Aus Minus wird Plus: Wie Kalletal zum achten Mal in Folge ein Jahresüberschuss gelingt

Kalletal. Wenn der Rat der Gemeinde Kalletal am Donnerstag letztmalig in dieser Legislaturperiode zusammentrifft, wird er auch über die Verwendung des Jahresüberschusses von 2024 zu entscheiden haben. Bei der Einbringung des Haushalts war Kämmerer Jens Hankemeier noch von einem Minus in Höhe von fast 800.000 Euro ausgegangen , tatsächlich wurde laut Mitteilung ein Überschuss von etwa 690.000 Euro erwirtschaftet. Die Verwaltung schlägt vor, diesen der Ausgleichsrücklage zuzuführen, die damit dann auf fast 8,6 Millionen Euro anwachsen würde.

Die Ausgleichsrücklage ist eine finanzielle Reserve, die Kommunen bilden können, um Ungleichgewichte in ihrer Haushaltsführung auszugleichen. Sie dient also dazu, die Auswirkungen von künftigen finanziellen Engpässen zu mildern, etwa durch den Ausgleich von Defiziten in Jahren mit geringeren Einnahmen. Dem gegenüber steht die allgemeine Rücklage, die die rechtzeitige Leistung von Ausgaben sichern soll. Sie belief sich zum Jahresende 2024 auf knapp 26,3 Millionen Euro und liegt damit bei 20,1 Prozent der Bilanzsumme der Gemeinde Kalletal. Diese schafft mit dem aktuellen Abschluss den achten Jahresüberschuss in Folge.

Mehr Gewerbesteuern Grund für die positive Entwicklung der Finanzen der Gemeinde sind laut Prüfbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Röhricht – Dr. Schillen aus Bielefeld insbesondere die deutlich über dem Planwert liegenden Gewerbesteuereinnahmen. Diese beliefen sich im vergangenen Jahr auf etwa 8,14 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2023 lagen sie bei rund 6,64 Millionen Euro.

Schon bei der Feststellung der vorherigen Jahresabschlüsse, die erst in diesem Jahr stattfanden , sagte Kämmerer Hankemeier: &bdquo;Bislang erweist sich die Gewerbesteuer in Kalletal als relativ robust.“ Im Lagebericht heißt es weiter: &bdquo;Ein wesentlicher Vorteil liegt in der breit gefächerten Struktur der Gewerbesteuerzahler.“ Die Gemeinde sei nicht von einzelnen Großunternehmen abhängig, sondern profitiere von einem &bdquo;ausgewogenen Mix kleiner und mittlerer Betriebe aus unterschiedlichen Branchen“.

&bdquo;Massiver Anstieg der Wassergebühren“ Gleichzeitig gab es im vergangenen Jahr aber einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahl von 313 auf 354. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kalletal sank leicht von 2551 auf 2505. Und die Einwohnerzahl ist leicht von 13.330 im Jahr 2023 auf 13.256 im vergangenen Jahr gesunken. Die Gemeinde macht dafür die geringe Zahl an Arbeitsplätzen verantwortlich, denn im Jahr 2000 gab es noch 2862 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.

Die abnehmende Einwohnerzahl werde darüber hinaus die Wasser- und Abwassergebühren stark beeinflussen. Die Gemeinde rechnet mit einem &bdquo;massiven Anstieg der Gebühren“ aufgrund von hohen Fixkosten. Daher gehen die Verantwortlichen trotz des positiven Jahresabschlusses insgesamt weiterhin von einer angespannten Ertrags- und Finanzlage aus. Auch der Haushalt für dieses Jahr sieht ein Minus von rund 1,9 Millionen Euro vor .

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