Gemeinde möchte beim Hochwasserschutz in Langenholzhausen vorankommen

Kalletal-Langenholzhausen. "Der Kreis Lippe bittet darum, dass wir uns endlich für eine Variante entscheiden." Mit diesen Worten richtete sich Bürgermeister Mario Hecker eindringlich an die Mitglieder des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit in dessen jüngster Sitzung. Gemeint war die Festlegung einer Variante für den Hochwasserschutz in Langenholzhausen. Schon lange beschäftigt sich die Gemeinde mit der Frage, wie der Ort vor Schäden durch Hochwasser geschützt werden kann , hatte dazu schon etliche Experten gehört und im vergangenen Sommer von Ingenieur Sebastian Klaerding von der Ingenieursgesellschaft für Wasserbau und Wasserwirtschaft Sönnichsen und Weinert in Minden vier Varianten vorgestellt bekommen.

Gemeinsam mit der Gemeinde sei die Entscheidung auf Variante Nummer zwei gefallen, erklärte Sebastian Klaerding, der auch in der jüngsten Sitzung wieder anwesend war. Dabei werde eine Sohlgleite am Mühlengraben eingerichtet, dieser gleichzeitig deutlich vertieft und teilweise verbreitert, so dass er zum Hauptlauf wird. Die Osterkalle werde nur bei Hochwasser beschickt, sei also überwiegend ohne Wasser. Baukosten für diesen Umbau: rund 1,5 Millionen Euro. Vorteil dieser Variante sei vor allem die Kombination aus Hochwasserschutz und Gewässerökologie, die auch Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln sei, erläuterte Klaerding weiter.

Mühlenrad kann nicht mehr angetrieben werden Für Diskussionen sorgte allerdings die Tatsache, dass das Mühlenrad nicht weiter betrieben werden kann. "Den Durchlauf von Hochwasser gewährt aber keine der seinerzeit vorgestellten Varianten", sagte der Ingenieur weiter. Entsprechend sei ein Weiterbetrieb des Rades ohnehin nicht möglich gewesen. Nachdem daraufhin einige der Ausschussmitglieder ihr Bedauern geäußert hatten, meldete sich Ausschussvorsitzender Jürgen Georgi (Grüne) zu Wort: "Ich bin etwas irritiert über diese Diskussionen. Es wurde sich doch lange Gedanken gemacht und erklärt, warum das Mühlenrad nicht weiter betrieben werden kann." Seiner Meinung nach stehe der Hochwasserschutz im Vordergrund. "Das ist sicher schmerzlich und tragisch, dass das Mühlenrad trocken bleibt, aber notwendig", sagte Georgi weiter.

"Es wird keine Lösung geben, die allen Argumenten gerecht wird", pflichtete auch Edgar Schlinkmeier vom Fachbereich Planen und Bauen der Gemeinde bei. Bei zehn Ja- und drei Nein-Stimmen sprach sich der Ausschuss schließlich mehrheitlich dafür aus, die von der Gemeinde und Ingenieurgesellschaft favorisierte Variante für die weiteren Planungen heranzuziehen. Die Gemeinde werde in einem nächsten Schritt an die Grundstückseigentümer herantreten, erklärte Bauamtsleiterin Ewa Hermann. Denn teilweise liegen die umzugestaltenden Bereiche auf Privatgrund.

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