Idee: Umbau zum Sport- und Freizeitzentrum für Bad Meinberg

Horn-Bad Meinberg. In Sachen Badehaus legt die Verwaltung einen neuen Vorschlag auf den Tisch: eine alternative Nutzung als &bdquo;Sport- und Freizeitzentrum am Silvaticum“. Für die kommende Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses könnte diese Lösung verfolgt werden - wenn das Badehaus nicht mehr als Schwimmstätte dienen soll, da eine umfassende Sanierung zu kostenintensiv ist. Aber auch für das Schulschwimmen müsse dann eine Lösung gefunden werden, heißt es aus dem Rathaus.

Das Badehaus besteht neben der Schwimmhalle auch aus einer Saunaanlage, Gymnastikhalle und einem Fitnessbereich. Zudem besitzt es ein größeres Außengelände. Auch die Tennisanlage des TC Grün-Weiß Bad Meinberg ist Teil der Gesamtanlage. Es könne daher überlegt werden, von diesen Bereichen auszugehen und das Badehaus entsprechend weiterzuentwickeln.

Schwimmbecken zurückbauen Da die Technik der Saunaanlage deutlich neuer als der Rest des Badehauses sei, so die Verwaltung, könne diese voraussichtlich unabhängig vom restlichen Bad betrieben werden. Die Technik im Keller, das Außenbecken sowie die beiden Becken in der Schwimmhalle sollten dann ab- oder zurückgebaut werden. Der Umbau der Umkleiden müsste in Abhängigkeit der zukünftigen Nutzung erfolgen.

Die Schwimmhalle könne beispielsweise als multifunktional nutzbare Sporthalle umfunktioniert werden. &bdquo;In die Überlegungen und einen möglichen Betrieb der Anlagen sollten, wenn dies weiterverfolgt wird, auch die örtlichen Sportvereine einbezogen werden“, führt die Verwaltung aus. In dem Szenario sollte im Schulzentrum in Horn, um das Schulschwimmen zu unterstützen, dann mittelfristig ein neues, gedecktes Schwimmbecken errichtet werden. Ob es für das bestehende Lehrschwimmbecken Fördermittel für eine Sanierung geben könne, sollte geprüft werden.

Neue Schwimmhalle eine Alternative Alternativ könnte der Neubau einer neuen Schwimmhalle mit einem 25-Meter-Becken mit angeschlossener Sporthalle überlegt werden, so das Gedankenspiel der Verwaltung. Ob hier ein zweites, kleines Becken mit verstellbarem Boden ergänzt werde, solle ebenfalls durchdacht werden, um eine gleichzeitige Nutzung der Halle für mehrere Gruppen (beispielsweise Schwimmkurse und Reha) zu ermöglichen. Die Verwaltung gibt zu bedenken: Auch für einen Neubau müssten erhebliche finanzielle Mittel aufgebracht werden. Allerdings wäre der zeitliche Druck, anders als bei einer Sanierung des Badehauses, durch die noch vorhandene Schwimmhalle geringer. So wäre auch die Einbeziehung in ein zukünftiges Stadtentwicklungskonzept und die Akquise von Städtebaufördermitteln denkbar.

Bekanntlich hat die Stadt nach der Insolvenz der Bad Meinberger Badehaus GmbH, das Gebäude und Gelände zum 1. Januar 2023 aus der Insolvenzmasse erworben. Grundsätzlich befinde sich das Badehaus in einem guten &bdquo;Erhaltenszustand“, wie es heißt, jedoch habe die Schwimmbadtechnik meist das Ende der Betriebszeit erreicht. Zahlreiche Gutachten, die bereits im Jahr 2019 erstellt und in den Jahren 2023 und 2025 ergänzt wurden, bescheinigten einen erheblichen Sanierungsstau. Vor den Ostertagen habe es erneut mehrere Rohrbrüche gegeben.

Keine Fördermittel Mit einer Ausschreibung hatte die Stadt im Jahr 2023 einen möglichen Investor gesucht. Über diese wurde die InterSpa-Holding gefunden, die nach wie vor Interesse an der Umsetzung des Projektes habe, bestätigt der städtische Pressesprecher Sebastian Vogt. Allerdings gibt es nach Angaben der Stadt bislang keinen Fördertopf für eine Sanierung.

Aus Sicht der Verwaltung bleiben drei Handlungsoptionen: 1. die Sanierung des Badehauses, 2. ein Betrieb ohne Sanierung, aber auch ohne Sicherheit und 3. eine alternative Nutzung. Für einen langfristig gesicherten Betrieb des Badehauses sei eine umfassende Sanierung notwendig, heißt es. Davon unabhängig sei, ob der Betrieb durch einen Investor, die Interessengemeinschaft Badehaus, die Stadt oder jemand anderen erfolge.

Die Verwaltung schlägt folgendes Vorgehen vor: Da die personellen und finanziellen Ressourcen eine kurzfristige Sanierung des Badehauses durch die Stadt selbst nicht zulassen, könne eine externe Projektsteuerung zu beauftragen. Für diese Option müsste politisch festgelegt werden, welche Ausrichtung das Badehaus zukünftig haben soll. Mit dieser Vorgabe würde ein Fachbüro beauftragt werden, erste Vorplanungen anzustellen. Hierfür dürfte ein hoher fünfstelliger bis mittlerer sechsstelliger Betrag anfallen. Vorhandene Planungen seien jedoch in den meisten Fällen für eine Beantragung von Fördermitteln notwendig. Als alternatives Vorgehen könne die Sanierung durch einen Dritten (Investor) ausgeführt werden, der zukünftig das Bad betreibt und hierfür einen entsprechenden Zuschuss erhalte.

Betreiberfrage klären Die Verwaltung gibt zu bedenken: Wenn keine umfassende Sanierung gewünscht sei, könne die Stadt aber nicht kurzfristig für notwendige Reparaturen aufkommen. In dem Szenario könnte das Bad an einen privaten Betreiber – wie eine Genossenschaft – verpachtet oder verkauft werden, unter der Prämisse, dass dieser selbst für auftretende Reparaturen aufkommen muss. Es müsse dann noch die Frage nach dem Schulschwimmen geklärt werden.

Das Thema wird am kommenden Dienstag, 13. Mai, im Haupt- und Finanzausschuss beraten. Beginn ist um 18 Uhr im Rathaus.

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