
Horn-Bad Meinberg/Leopoldstal/Schlangen (co). Das Grab des früheren Horner Amtsrates Hermann Krücke hat zu dessen 200. Todestag ein neues Steinkreuz bekommen. Es befindet sich auf einem kleinen privaten Friedhof auf dem Gelände des Gutes Rothensiek. Auf dem umzäunten Grundstück befinden sich mehrere Gräber der Familie Volland und ebenfalls des Amtsrates und dessen Frau Charlotte Elisabeth. Krücke hatte den Schlänger Markt ins Leben gerufen.
Das Kreuz aus Teutoburger Sandstein drohte umzukippen, berichtete der Schlänger Ortschronist Heinz Wiemann. Er bat deshalb den Schlänger Steinmetzmeister Bernd Rohde, das Grabkreuz nach Schlangen zu holen. Dieses sei jedoch vier Mal durchgebrochen gewesen, erzählte dieser, weshalb er ein neues anfertigte.
Weil es Teutoburger Sandstein nicht mehr gibt, verwendete er Obernkirchener Sandstein. Zusammen mit seinen Kollegen Ulrich Klahold hievte er jetzt das Kreuz auf den alten Sockel. 30 Stunden Arbeit steckten in dem schlichten hellen Kreuz, so Bernd Rohde, das ein Gewicht von 40 Kilogramm habe und exakt dem Vorgänger gleiche.
Die Kosten übernahmen Bernd Rohde, Heinz Wiemann, der Heimatverein Leopoldstal, der Förderverein Ortsgeschichte Schlangen, Dr. Gerlinde Volland, Magdalene Zanella-Starke sowie Gottfried Hilgerdenaar.
Hermann Krücke wurde 1749 in Detmold geboren. Er war von 1780 bis 1813 als Amtsrat in Horn tätig und führte 1791 den Schlänger Markt ein. Die Vogtei Schlangen gehörte damals zum Amte Horn. Zusammen mit seiner Ehefrau Charlotte Elisabeth lebte Hermann Krücke auf Gut Rothensiek, das er 1790 übernommen hatte. Die beiden hatten 13 Töchter, von denen vier jedoch bei beziehungsweise kurz nach der Geburt starben. Krücke selbst litt viele Jahre unter verschiedenen Krankheiten.
Heinz Wiemann plant für Oktober eine Ausstellung über alte Bibeln und Hermann Krücke. Im Mittelpunkt soll eine Bibel aus dem Nachlass des Amtsrates stehen. Das Werk aus dem Jahr 1682 ist mit zahlreichen Abbildungen verstehen. Der Amtsrat hatte darin Daten und Ereignisse zur Familiengeschichte aufgeschrieben.
Die Bibel gehört Heinz Wiemann. Er kündigt an, dass bei der Veranstaltung im Oktober ein Experte für alte Bibeln referieren werde. "Ich habe mir vorgenommen, über Leben und Wirken des bemerkenswerten Amtsrates zu berichten", so Wiemann. Der Förderverein Ortsgeschichte Schlangen habe seine Mitwirkung an der Veranstaltung bereits zugesagt.