Warum die Kalletaler Feuerwehr fast 150.000 Euro mehr bekommt

Kalletal. Deutlich mehr Geld als zunächst gedacht, wird die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs für die Löschgruppe Lüdenhausen in Anspruch nehmen. Statt der geplanten 418.000 Euro geht die Verwaltung nun von 564.000 Euro aus. Der Rat der Gemeinde Kalletal hat der Bereitstellung des Geldes in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zugestimmt.

Die Ersatzbeschaffung ist im Brandschutzbedarfsplan von 2021 vorgesehen. Das vorhandene Tanklöschfahrzeug (TLF) 8/18 von 1978 der Löschgruppe Lüdenhausen soll durch ein TLF 2000 ersetzt werden. Der Aufbau soll auf einem Unimog erfolgen.

Auch aktuelle Anschaffungen sind teurer Eigentlich sollte die Ausschreibung bereits vergangenes Jahr erfolgen. &bdquo;Doch das wurde zunächst zurückgestellt, weil auch die beiden Löschgruppenfahrzeuge für die Einheiten Bavenhausen und Talle deutlich teurer wurden“, sagt Wehrführer Michael Grüttemeier auf Nachfrage. Diese seien bereits 2022 bestellt worden und würden nun &bdquo;mit Glück im Dezember ausgeliefert“. Auch hierfür habe die Verwaltung rund 150.000 Euro pro Fahrzeug mehr bezahlen müssen. &bdquo;Dieses Mal wollten wir als Feuerwehr die Kostensteigerung bereits im Vorfeld deutlich machen“, so Michael Grüttemeier.

Nun stehen die Gelder für das neue TLF für Lüdenhausen im diesjährigen Haushalt zur Verfügung. Aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen und einiger Assistenzsysteme, die für Zulassungen nach dem 7. Juli dieses Jahres verpflichtend sind, seien diese nicht mehr ausreichend, heißt es in der Vorlage im Ratsinformationssystem.

Laut dem TÜV Nord sind das ein Notbremsassistent, Spurhalteassistent, intelligenter Geschwindigkeitsassistent, adaptives Bremslicht, Unfalldatenspeicher, Müdigkeitserkennung, Rückfahrassistent, Reifendruckkontrollsystem und eine alkoholempfindliche Wegfahrsperre.

Lange Lieferzeiten Bei einer Vorführung im Juli habe die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Kalletal dann die Information eines Fahrgestellherstellers erhalten, dass bei dem Unimog, den die Feuerwehr als Ersatz vorgesehen hatte, diese Assistenzsysteme nicht mehr eingebaut würden und das Modell aus der Produktion genommen werde. Alternativ würden nun zwei größere Typen vom Unimog mit den Systemen ausgerüstet. Das führt zu einer Steigerung des Kaufpreises.

Weil die Feuerwehrfahrzeuge derzeit aber lange Herstellungs- und Lieferzeiten von zwei bis drei Jahren hätten, würden die Haushaltsmittel voraussichtlich sowieso erst im kommenden Jahr benötigt. Die Wehrführung gehe nach Rücksprache mit einem fachkundigen Unternehmen für Feuerwehrfahrzeugbeschaffungen inzwischen davon aus, dass sich die Kosten des neuen TLF auf etwa 550.000 Euro belaufen. Hinzu kommen würden 14.000 Euro für die europaweite Ausschreibung, die die Verwaltung nach dem Beschluss nun &bdquo;zeitnah durchführen“ will.

&bdquo;Es gibt nur sechs Hersteller in Deutschland. Die Auftragsbücher sind voll. Man muss froh sein, wenn ein Angebot abgegeben wird“, sagt Wehrführer Michael Grüttemeier.

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