelt. Grund für die Trennung waren dann aber persönliche Gründe. Auf Ebers folgte im November 2022 Udo Viehmann. Der DJ sowie ehemalige Discothek-Betreiber und Geschäftsmann aus Detmold hatte die Hunky-Dory-Revival-Party in die Burgscheune nach Horn geholt. Ende 2024 war für ihn auch Schluss.

&bdquo;Es muss festgestellt werden, dass die mit der Verpachtung verbundenen Erwartungen für eine Belebung insbesondere der Burgscheune größtenteils nicht erfüllt wurden“, bekundet die Stadt in ihrer Beschlussvorlage für den Stadtentwicklungsausschuss. Deshalb wolle man nun die Vermietung selbst in die Hand nehmen. Anfragen und Terminvergabe sollen über die Zentrale der Stadtverwaltung laufen. Bewerben soll die Location die GesUndTourismus GmbH. Dafür darf sie die Räume für eigene Veranstaltungen kostenlos nutzen.

Erst soll aber das Mobiliar erneuert werden. Die Stadt stellt dafür 30.000 Euro zur Verfügung und kürzt zur Gegenfinanzierung die Gelder für die Entwicklung des Stern-Gesundheitszentrums zum Gesundheitspark entsprechend.

Ortsansässige Vereine zahlen weniger Wichtig ist der Stadt, dass ortsansässige Vereine, Institutionen oder Parteien für Räume lediglich eine Nebenkostenbeteiligung (100 Euro Saal, 50 Euro Burgkeller) zahlen müssen. Für alle anderen gilt der reguläre Mietpreis (Kulturveranstaltungen 350/150 Euro, private Veranstaltungen 500/150 Euro). Etwas unbequem ist die Anforderung, dass der Veranstaltungsleiter ein konzessionierter Wirt sein muss, wenn er Speisen verkaufen oder Getränke ausschenken möchte.

&bdquo;Aber was wäre, wenn ein Interessent mit einem Konzept auf die Stadt zukäme“, wollte Michael Ruttner (CDU) von der Stadtverwaltung wissen, ob man die Verpachtung nun generell ausschließe. &bdquo;Ich bin mir sicher, dass man dann offen auf den Interessenten zugehen würde“, sagt Bauamtsleiter Claus Rafael Müther. &bdquo;Und wenn das Konzept Hand und Fuß hat, stellen wir das dann der Politik vor. Die Übernahme durch die Stadt ist nicht in Stein gemeißelt.“ Celil Celik (SPD) legte für seine Fraktion allerdings Wert darauf, dass jeder potenzielle Pächter örtlichen Vereinen die vergünstigte Nutzung der Räume ermöglichen müsse.

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