Neue Diskussion um KJK-Sozialarbeiter

Kalletal-Hohenhausen. Der KJK ist nicht mehr führungslos: Christine Heidsiek hat den Vorsitz des Vereins übernommen, der sich in Kalletal um die Kinder- und Jugendarbeit kümmert und öffentliche Gelder dafür bekommt. Zugleich wird weiter über die Einstellung eines Streetworkers diskutiert.

Der soll nach dem Willen der Grünen in Hohenhausen und den Ortsteilen den Kontakt zu Jugendlichen suchen. Die Fraktion hält die Einstellung eines solchen Mitarbeiters für umso dringender, als am Schulzentrum inzwischen ein Sicherheitsdienst patrouilliert.

Der ist seit Mai 2020 im Einsatz. Die Kosten liegen nach Angaben von Fachbereichsleiter Olaf Kapelle aus dem Rathaus bei etwa 500 Euro im Monat. &bdquo;Seitdem ist nichts Auffälliges mehr passiert", sagt Bürgermeister Mario Hecker. Die Security-Mitarbeiter sind nach Schulschluss im Einsatz beziehungsweise dann, wenn die Schulgebäude nicht mehr genutzt werden. Den Sicherheitsdienst zu beauftragen, ist Teil eines Pakets, mit dem die Probleme in den Abend- und Nachtstunden eingedämmt werden sollen: Mehr Videoüberwachung und eine Schranke an der Hohlen Straße gehören ebenfalls dazu ( die LZ berichtete ). Damit können ungebetene Besucher zumindest nicht mehr mit Autos auf dem Gelände herumfahren.

Anlass für die Beauftragung des Sicherheitsdienstes seien die Vandalismus-Schäden der vergangenen Monate, sagt Hecker. Unter anderem steckten Unbekannte auf der Sekundarschul-Baustelle im April 2020 Dämmplatten an, die auf dem Flachdach gelagert waren.

"Lieber Sozialarbeiter als Sicherheitsdienst" Für die Grünen alles Belege, dass der KJK endlich einen Streetworker einstellen muss: &bdquo;Aus unserer Sicht ist es besser, den Problemen, die in letzter Zeit in Verbindung mit Jugendlichen vorgekommen sind, durch eine Stelle der aufsuchenden Jugendarbeit zu begegnen, als Security-Unternehmen einzusetzen und Überwachungseinrichtungen zu installieren", stellt die Ratsfraktion fest. In der Tat hatte der KJK bereits mehrere Anläufe gemacht, einen Streetworker einzustellen – vergeblich. Die neue Vorsitzende Christine Heidsiek macht dafür auch die Tatsache verantwortlich, dass es keine Bewerber gab, zumal nur Geld für eine halbe Stelle da ist. &bdquo;Der Wille des KJK für aufsuchende Jugendarbeit war da, nur das Geld fehlte", betont sie.

Für Iris Schön (Grüne), neu gewählte stellvertretende KJK-Kassenprüferin, steht freilich außer Frage, dass eine halbe Stelle nur schwer zu besetzen ist. &bdquo;Da springt keiner drauf an, und Erzieher kann man mit der Lupe suchen."

Deshalb wird inzwischen darüber diskutiert, den Zuschuss der Gemeinde für den KJK zu erhöhen, so dass eine Dreiviertelstelle ausgeschrieben werden könnte. Zurzeit bekommt der KJK jährlich 55.000 Euro von der Gemeinde Kalletal. Einen Vorschlag für die entsprechende Vereinbarung soll nun eine Arbeitsgruppe erstellen. Die Grünen wollen, dass der Sozialarbeiter-Anteil an der Summe nur ausgezahlt wird, wenn die Stelle auch tatsächlich besetzt wird – um etwas Druck zu machen, wie Iris Schön sagt. Hinzu kommen etwa 154.000 Euro vom Kreis.

Auch Bürgermeister Mario Hecker würde es nach eigenen Worten &bdquo;absolut begrüßen", wenn beim KJK ein Sozialarbeiter eingestellt würde. Hecker betont aber, dass dieser nicht nur in Hohenhausen tätig sein solle, sondern in jedem Fall auch in den Ortsteilen. Er glaubt allerdings, dass der Sicherheitsdienst nicht mehr gebraucht wird, wenn die Bauarbeiten beendet sind und damit wieder mehr Leben auf dem Gelände ist.

Neue Vorsitzende wollte erst nur stellvertretende Kassiererin werden Hecker begrüßte es überdies, dass der KJK wieder einen vollständigen Vorstand hat. Christine Heidsiek, Chefin der Deele Brosen und für die SPD erneut in den Rat eingezogen, wollte bei der Jahreshauptversammlung eigentlich nur stellvertretende Kassiererin werden. Dass sie sich dann doch beereit erklärte, für den Vorsitz zu kandidieren, sei eine &bdquo;ganz spontane Idee von mir" gewesen, sagte sie. Sie wurde einstimmig gewählt und tritt damit auch das Erbe ihres vor fünf Jahren verstorbenen Mannes Henry Heidsiek an, der ebenfalls KJK-Vorsitzender war. Neuer Stellvertreter ist Wilhelm Rehse. Borris Ortmeier bleibt Kassierer, Martin Cygon ist weiter Geschäftsführer des Vereins.

Eine andere Baustelle hat der KJK wegen der Corona-Beschränkungen: &bdquo;Im Jugendzentrum sind die Besucherzahlen deshalb stark rückläufig", bedauert Christine Heidsiek und lobt die KJK-Mitarbeiter. &bdquo;Sie versuchen, so viel wie möglich draußen zu machen." Dafür startet das KJK-Spielmobil wieder und soll in Kürze Spielplätze im Gemeindegebiet ansteuern.

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