Kai Bartkowiak verstärkt das Team im Kalletaler Jugendzentrum

Kalletal. Kai Bartkowiak sitzt lässig im karierten Kurzarmhemd auf einem der Sofas im Kalletaler Jugendzentrum. Seit Oktober vergangenen Jahres verstärkt der Sozialarbeiter das Team des Vereins für Kinder- und Jugendarbeit in Kalletal (KJK). Sein Schwerpunkt ist die dezentrale und mobile Jugendarbeit. Er erzählt von seinem beruflichen Werdegang und seinen Projekten beim KJK. Bartkowiak möchte Ungleichheit aufheben &bdquo;Ich helfe gerne Leuten, die benachteiligt sind, um Ungleichheit aufzuheben. Das klingt utopisch, aber ich kann was tun", sagt Kai Bartkowiak über seine Berufswahl. Viele Stationen hat er bereits durchlaufen. Nach seiner Ausbildung zum Erzieher arbeitete er in einem heilpädagogischen Heim in Rinteln, anschließend im Jugendzentrum in Herberhausen. In einer Kita in Langenholzhausen war er danach als Integrationskraft angestellt. Später eröffnete er in Bielefeld-Bethel eine Wohngruppe für junge essgestörte Erwachsene und wechselte daraufhin zu einer jugendpsychiatrischen Intensivgruppe. Freiwilligkeit als Kern des Konzepts Für weitere neun Jahre arbeitete der 37-Jährige in der Jugendsiedlung Heidehaus in Augustdorf: dort bis 2014 in der stationären Kinder- und Jugendarbeit, also in einer Einrichtung, in denen die Kinder und Jugendlichen wohnen. &bdquo;Dort habe ich versucht, eine Tagesstruktur zu geben", beschreibt Kai Bartkowiak. Von 2014 an bestand seine Tätigkeit in Augustdorf auch aus offener Kinder- und Jugendarbeit, da dann das Jugendzentrum mit übernommen wurde. Seit Oktober 2021 bringt sich der Sozialarbeiter nun beim KJK ein. Dezentrale und mobile Jugendarbeit sei sein Schwerpunkt. sagt er. Das heißt, er fahre mit einem KJK-Bulli herum, suche die Jugendlichen und kläre Bedarfe ab. &bdquo;Der offene Bereich ist, was mich anspricht. Da gibt es keinen Zwang. Das ist nicht wie in der Schule, da und da hast du zu sein. Alles, was auf freiwilliger Basis passiert, ist zielführend." Vielfältiges Angebot So seien er und eine Gruppe Jugendlicher gerade dabei, einen zum Verein gehörenden Raum zu renovieren. &bdquo;Partizipation wird groß geschrieben im pädagogischen Bereich. Die Jugendlichen entscheiden schwerpunktmäßig, wie der Raum aussehen soll", sagt Kai Bartkowiak und zählt Schwarzlicht, eine Playstation, einen Kicker und einen Boxsack, den sich die Mädels gewünscht hätten, auf. Außerdem plant er einen Cajon-Workshop, bei welchem die Jugendlichen das Instrument selbst bauen können. Fußball in der Halle sowie eine Kulturwoche anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Vereins im vergangenen Jahr sollen im Mai folgen. Konkret müsste das Team aber die dann geltenden Corona-Regeln abwarten. Die Kids, die Angebote vom KJK nutzen, sind zwischen sechs und 26 Jahre alt. Bartkowiak trennt Arbeit und Beruf &bdquo;Wenn das Spielmobil rumfährt teilweise noch jünger", sagt Kai Bartkowiak über den Bulli voll mit Kinderspielzeug. &bdquo;Da sein, Ansprechpartner sein, ist die Basis unserer Arbeit", stellt er fest. Hier im Jugendzentrum kommen die Jugendlichen zu ihm. Da ist er sozusagen der Chef. Wenn er mit dem Bulli unterwegs sei, seien das die Räume der Kids, wo sie die Chefs sind. &bdquo;Ich bin zufrieden, wenn sie da keinen Müll liegen lassen und nicht zu laut sind." Auf die Frage, wie die Jugendlichen in Kalletal so drauf sind, antwortet er &bdquo;handzahm". Probleme gebe es nicht, nur Provokationen, die zum Jugendlichsein dazu gehörten. &bdquo;Ich habe ein Dienstgerät mit einer Nummer für die Jugendlichen, die melden sich da auch", sagt Kai Bartkowiak. So könne er Berufliches und Privates gut trennen. Da kommt ihm auch sein Wohnort entgegen. Er komme aus Horn: &bdquo;Nicht zu nah dran." Die Arbeit mit dem neuen Team gelinge gut. &bdquo;Es ist ein Geben und Nehmen. Das geht hier Hand in Hand. Das ist sehr schön", lobt Kai Bartkowiak seine Kollegen. Mit ihnen habe es übrigens sofort gefunkt. &bdquo;Es hat nach den ersten 30 Sekunden gepasst", bekräftigt Willi Rehse, stellvertretender Vorsitzender des KJK. &bdquo;Bei Partnern würde man sagen, es war Liebe auf den ersten Blick", ergänzt die Vorsitzende Christine Heidsiek.

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