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Mit 1700 Unterschriften signalisieren die Kalletaler, dass ihnen das MVZ wichtig ist

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Sie wollen das wohl erste Bürgerbegehren in der Geschichte der Gemeinde Kalletal ins Rollen bringen (von links): Professor Dr. Rolf-Dieter Weege, Udo Zippel und Professor Dr. Hans-Jürgen Danneel setzen sich dafür ein, dass das Medizinische Versorgungszentrum in Trägerschaft der Gemeinde kommt. 1700 Bürger wollen das auch. - © Jens Rademacher
Sie wollen das wohl erste Bürgerbegehren in der Geschichte der Gemeinde Kalletal ins Rollen bringen (von links): Professor Dr. Rolf-Dieter Weege, Udo Zippel und Professor Dr. Hans-Jürgen Danneel setzen sich dafür ein, dass das Medizinische Versorgungszentrum in Trägerschaft der Gemeinde kommt. 1700 Bürger wollen das auch. (© Jens Rademacher)

Kalletal. Das Thema brennt den Kalletalern offensichtlich auf den Nägeln: Knapp zwei Wochen nach dem Start der Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren zur Errichtung eines kommunalen medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) sind laut Organisatoren bereits über 1700 Unterschriften durch die Unterstützerinnen und Unterstützer des Bürgerbegehrens gesammelt worden.

Für die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens sind 1023 Unterschriften erforderlich. „Wir sind von dem bisherigen Ergebnis der Unterschriftensammlung total überwältigt; wir haben nie damit gerechnet, dass in so kurzer Zeit so viele Kalletalerinnen und Kalletaler sich mit ihrer Unterschrift für die Errichtung eines medizinischen Versorgungszentrums einsetzen würden“, zeigt sich Professor Dr. Rolf Dieter Weege als einer der drei Initiatoren erfreut.

Mit dem Startschuss zur Sammlung der Unterschriften hätten sehr viele Unterstützerinnen und Unterstützer mit hoher Motivation sofort das Heft des Handelns selbst in die Hand genommen. Untereinander sei für die einzelnen Ortsteile das Sammeln der Unterschriften organisiert worden.

Die Unterschriftensammlung werde noch fortgesetzt, um dem Rat ein möglichst umfassendes Bild von der Meinung der Bürgerinnen und Bürger zu vermitteln. Professor Dr. Hans-Jürgen Danneel ist auch überrascht, wie viele Kalletal und Kalletaler aus den vermeintlich ärztlich gut versorgten Ortsteilen sich mit ihrer Unterschrift für die Errichtung eines MVZ in Hohenhausen ausgesprochen haben.

Bürgerentscheid ist eine Möglichkeit

„Wir hoffen nun gemeinsam mit all jenen die unterschrieben haben, dass der Rat der Gemeinde Kalletal in seiner nächsten Sitzung dem Bürgerbegehren zustimmt und damit das kommunale medizinische Versorgungszentrum doch noch auf den Weg bringt“, bringt Udo Zippel die Hoffnung vieler Kalletalerinnen und Kalletaler auf den Punkt.

Wenn der Rat der Gemeinde dem Bürgerbegehren nicht zustimmen sollte, ist ein Bürgerentscheid unausweichlich. Dieser ist wie eine Wahl von der Gemeinde zu organisieren und muss innerhalb von drei Monaten nach einer ablehnenden Entscheidung des Rates stattfinden; das würde allerdings weiteren Zeitverlust bedeuten. Außerdem sind dann für eine positive Entscheidung zur Errichtung eines kommunalen MVZ mindestens 20 Prozent Zustimmung der Wahlberechtigten erforderlich, also rund 2100 Stimmen.

„Nach den tollen Erfahrungen bei den Sammlung der Unterschriften jetzt ist uns auch vor einem Bürgerentscheid nicht bange – die notwendige Anzahl der Stimmen zu bekommen wird allerdings mit sehr großen Anstrengungen verbunden sein“. Die drei Initiatoren des Bürgerbegehrens fühlen sich durch die Unterstützung in den letzten zwei Wochen bestärkt, auch einen möglichen Bürgerentscheid gewinnen zu können.

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