Hier soll die neue Rettungswache in Kalletal entstehen

Kalletal. Schon seit einigen Jahren sucht der Bevölkerungsschutz des Kreises Lippe nach einem neuen Standort für die Rettungswache in Kalletal. Die aktuelle Wache an der Herforder Straße in Hohenhausen sei nicht mehr zeitgemäß und entspräche nicht mehr den heutigen Anforderungen. In der jüngsten Ratssitzung hat Meinolf Haase, Leiter des Bevölkerungsschutzes, den möglichen neuen Standort vorgestellt. Die Suche scheint ein Ende zu haben – doch für den Vorschlag erhielt er nicht nur Zuspruch.

Lediglich zwölf Minuten dürften ab Eingang des Notrufes bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen. &bdquo;In diesen zwölf Minuten kommen wir bis nach Vlotho, können aber vereinzelt nicht alle Orte in Kalletal abdecken“, sagte Haase in der Ratssitzung. Daher gebe es bereits seit einigen Jahren das Bestreben, mit einer neuen Rettungswache &bdquo;ins Landesinnere“ zu ziehen. Ein geeigneter Standort müsse die komplette Gemeinde in dem Zeitfenster abdecken können.

Anforderungen an Wachen ändern sich Doch nicht nur aufgrund der geografischen Lage entspräche die Rettungswache an der Herforder Straße nicht mehr den heutigen Anforderungen: &bdquo;Es gibt immer mehr weibliche Kräfte, die im Rettungsdienst arbeiten“, sagte Haase. Die Umkleide-, Wasch- und Toilettenräume müssen für Frauen und Männer jeweils getrennt eingerichtet werden. Dies sei in der derzeitigen Anlage ein Problem.

Die neue Rettungswache solle nun an der Straße &bdquo;In den Ellern“ entstehen. Diese ließe sich mit der neuen Rettungswache in Bösingfeld vergleichen, die im Herbst in Betrieb gegangen ist. Der Unterschied zu Bösingfeld ist, dass dort ein Investor die Anlage gebaut hat, die an den Kreis Lippe vermietet wird. In Kalletal hingegen solle der Kreis selbst Eigentümer des Grundstückes und des Gebäudes werden.

Standort an der Straße &bdquo;In den Ellern“ Die neue Wache solle zwei Garagentore bekommen, damit genug Platz für eine Desinfektions- und Waschhalle ist. &bdquo;Dies ist seit der Corona-Pandemie zum Standard geworden“, sagte Haase. Wichtig sei ebenfalls ein moderner Schulungsraum, um eine fortlaufende Qualifizierung der Mitarbeiter zu ermöglichen.

Im Gespräch für die neue Rettungswache war zunächst ein Grundstück an der Rintelner Straße (B 238) , wo auch ein Spielplatz steht. &bdquo;Doch auch nach langjährigen Verhandlungen ist man sich mit dem Eigentümer des Grundstückes nicht einig geworden“, sagt Bürgermeister Mario Hecker auf LZ-Nachfrage. Das Grundstück &bdquo;In den Ellern“, auf dem seit 2015 Flüchtlingsunterkünfte stehen, sei jedoch im Besitz der Gemeinde Kalletal. &bdquo;Die Unterkünfte können dort auch bleiben, das Grundstück ist mit rund 2500 Quadratmetern groß genug“, versichert Hecker.

&bdquo;Der Ort ist schlichtweg mangelhaft“ Deutliche Kritik gab es für den neuen Standort in der Sitzung hingegen von Ratsmitglied Ingo Mühlenmeier von den Unabhängigen Kalletaler Bürgern (UKB). Einen Standort mitten in einer Siedlung halte er für nicht sinnvoll, die B 238 sei dafür besser geeignet. &bdquo;Zudem herrscht dort eine hohe Schülerfrequentierung. Der Ort ist schlichtweg mangelhaft“, sagte Mühlenmeier.

Diese Kritik wies der Leiter des Bevölkerungsschutzes zurück: &bdquo;Aus fachlicher Sicht ist der Standort geeignet.“ Ein Gutachten habe gezeigt, dass die Hilfsfristen von zwölf Minuten eingehalten werden würden. Rettungswachen in Siedlungen seien auch in anderen Regionen im Kreis nicht unüblich. Zudem betonte Haase, dass bereits seit vier Jahren nach einem geeigneten Ort gesucht werde und er nun keine andere Möglichkeit mehr sehe.

Bestmögliche medizinische Versorgung muss ermöglicht werden Auch Bürgermeister Hecker kann die Kritik nicht nachvollziehen: &bdquo;Mit einer neuen Rettungswache könnten wir eine bestmögliche medizinische Versorgung in Kalletal ermöglichen.“ Für den Bau der Wache würden zudem keine Kosten auf die Gemeinde zukommen. &bdquo;Ich verstehe nicht, was es noch zu überlegen gibt“, sagt Hecker, da die Ratsmitglieder auch in den gesamten Ablauf bereits miteinbezogen gewesen wären. Und: &bdquo;Was ist die Alternative?“ Er sehe, wie Meinolf Haase, keine andere Möglichkeit.

Zum Abschluss lud Meinolf Haase die Ratsmitglieder ein, zusammen die Rettungswache in Bösingfeld zu besuchen und sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Zuvor werde seitens des Kreises noch ein Lageplan erstellt, der vor dem Verkauf des Grundstückes zur Diskussion gestellt werden soll. Hecker wünscht sich, dass die endgültige Entscheidung vom Rat mitgetragen wird.

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