Sanierung der großen Sporthalle in Hohenhausen dauert an

Kalletal-Hohenhausen. Eigentlich sollte die Sanierung der Dreifeldhalle in Hohenhausen schon längst abgeschlossen sein, doch Lieferverzögerungen und die vollen Auftragsbücher der Handwerksbetriebe verzögerten die Fertigstellung immer wieder aufs Neue. Nach mehr als drei Jahren Bauzeit sollen die Arbeiten nun in den Sommerferien ein Ende haben. Insbesondere die Sportvereine und Schulen freut das sehr.

Ähnlich wie die kleine Zweifeldhalle nebenan sollte auch die große Sporthalle am Schulzentrum saniert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Beginn der Arbeiten war im Frühjahr 2020, als die Corona-Pandemie vieles lahmlegte - so auch den internationalen Warenverkehr. "Manche Materialien waren einfach nicht zu bekommen", schildert Architekt Andreas Deppe. Dann fanden sich keine Firmen für einzelne Gewerke: &bdquo;Teilweise mussten wir dreimal ausschreiben, um Betriebe zu finden. Der Markt ist abgegrast."

Draußen fast fertig Hinzu kommt: Die Gewerke bauen aufeinander auf. Wenn ein Handwerksbetrieb nicht fertig wird oder schlimmstenfalls erst gar keiner gefunden worden ist, gerät das Gesamtkonstrukt ins Stocken. "Wir können den Boden zum Beispiel erst machen, wenn die Decke fertig ist, weil wir uns diesen sonst mit den Gerüsten wieder kaputt machen würden", erklärt Kalletals Bauamtsleiterin Ewa Hermann. "Und so kam eins zum anderen", erinnert sich Architekt Deppe. Eigentlich waren für den Bau rund eineinhalb Jahre vorgesehen. Im Sommer sind es drei Jahre.

Die Außenarbeiten sind jedoch nahezu abgeschlossen. Die weiße Betonhaut wurde durch graues Blech ersetzt. Dahinter liegen eine Luftschicht und eine 18 Zentimeter starke Dämmung. Andreas Deppe: "Das wird sich bei der Beheizung bemerkbar machen." Auch die Fenster und Türen wurden im Sommer ausgetauscht. Noch fehlt eine Außentreppe als zweiter Fluchtweg.

Zusätzliche Cafeteria Drinnen sind bereits vor einem Jahr die neuen Prallschutzwände aus Birkenholz angebracht worden. Für die Deckenarbeiten sei mittlerweile ein Angebot eingegangen. Andreas Deppe hofft, dass die Firma Mitte März loslegen kann. Zunächst müsse diese aber noch das Material bestellen, auch die Politik gelte es hierüber noch zu informieren. Die Decke werde um etwa zehn Zentimeter abgehängt, um neue Heizplatten und die LED-Beleuchtung einzubauen. Verkleidet wird alles mit Lochpaneelen. An die Wände kommen noch graue Heraklith-Platten, die unter anderem für den notwendigen Schallschutz sorgen, den sich die Vereine und Schulen gewünscht haben, ergänzt Ewa Hermann.

Auf der Galerie entsteht außerdem eine Cafeteria mit Theke, Tischen und Stühlen, die sich der Fördermittelgeber bei einer Begehung gewünscht habe. Somit muss auch kein Verkauf mehr auf dem Flur stattfinden, der den Fluchtweg im Fall der Fälle blockieren würde. Außerdem gibt es eine barrierefreie Toilette.

Apropos Fördermittel, davon erhält die Gemeinde etwa 1,9 Millionen Euro vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat aus dem Programm &bdquo;Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur". Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 3,4 Millionen Euro.

Freude bei Schulen und Vereinen Juliette Rolf, Vorsitzende des Gemeindesportverbandes, beschreibt die schwierige Situation für die Vereine in der langen Bauphase: "Während Corona ist der Wegfall der Halle nicht so stark ins Gewicht gefallen, aber derzeit ist es belastend für alle." Man habe gelernt damit umzugehen. Dennoch könnten manche Vereine gewisse Angebote derzeit nicht anbieten oder seien auf mehrere Hallen in der Gemeinde verteilt, beispielsweise in Bavenhausen und Langenholzhausen. Alle Sporthallen seien bis spät abends belegt. Daher würden sich alle sehr auf die neue Sporthalle freuen.

Auch die Jakobischule nutzt die große Halle normalerweise für den Sportunterreicht. &bdquo;Ich kann das Nutzungskonzept der sanierten Halle nur begrüßen, es ermöglich unterschiedlichen Nutzungsgruppen viele Möglichkeiten. Die Halle ist auch eine gute Werbung für die Schule", freut sich Leiter Dr. Eike Stiller. Lange Zeit mussten sich die Schüler einschränken - vor allem in den Wintermonaten. "Natürlich hätten wir gerne drei Sportstunden pro Woche, wie es im Lehrplan steht, jetzt sind es nur zwei. Aber Jammern hilft nicht, wir müssen das Beste daraus machen. Die Kollegen und ich sind gefordert rauszugehen. Und am Ende wartet auf uns ja etwas Tolles: ein komplett durchrenoviertes Schulzentrum", sagt Stiller, der selbst Sportlehrer ist.

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