ADFC-Stellungnahme zum Horner Fachmarktzentrum fehlt in den Unterlagen

Horn-Bad Meinberg. Unter dem LZ-Artikel über den &bdquo;Brandbrief“ der Anwohner rund um das Fachmarktzentrum in der Kampstraße, in dem diese sich über die starke Verkehrsbelastung beschweren, hat Manfred Wiehenkamp, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Kreis Lippe, kommentiert: Sein Verein habe bereits 2021 bei der Offenlegung des Bebauungsplans H15 &bdquo;Fachmarktzentrum Kampstraße-Süd“ auf zwei Seiten Gründe gegen das Vorhaben angeführt. Das Brisante: Diese Stellungnahme des ADFC taucht in den Unterlagen im Ratsinformationssystem nicht auf.

&bdquo;Ich habe diese damals an das offizielle Amtspostfach der Stadtverwaltung geschickt“, sagt Wiehenkamp auf Nachfrage. Adressat seien Bürgermeister Heinz-Dieter Krüger und Wirtschaftsförderer Rüdiger Krentz gewesen. Eine Lesebestätigung der E-Mail hat Wiehenkamp damals bekommen. Sie hat also die Stadtverwaltung erreicht.

Es ist übliches Vorgehen, dass sich neben den Anwohnern und anderen Betroffenen auch sogenannte &bdquo;Träger öffentlicher Belange“ zu neuen Bebauungsplänen äußern und auf Probleme hinweisen, die sie mit ihrem speziellen Sachverstand sehen. Das können Behörden wie die Bezirksregierung oder der Kreis Lippe sein, aber auch andere Kommunen, Versorgungsunternehmen und Vereine wie der Lippische Heimatbund oder eben der ADFC. In einer Art Tabelle werden dann alle Einwände aufgelistet und die Stadtverwaltung nimmt zu diesen Stellung. Diese Tabelle mit den Erwiderungen der Stadtverwaltung wird dann im Verkehrsausschuss besprochen und im Stadtrat beschlossen. Darin fehlt die Stellungnahme des ADFC. Auf Frage nach dem Grund dafür hat sich die Stadtverwaltung bisher nicht gegenüber der LZ geäußert.

ADFC: Einwände als &bdquo;Unsinn“ abgetan

&bdquo;Die Einwendung beinhaltete die Nichtberücksichtigung der Verkehrssicherheit für Radfahrende und Fußgänger in der Kampstraße / unteren Mittelstraße“, schreibt der ADFC-Vorsitzende in seinem Kommentar unter dem LZ-Artikel. Ebenso habe der ADFC die vermuteten verkehrlichen Auswirkungen des Investors infrage gestellt. &bdquo;Die juristischen Einwände gegen den Bebauungsplan wurde mit dem Kommentar des Wirtschaftsförderers Horn-Bad Meinberg als ,Unsinn’ und ,nicht relevante Argumente’ abgewiesen und somit in der politischen Entscheidungsfindung als nichtig tituliert“, schreibt Wiehenkamp.

&bdquo;Alles, was wir damals beschrieben haben, ist jetzt noch schlimmer eingetreten“, sagt er und übt Kritik an der Reaktion der Stadtverwaltung. &bdquo;Der Postmitarbeiter hat anfangs sein Auto halb auf den Bürgersteig gestellt, damit er nichts blockiert. Dann hat er vom Kommunalen Ordnungsdienst ein Knöllchen bekommen wegen Parkens auf dem Bürgersteig. Nun steht er mit dem DHL-Lieferwagen auf der Straße.“ Und die sei dann eben blockiert. Eine Straße, auf der übrigens auch das Autohaus Stricker regelmäßig Autos anliefern lasse.

Eigentlich sei der Standort des Fachmarktzentrums perfekt für sozialen Wohnungsbau gewesen, sagt Wiehenkamp. &bdquo;Das alles lässt sich jetzt nicht mehr verbessern, aber wenn die Kunden diese Verkehrssituation dauerhaft vorfinden, werden sich etliche von Horn als Einkaufsstandort verabschieden.“

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