Wissen digital sichern und weitergeben: Lippische Kommunen wollen gemeinsame Datenbank

Lage. Wissen sichern, den Auswirkungen des Fachkräftemangels begegnen und die Verwaltung zukunftssicher aufstellen: Die Stadt Lage strebt eine interkommunale Zusammenarbeit mit mehreren anderen Kommunen und dem Kreis Lippe an. Dabei soll Wissen und Expertise gesammelt und den Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt werden. Dieses Thema beschäftigte bereits in der vergangenen Woche den Hauptausschuss und wird auch heute wieder im Rat der Stadt auf der Tagesordnung stehen.

Laut einer Beschlussvorlage der Stadt Lage treffen sich die lippischen Digitalisierungsbeauftragten regelmäßig und tauschen sich zu Projekten aus. So sei bereits im Jahr 2023 eine gemeinsame lippische Rahmen-Digitalstrategie erarbeitet worden. Ein Querschnittshandlungsfeld dieser Strategie sei dabei das Thema Befähigung, Wissens- und Changemanagement.

Laut der Digitalisierungsbeauftragen der Stadt Lage, Christina Pohl, die im Ausschuss einen Sachstandsbericht dazu gab, soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kommunen gezielt gemeinsames Wissen aus den beteiligten Kommunen zur Verfügung gestellt werden. &bdquo;Ein dazugehöriger Baustein ist der Aufbau einer interkommunalen, digitalen Wissensdatenbank. Und diesen Punkt möchten wir nun konkret in Angriff nehmen“, erläutert Pohl.

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen in den Ruhestand Warum das nötig ist, liegt auf der Hand - schließlich werden in den nächsten Jahren sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. &bdquo;Damit das Wissen, das diese Mitarbeitenden in ihrem Berufsleben erworben haben, nicht verloren geht, wollen wir es aktiv dokumentieren“, berichtet Pohl weiter. Es solle zudem sichergestellt werden, dass diese Informationen schneller und besser an die Nachfolger vermittelt werden können.

Da viele Aufgaben innerhalb der Kommunen ähnlich oder gar identisch seien, habe man sich überlegt, diese Aufgabe gemeinsam in Angriff zu nehmen. &bdquo;Wir versprechen uns davon Synergieeffekte personeller und finanzieller Art“, so Pohl weiter. Das Erfahrungswissen der ausscheidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das vorhanden, aber noch nicht dokumentiert ist, soll dabei als zentrale Ressource begriffen, dokumentiert und den Partnern zur Verfügung gestellt werden. Zugleich sollen die Verwaltungsprozesse unter die Lupe genommen und standardisiert sowie optimiert werden.

&bdquo;Das Ganze ergibt aber nur Sinn, wenn wir dieses Wissensmanagement in unsere bestehende Verwaltung integrieren“, so Pohl weiter. Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Datenbank soll zur Mustererkennung und Auswertung eine intelligente Software verwendet werden. Die Projektleitung und das Projektmanagement sollen von einem externen Dienstleister übernommen werden - auf Basis von etablierten wissenschaftlichen Konzepten.

Pilotphase soll 18 Monate dauern In der ersten Projektphase, die etwa 18 Monate dauern wird, sollen drei Pilotkommunen die Konzeption erarbeiten und die erste Umsetzung durchführen. Diese soll dann auf die weiteren Partnerkommunen, zu denen auch die Stadt Lage gehört, ausgedehnt werden. Die Partner sollen aber auch schon in der Pilotphase in Form von berichten und Informationsveranstaltungen in das Projekt eingebunden werden. Federführend soll sich die Stadt Detmold um das Projekt kümmern und auch die Fördermittel beantragen, die im Falle einer Umsetzung winken.

Laut Pohl hat nämlich auch das Land NRW erkannt, welchen Wert eine solche Zusammenarbeit mit sich bringt und fördert entsprechende Bestrebungen. Um die Mittel für das Projekt Wissensdatenbank zu erhalten, müsse aber jede beteiligte Kommune einen entsprechenden Ratsbeschluss vorweisen können. Ein Schritt in diese Richtung wurde im Hauptausschuss bereits gemacht: Alle Mitglieder sprachen sich in der Abstimmung für das Vorhaben aus.

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