Späte Info: Hohenhauser Trinkwasser ist schon seit 2. November verunreinigt

Kalletal-Hohenhausen. Seit Montag gilt ein Abkochgebot des Leitungswassers für den Ortsteil Hohenhausen . Grund dafür ist eine bakterielle Verunreinigung. Jetzt kommt raus: Diese wurde schon am 2. November festgestellt. Die Probe stammt vom 30. Oktober, teilt das Gesundheitsamt des Kreises Lippe auf Nachfrage mit. Wie kann es dann sein, dass die Bevölkerung erst zwölf Tage später gewarnt wird? Die LZ hat nachgehakt.

Grundsätzlich sind die Betreiber der jeweiligen Anlage, in diesem Fall der Wasserbeschaffungsverband Hohenhausen , d afür verantwortlich, die Wasserqualität nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung zu kontrollieren beziehungsweise überprüfen zu lassen. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden des Wasserverbandes Hohenhausen, Frank Behring, kümmert sich eine Fachfirma darum, Trinkwasser-Proben zu nehmen und die Ergebnisse auszuwerten. Die Ergebnisse würden per E-Mail an den Wasserverband gesendet.

Computer-Probleme als Ursache &bdquo;Ich hatte jedoch Probleme mit meinem Computer und konnte die E-Mail deshalb nicht öffnen. Das ist echt dumm gelaufen“, gibt Frank Behring zu. Er betont aber auch: &bdquo;Es läuft alles in vernünftigen Bahnen. Wir achten auf die Wasserqualität. Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung.“

Das bestätigt auch die Pressestelle des Kreises Lippe: &bdquo;Da eine sehr niedrige Anzahl an coliformen Bakterien festgestellt worden war, bestand zu keinem Zeitpunkt eine erhöhte Gefahr für die Bürgerinnen und Bürger.“ Coliforme Bakterien umfassen d emnach sowohl Arten fäkalen Ursprungs als auch solche, die nicht im Darmtrakt, sondern ausschließlich in der Umwelt vorkommen.

Zwei Proben betroffen Die Trinkwasserverordnung hat für diese Bakterien einen Grenzwert von 0 in 100 Millilitern festgesetzt. Laut Gesundheitsamt wurden an zwei Probenstellen in Hohenhausen mikrobiologische Grenzwertüberschreitungen festgestellt: Am Brunnen Öfingstal sei ein coliformes Bakterium und am Hochbehälter Tiefental seien drei coliforme Bakterien nachgewiesen worden.

Bei alleinigem Nachweis von coliformen Bakterien im Trinkwasser sei in der Regel für die Normalbevölkerung nicht von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen könnten jedoch möglicherweise für immungeschwächte Personen nicht ausgeschlossen werden. Dazu ist in der Regel jedoch eine größere Menge an Bakterien erforderlich.

Neue Werte sehen gut aus Vorsorglich habe das Gesundheitsamt dennoch die Chlorung der Brunnen veranlasst und ein Abkochgebot samt Verwendungseinschränkungen erlassen. Die Verunreinigungen selbst seien vermutlich auf erhöhte Regenmengen zurückzuführen. Weitere Untersuchungen sollen die Ursache klären, heißt es vom Gesundheitsamt, das selbst erst am Montag von den Bakterien erfahren habe. Laut Trinkwasserverordnung hätte es jedoch &bdquo;unverzüglich“ informiert werden müssen. Der Kreis Lippe lässt deshalb derzeit prüfen, ob eine Ordnungswidrigkeit vorliegt.

Eine gute Nachricht für die Bürger gibt es aber noch: In den aktuellen Proben seien keine coliformen Bakterien mehr festgestellt worden, heißt es vom Wasserbeschaffungsverband. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, können die Einschränkungen für die Bevölkerung am Montag , 20. November, wieder aufgehoben werden, ergänzt das Gesundheitsamt.

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