Hertie-Projekt: Schüler bestimmen die politischen Themen

Kalletal-Hohenhausen. Ein neuer Skatepark in Hohenhausen, freies WLAN und solarbetriebene Sitzbänke mit integrierten Bluetooth Lautsprechern, gepflegte Bushaltestellen und ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr: Themen gibt es für die jungen Leute in Kalletal zuhauf. Damit diese Anliegen auch im Gemeinderat Gehör finden können haben 17 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren in einem Workshop gelernt, wie Anträge im Rat gestellt werden und wie so eine Sitzung überhaupt abläuft.

Der Jugend eine Stimme geben, dieses Vorhaben verfolgt die Gemeinde Kalletal bereits an vielen Stellen und mit zahlreichen Projekten. Im Rahmen des Projektes &bdquo;Jugend entscheidet" von der Hertie-Stiftun g, dem Verein &bdquo;Politik zum Anfassen" und dem Dienstleister TEMP-Projekte haben die teilnehmenden Jugendlichen zusammen mit Bürgermeister Mario Hecker eine Ratssitzung simuliert.

Jugendlichen bilden drei politische Fraktionen

15 Anträge hatten die Teilnehmer bereits im Vorfeld formuliert. Aufgeteilt in drei Fraktionen besprachen sie gemeinsam die eigenen und auch die Anträge der anderen Fraktionen. Dabei ging es um Skaten, Bushaltestellen oder auch das WLAN in der Gemeinde. Zuvor jedoch gab es die nötige Anleitung für die jungen Politiker. &bdquo;Verschiedenste Situationen, die in einer Ratssitzung entstehen können, haben die Jugendlichen mit ihren Betreuern, Ratsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern besprochen und sich auf zahlreiche Zwickmühlen vorbereitet", erklärt Agata Werner von der Hertie-Stiftung.

Zudem galt es, Argumente für die eigenen Anträge und eventuell Argumente gegen Anträge der anderen Fraktionen zu finden. An der kreisförmigen Tischreihe Platz genommen, ging es dann auch schon los. Bürgermeister Mario Hecker führte geübt in die simulierte Ratssitzung ein und verlas einen Antrag nach dem nächsten, hörte Argumente und machte Anmerkungen zu verschiedenen Sachverhalten. Schnell galt es für die Jugendlichen, das zuvor erworbene Wissen abzurufen.

Dabei präsentierten sie souverän ihre Anträge, konterten auf Einwürfe und versuchten, den Kritikern mit Fakten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch als der eigene Antrag im Rat abgeändert wurde und plötzlich konkrete Formulierungen gefragt waren, machte sich Unruhe breit. Schnell aber wussten sich die Schüler zu helfen: Eine Fraktion beantragte eine Unterbrechung, um sich dann innerhalb der einen gewährten Minute zusammenzustellen und erneut zu beraten.

Bei einer einfachen Erörterung oder einer Abstimmung über einen Antrag blieb es nicht immer, denn manche Anträge wurden zusammengefasst, andere zurückgestellt. &bdquo;Die Jugendlichen haben heute einen eindrucksvollen ersten Eindruck von einer Ratssitzung gewonnen", erklärt Monika Dehmel von dem Verein &bdquo;Politik zum Anfassen". Sie ist überzeugt: &bdquo;Da wird der Vortrag der Anträge in der Kommunalpolitik dann nicht mehr so schwer fallen."

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