Kalletal-Varenholz/Stemmen. Ein großer Bagger und ein Haufen Kies: Nichts erinnert mehr daran, dass auf dem Gelände mitten in Stemmen vor Kurzem noch die Feuerwehr zuhause war. Doch es soll wiederbelebt werden, der Neubau ist bereits in der Planung. Bis Ende Juni mussten sowohl die alte Feuerwache der Löschgruppe Varenholz/ Stemmen, als auch das benachbarte Gebäude der Arbeiterwohlfahrt (AWO) abgerissen werden. Hierfür hatte die Gemeinde Fördergelder der Bezirksregierung erhalten. Nun soll an gleicher Stelle die neue Feuerwache samt Multifunktionsräumen entstehen. „Und die können dann auch von der AWO und anderen Vereinen genutzt werden", erklärt Ute Seidemann von der Gemeindeverwaltung. Eine Idee sei, in den Räumen eine gemeinsame Beratungsstelle für „Ein-Eltern-Familien" von AWO und Gemeinde aufzuziehen. Dass die Feuerwache an ihrem alten Standort bleibt, sei eigentlich nicht der Plan gewesen. Die Zufahrt etwa ist extrem eng. Auch andere Flächen hatten sich Gemeinde und Planer angesehen, etwa neben dem Sportplatz. Doch das Gelände dort ist Überschwemmungsgebiet und für einen Neubau nicht geeignet. Gegen eine andere in Frage kommende Fläche hatte der Kreis Lippe Veto eingelegt. Also bleibt die Feuerwache, wo sie war. „Wir sind trotz der engen Zufahrt froh, dass wir hier bleiben", sagt Uwe Depping von der Feuerwehr. Allerdings soll das Gebäude ein wenig weiter von der Straße entfernt stehen, als es das alte war. Die Zufahrt für die Fahrzeuge werde so erleichtert, zudem können Parkplätze geschaffen werden. Insgesamt wird laut Seidemann eine Fläche von etwa 450 Quadratmetern überbaut. Etwa die Hälfte davon für die Feuerwache, der Rest der Fläche ist für die Multifunktionsräume vorgesehen. Kosten soll der Bau rund 1,1 Millionen Euro. „Wir haben aber auch für den Neubau eine Förderung angemeldet", sagt Ute Seidemann. 250.000 Euro könnte es dann maximal als Zuschuss geben. „Derzeit warten wir noch auf die Baugenehmigung vom Kreis Lippe", erklärt Jörg Hohmeier den weiteren Ablauf. Sobald diese da ist, könnten Ausschreibung und Vergabeverfahren folgen. Baubeginn soll laut der Beteiligten möglichst noch in diesem Jahr sein. Etwa ein Jahr dauert laut Ute Seidemann der Bau. „Wir hoffen auf eine Fertigstellung gegen Ende nächsten Jahres." Rund 20 Mitglieder habe die Löschgruppe Varenholz/ Stemmen derzeit, sowie ein Löschfahrzeug. Ein zweites sei in Planung, bestätigt Uwe Depping. Bis zur Einweihung der neuen Wache bleiben die Kameraden in ihrer Zwischenunterkunft auf einem Bauernhof, etwa 150 Meter vom alten „neuen" Standort entfernt. Aktiver Artenschutz am Rande Viele kleine Untermieter haben die Arbeiter während des Abbruchs des alten Gebäudes entdeckt: Baumhummeln hatten sich hinter einer Abdeckung im Dach ein Nest gebaut. „Wir haben die Biologische Station informiert, die erklärte, die Hummeln sind geschützt und müssen umgesiedelt werden", erzählt Planer Jörg Hohmeier. Zerstöre man ein Nest dieser Art, könne das teuer werden: Strafen bis zu 50.000 Euro werden verhängt. Auch die Abteilung Artenschutz des Kreis Lippe musste informiert werden. Darauf warten, dass die Tiere im August selbst ausschwärmen, konnten die Planer nicht, „sonst hätten wir die Fördergelder für den Abriss verloren", sagt Ute Seidemann von der Gemeinde Kalletal. Für die Umsiedelung der Insekten sei allerdings ein sogenannter Hummelkasten notwendig, „den mussten wir per Express vom Hersteller anfordern", erinnert sich Hohmeier. Ein Imker nahm sich daraufhin der seltenen Insekten an und siedelte sie auf seinem Bauernhof im Ortsteil Langenholzhausen an.