Post-Umzug in Hohenhausen stößt auf Protest

Kalletal-Hohenhausen. Der Umzug der Hohenhauser Post-Filiale an den nördlichen Ortsausgang stößt auf Protest. Senioren bemängeln die Lage. Die Post werde an der Peripherie für Fußgänger nur schlecht zu erreichen sein, heißt es.

Der Postschalter bei Edeka Röthemeier schließt am Montag, 24. Februar 2020, und zieht dann in die gut einen Kilometer entfernte Oil-Tankstelle an der Rintelner Straße. Die Postbank macht ihre Filiale ersatzlos zu. &bdquo;Ans Dorfende komme ich nur sehr schlecht", sagt eine Seniorin, die sich bei der LZ gemeldet hat. Sie fahre nicht mehr Auto und sei nicht gut zu Fuß, berichtet die Westorferin. Deshalb wünsche sie sich einen zentraleren Standort für die Post – schließlich habe sich bislang der Besuch mit dem Einkaufen verbinden lassen, und beim Edeka-Markt seien auch die Ärzte ganz in der Nähe. &bdquo;Jetzt werde ich mich erst mal mit Briefmarken eindecken", sagt die Seniorin.

Das Problem ist Friedhelm Potthoff, dem Seniorenbeauftragten des Kreises Lippe, bekannt. &bdquo;Es ist traurig, dass die Post keinen anderen Standort gefunden hat", sagt er. Er habe nichts gegen die Tankstelle, nur sei es gerade für Senioren bis zur neuen Filiale &bdquo;ein sehr weites Stück" zu laufen. Mit dem Bus zu fahren, könne man nicht jedem zumuten. Sein Fazit: &bdquo;Die Nachteile für Ältere sind gewaltig." Potthoff ist auch Mitglied im Kalletaler Seniorenbeirat und kündigt an, das Gremium werde sich mit dem Thema beschäftigen. Auch Bürgermeister Mario Hecker hätte es nach eigenen Angaben begrüßt, wenn die Post an zentraler Stelle bleibt. Unterdessen kündigte der Edeka-Geschäftsführer an, dass es mit der Citypost OWL ein neuer Partner in den Startlöchern stünde.

Vorteile für manche Kunden Der kritisierte &bdquo;gelbe Riese" weist darauf hin, dass der neue Standort für einige Menschen Nachteile, für andere aber auch Vorteile habe. &bdquo;Ich kann verstehen, dass manche nicht glücklich sind. Aber wer näher an der Tankstelle wohnt, hat kürzere Wege", gibt Post-Pressesprecher Rainer Ernzer zu bedenken. Grundsätzlich habe die Post aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nur noch Filialen im Einzelhandel. &bdquo;Wenn einer unserer Kooperationspartner aufhört, suchen wir einen neuen." Dabei habe man mehrere Wunsch-Kriterien – eines sei die zentrale Lage. Aber das klappe nicht immer. &bdquo;Manchmal muss man Abstriche machen." Kunden könnten Pakete auch dem Post- oder DHL-Boten mitgeben.

Bei Edeka Röthemeier zeigt man derweil Verständnis für die Sorgen der Senioren. &bdquo;Wir bedauern es auch, aber zurzeit ist es nicht möglich, die Post weiter zu betreiben", sagt Geschäftsführer Manuel Sasse. Für den geplanten Markt-Umbau kann Edeka den bisherigen Platz der Post im Gebäude nach eigenen Angaben gut gebrauchen. Für den Umbau schließt Röthemeier am Samstag, 14. März 2020, um 16 Uhr und macht am Freitag, 27. März, wieder auf.

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