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Mehr als 10.000 Grabstellen reserviert: Der Friedwald in Kalletal existiert seit 20 Jahren

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Freuen sich über den Erfolg des Friedwalds: Adrian Sorhage, Jeremias Bauerrichter, Frank Homuth, Maximilian Kran, Jörg Düning-Gast, Detlev Dohm. - © Landesverband Lippe
Freuen sich über den Erfolg des Friedwalds: Adrian Sorhage, Jeremias Bauerrichter, Frank Homuth, Maximilian Kran, Jörg Düning-Gast, Detlev Dohm. (© Landesverband Lippe)

Lemgo/Kalletal. Der Friedwald Kalletal feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung am 15. Oktober 2004 hat sich der 61 Hektar große Wald als Ort der Ruhe und des würdevollen Abschieds etabliert, heißt es in einer Pressemitteilung des Landesverbands Lippe. Als einer der ersten sechs Friedwälder in Deutschland seien die Gemeinde Kalletal und der Landesverband Lippe Pioniere für eine alternative Bestattungskultur gewesen. „Als erster Friedwald in Lippe, haben wir damals wirklich einen Nerv getroffen“, wird Frank Homuth, Leiter des Forstreviers Kalletal in der Pressemitteilung zitiert.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden über 10.000 Bäume als zukünftige Grabstätten reserviert, und mehr als 5.200 Beisetzungen haben bereits stattgefunden. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, wurde der Friedwald im Jahr 2016 um fünf Hektar erweitert. In den folgenden Jahren kamen Stege, Brücken und ein Andachtsplatz hinzu, zudem wurde die Bushaltestelle am Wald ausgebaut. „Gerade mit Blick auf die wandelnde Demografie ist uns die Zugänglichkeit des Friedwaldes ein wichtiges Anliegen“, wird Homuth zitiert. Anlässlich des Jubiläums plant der Landesverband, den zentralen Andachtsplatz des Friedwaldes um einen Pavillon zu erweitern. So könnten künftig Trauerfeiern vor schlechten Wetterbedingungen geschützt werden.

Interessierte haben die Möglichkeit, den Friedwald bei geführten Besichtigungen kennenzulernen. Die nächste Führung findet am 7. Dezember statt. Termine und Buchungsmöglichkeiten sind auf der Webseite des Friedwalds verfügbar. Jan-Otto Hake, Leiter der Forstabteilung des Landesverbands Lippe, lädt alle Menschen ein, den Friedwald nicht nur als Bestattungsort, sondern als friedlichen Ort des Nachdenkens kennenzulernen. "Der Friedwald ist ein lebendiger Ort der Erinnerung, der nicht den Tod, sondern das Leben in den Mittelpunkt stellt“, wird Hake zitiert.

Der Friedwald wird seit 2004 vom Landesverband Lippe in Kooperation mit der FriedWald GmbH (Griesheim) und der Gemeinde Kalletal betrieben. Er ist ein Mischwald und liegt an der Porta Westfalica zwischen den Weserauen und dem gebirgigen Aberg im Norden sowie dem Kirchberg im Südosten. Früher wurde er als Waldweide für das Vieh, als sogenannter Hudewald, genutzt. Das verleiht dem Wald seine besondere Eigenart: Er wird von alten Eichen und Buchen sowie Stechpalmen geprägt. Aber auch Ahorne, Eschen, Lärchen und Ulmen kommen vor.

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