Für Fußgänger in Horn kann noch einiges getan werden

Horn-Bad Meinberg. Fußwege komfortabler, sicherer und barrierefreier zu gestalten, ist Ziel des Fußverkehrs-Checks NRW. Im Jahr 2024 machte auch Horn-Bad Meinberg, Mitgliedskommune im Zukunftsnetz Mobilität NRW, mit. Dabei wurden die Bedingungen für den Fußverkehr in den Innenstadtbereichen von Horn und Bad Meinberg professionell unter die Lupe genommen. Nun liegt der Abschlussbericht des Planungsbüros Via aus Köln mit vielen Anregungen für die Stadt vor. Im Folgenden zunächst die Vorschläge für Horn.

Im vergangenen Jahr hatte es zum Projekt einen Auftaktworkshop, Begehungen und einen Maßnahmenworkshop gegeben, damit sich Bürger einbringen und Anregungen geben konnten. 40 Maßnahmen waren anschließend erarbeitet worden. Der Abschlussbericht umfasst insgesamt 84 Seiten. Die wesentlichen Inhalte und Empfehlungen präsentierte Dominik Kerl vom Planungsbüro im Ausschuss für Verkehr und Ordnung, der virtuell zugeschaltet war.

Potthof-Kreuzung schwierig Als dicksten Brocken bezeichnete Kerl die Kreuzung Potthof/Mittelstraße/Südwall, weil es hier keine gesicherten Querungsstellen gebe, Busse fahren und Schüler zur Schule gehen. Der Knotenpunkt sei jedoch für alle Verkehrsteilnehmer sehr unübersichtlich. Ein Vorschlag hier wäre eine Mittelinsel mit Zebrastreifen zu schaffen. Ein anderer: &bdquo;Der gesamte Knotenpunkt sollte langfristig durch eine Lichtsignalanlage geregelt werden, die alle Querungsbeziehungen der zu Fuß Gehenden berücksichtigt, da das Verkehrsaufkommen sehr hoch ist und die Kreuzung für zu Fuß Gehende sehr komplex und unübersichtlich ist“, heißt es im Bericht. Es gebe bei einer Ampel auch die Möglichkeit einer Diagonalquerung für Fußgänger mit Rotschaltung für alle Fahrzeuge. Andere Lösungen seien nur schwierig und kostenintensiv zu realisieren. Kurzfristig könnten aber die Abbiegebeziehungen reduziert werden.

Fehlende Zebrastreifen wurden an mehreren Stellen im Stadtgebiet festgestellt, etwa am neuen Kreisverkehr Kampstraße/Mittelstraße zum Fachmarktzentrum oder am Kreisverkehr Potthof/Nordstraße. Dabei seien diese eigentlich üblich, so Dominik Kerl. An der zentralen Ampelkreuzung Mittelstraße/Nordstraße wird eine Diagonalquerung vorgeschlagen. &bdquo;Dann könnten zu Fuß Gehende auch die diagonal liegende Fahrbahnseite in einem Zug erreichen und Wegedistanz und Wartezeiten verkürzten sich“, heißt es im Bericht.

Zugeparkte Wege Eine ganz andere Problematik gibt es der Wallstraße, Pfuhlstraße und der Straße Feldrain. In den Wohnstraßen mit zu schmalen und teilweise zugeparkten Gehwegen werde der Fußverkehr faktisch auf die Fahrbahn gezwungen, weil es keine Gehwege gibt. Die Straßen sollten als &bdquo;Verkehrsberuhigter Bereich“ ausgewiesen werden, damit es eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer gebe. Damit könnten auch Fußgänger die gesamte Breite der Straße nutzen und müssten sich Fahrzeuge der Schrittgeschwindigkeit anpassen.

Pfosten können laut Dominik Kerl aufgestellt werden, um das Parken in bestimmten Bereichen zu unterbinden. Werde das Parken nur in markierten Bereichen zugelassen, würden zu Fuß Gehende nicht durch parkende Autos behindert. Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sollten Sitzgelegenheiten geschaffen werden und eine Begrünung erfolgen.

Viel Verkehr an Grundschule Hohen Querungsverkehr gibt es an der Grundschule Horn. Hier schlägen die Gutachter vor, Kästchen auf dem Boden zu markieren, links und rechts daneben schraffierte Bereiche zur Sicherheit, wo sich Schüler aufstellen und dann die Straße überqueren können. Sinnvoll sei zudem, die Bushaltestelle nach Süden zu versetzen.

Für den Schäferweg unterhalb der Schule wurde eine bessere Beleuchtung gewünscht, weil er von vielen Kindern als Schulweg genutzt werde. In der Straße Südwall zwischen Südholzweg und Mittelstraße ist auf einer Seite ein niveaugleich zur Fahrbahn angelegter Gehweg angelegt. Dieser werde jedoch auch von fahrenden und parkenden Fahrzeugen mitbenutzt. Deshalb solle der Gehweg baulich gesichert werden, also zwischen Gehweg und Fahrbahn beispielsweise eine Sperrfläche markiert und Poller aufgestellt werden.

Prioritätenliste In der Ausschusssitzung schlug Sabine Beine (SPD) vor, schnellstmöglich eine Prioritätenliste aufzustellen und nach Fördermitteln Ausschau zu halten. Das befürwortete auch Carsten Aust (Bündnis 90/Die Grünen). Gerade die Situation am Potthof treibe ihn schon länger um.

Die Verwaltung gab zu bedenken, dass Verkehr immer ein Zusammenspiel verschiedener Verkehrsarten, insbesondere auch ÖPNV, Radverkehr und motorisierter Individualverkehr sei. Ziel einer Stadt sei es, alle Verkehrsteilnehmer bei der Planung und Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen angemessen und ausgewogen zu berücksichtigen. Einige der Empfehlungen würden tiefgreifende Strukturveränderungen voraussetzen, deren Umsetzung teils erhebliche planerische, räumliche und finanzielle Ressourcen erfordern würde. Viele der Defizite sind bereits bekannt.

Kleine Verbesserungen Der Fußverkehrscheck biete jedoch eine strukturierte Zusammenstellung und Bestätigung bereits identifizierter Handlungsbedarfe, so die Verwaltung. Es ergäben sich eine Reihe von kleineren, finanziell tragbaren Verbesserungsmöglichkeiten, die eine hohe Wirkung entfalten könnten, beispielsweise ergänzende Markierungen und Beschilderungen, Optimierung der Straßenbeleuchtung, Abbau von kleineren Barrieren und punktuelle Verbesserungen von Querungsstellen. Die Empfehlungen des Fußverkehrschecks sollen nun bei künftigen Planungs- und Baumaßnahmen berücksichtigt werden. &bdquo;Wir müssen uns in Horn-Bad Meinberg nicht verstecken. Es ist viel für den Fuß- und Radverkehr getan würden“, resümierte Jörg Flintrop aus dem Bauamt.

Für Fußgänger in Horn kann noch einiges getan werden

Leopoldstaler Straße in Horn wird gesperrt

Was beim Straßenausbau „In der Bleiche“ in Horn punktgenau geklappt hat

Parkkonzept für Bad Meinberg und Horn soll alle zufriedenstellen

Plötzlicher Starkregen flutet Straßen in Detmold - Feuerwehr im Einsatz

Sperrungen hinter zwei B1-Abfahrten Richtung Horn

Gehweg zum Familienzentrum Abakus soll sicherer werden

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €