Neues Gerätehaus für die Feuerwehr in Lieme soll 4,6 Millionen Euro kosten

Lemgo-Lieme. Die Löschgruppe Lieme der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo soll ein neues Feuerwehrgerätehaus bekommen - und zwar an anderer Stelle. Bislang ist die Einheit an der Bielefelder Straße beheimatet, künftig soll es am Lehbrinksweg weitergehen. Nun liegen der Entwurfsplan, die Kostenberechnung und der Zeitplan vor. Es geht um rund 4,6 Millionen Euro für den Neubau samt Grunderwerb. Fördermittel gibt es keine. Der Gemeinsame Betriebsausschuss soll in seiner nächsten Sitzung am Montag, 3. März, ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses über die Realisierung des Neubaus abstimmen - so wie es der Brandschutzbedarfsplan vorsieht.

Das vorhandene Feuerwehrgerätehaus in Lieme stammt von 1984 und ist in die Jahre gekommen, heißt es von der Stadt. Um weiterhin den stetigen Anforderungen in dem wachsenden Gewerbe- und Industriegebiet gerecht zu werden, soll ein neuer Standort her. Den haben die Verantwortlichen direkt neben dem Gewerbegebiet, südlich der Hausnummer 59 im Lehbrinksweg gefunden. Bereits im November 2022 kaufte die Stadt das rund 3700 Quadratmeter große Grundstück.

Doch zunächst musste der Flächennutzungsplan geändert werden : Aus einer Grünfläche wurde eine sogenannte Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung Feuerwehr. Die Beteiligung der Öffentlichkeit fand im vergangenen Jahr statt. Der Beschluss zur Änderung wurde in der Ratssitzung vor Weihnachten gefasst.

Zwei Gebäudeteile Nun geht es also weiter. Der Entwurf sieht zwei Gebäudeteile vor: die Fahrzeughalle und das eigentliche Gerätehaus mit 46 Herren- (knapp 75 Quadratmeter) und zehn Damenumkleiden (etwa 19 Quadratmeter), sanitären Anlagen, einer Küche (fast 15 Quadratmeter) samt Vorratsraum sowie Räumen für Schulungen (circa 56 Quadratmeter), Technik (etwa 23 Quadratmeter) und Lager (knapp 38 Quadratmeter). Hinzu kommt ein 30,5 Quadratmeter großer Multifunktionsraum, der als Büro, Sanitätsraum oder als Erweiterung des Schulungsraums genutzt werden kann, da er nur durch eine mobile Trennwand mit Tür davon getrennt ist. Die Raumhöhe in diesem Gebäudeteil beträgt 2,75 Meter.

Die Fahrzeughalle wird hingegen eine Raumhöhe von etwa 4,95 Metern und eine Fläche von etwa 305 Quadratmetern haben. Sie bietet Platz für drei größere und zwei kleinere Fahrzeuge, die durch Rolltore über den Lehbrinksweg abfahren können.

Anschluss an den Verkehr Zusätzlich soll der Lehbrinksweg als sogenannte Alarmzufahrt direkt an die Ostwestfalenstraße angebunden werden. Von der Stadt heißt es, dass es sich um &bdquo;eine unverzichtbare Maßnahme“ handelt, um die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo sicherzustellen. Denn die Löschgruppe Lieme habe die größte und am Tage am zuverlässigsten verfügbare Einheit der Lemgoer Feuerwehr. Sie werde regelmäßig zu Einsätzen in die Kernstadt alarmiert.

Eine direkte Zufahrt auf die Ostwestfalenstraße entlang des Grundstücks der Firma Homag ist aus Sicht der Stadt die effizienteste Verbindung. Die Entfernung zum Gerätehaus betrage lediglich 370 Meter. Die alternative Route über die Bielefelder Straße sei mit 1649 Metern mehr als vier Mal so lang und führe durch eine Tempo-30-Zone, was die Einsatzzeiten verlängern und die Verkehrssicherheit gefährden würde.

Fertig bis Ende 2027 Die drei Meter breite Alarm-Zufahrt soll ausschließlich vom Einsatzverkehr genutzt werden können und wird daher mit einer Schranke gesichert. In der Vergangenheit habe es an dieser Stelle sogar mal eine Zuwegung gegeben. Die Kostenschätzung für die rund 181 Quadratmeter große, fehlende Zuwegung beträgt etwa 77.000 Euro. Eine Genehmigung der Unteren Verkehrsbehörde und von Straßen.NRW als Baulastträger der Ostwestfalenstraße sei in Aussicht gestellt worden.

Ziel der Stadt ist es, das neue Feuerwehrgerätehaus in Lieme im vierten Quartal 2027 in Betrieb zu nehmen. Dafür sollen die Bauvorlagen im zweiten Quartal dieses Jahres aufgestellt und eingereicht werden.

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