Taller Wichtel wird 20: Wanderung und große Familienfeier im Berggarten

Kalletal-Talle. Eine &bdquo;Aktion von Dauer mit interessantem touristischen Aspekt im Bergdorf“ - das sollte der Taller Wichtel vor 20 Jahren laut dem damaligen Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins Talle, Alois Gassner, sein. Und er sollte recht behalten. Das Wandern boomt und immer wieder berichtet nicht nur die LZ von Gruppen, die den Aussichtspunkt auf dem Steinhaufen besucht haben. Jetzt feiert der Wichtel runden Geburtstag. Das wird mit einem Fest am Sonntag, 6. Juli, im Rahmen des Taller Kultursommers gefeiert. Vorab haben Bürger das Wahrzeichen auf Vordermann gebracht.

Michael Hahn, Udo Hartwig, Uwe Kortfunke, Rainer Dubbert und Bruno Güse legten bei einem Arbeitseinsatz Pflastersteine um den Aussichtspunkt und die Sitzbank. Außerdem schnitten sie den Bereich frei. Für den runden Geburtstag soll alles ordentlich sein. Während sich die Gemeinde um das regelmäßige Leeren des Mülleimers kümmere, ist der heutige Heimat- und Zieglerverein für die Pflege am Wichtel zuständig. Er will künftig noch eine Info-Tafel aufstellen, die an den Ursprung des Wichtels erinnert.

Auf 324 Metern Höhe Die Idee dazu hatte Heinz Osterhage. Während seiner vielen Wanderungen sei ihm der Gedanke gekommen, den Platz auf dem 324 Meter hohen Steinhaufen besonders zu kennzeichnen. Denn dort sei der einzige Punkt in Lippe, von dem aus man das Detmolder Hermannsdenkmal, das in diesem Jahr 150. Geburtstag feiert , und auf der anderen Seite die Porta Westfalica mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf fast einer Linie sehen könne.

Beim Schmökern eines Buches über das ehemalige Jugoslawien sei er dann fündig geworden: Dort war ein kunstvoll gefertigter Steinturm abgebildet, dessen Mittelpunkt eine Art Röhre bildete. &bdquo;Ich hatte mir schon überall in der Gegend die passenden Steine ausgeguckt“, wird Osterhage in der LZ vom 15. Oktober 2005 zitiert. Doch sein Bauantrag sei 2001 bei der Gemeinde abgelehnt worden. Begründung: Für die Steinkonstruktion wäre eine Statik-Berechnung notwendig.

Genehmigung im 2. Anlauf Erst im zweiten Anlauf klappte es mit der Genehmigung - dieses Mal für einen Eichenstamm mit aufgelegten Querscheiben. Doch letztere hätten Osterhage zur Verzweiflung getrieben: zu wackelig und zu brüchig. Aber aller guten Dinge sind drei. Und so wurde es schließlich ein 110 Jahre alter Lärchenstamm, den Werner Korzen in seiner Tischlerei in Matorf eigentlich zu Gartenmöbeln verarbeiten wollte. In der Mitte die Röhre, von der aus man die beiden Denkmäler sehen kann - je nachdem, von welcher Seite der Betrachter durchschaut.

Den Namen &bdquo;Wichtel“ hat der Aussichtspunkt übrigens einem interessierten Nachbarn zu verdanken: Nachdem Korzen die groben Arbeiten mit der Motorsäge beendet hatte, machte sich Osterhage an die Feinarbeiten. Dabei rief besagter Nachbar über den Zaun: &bdquo;Was macht der Wichtel?“ Schon hatte der Stamm seinen Namen weg.

17. Oktober 2004 Aufgestellt wurde der Aussichtspunkt schließlich am 17. Oktober 2004 bei &bdquo;eisiger Kälte, Wind und Nieselregen“, wie die LZ schrieb. Um 14 Uhr trafen sich die Taller am Petersborn und folgten dem Traktor, der den Wichtel geladen hatte, den Berg rauf. Vor Ort spielte der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Talle. Es gab Getränke und Häppchen. Erst später im November bekam der Wichtel sein Kupferdach.

Ähnlich wie damals soll es auch am 6. Juli eine Wanderung geben. Um 13 Uhr geht es vom Berggarten hoch zum Steinhaufen. &bdquo;Dort wollen wir etwas Anpflanzen und an den runden Geburtstag erinnern“, sagt Dubbert, Vorsitzender des Heimat- und Zieglerverein. Längst sei der Wichtel zum Symbol des Dorfs geworden. &bdquo;Die Idee wurde damals belächelt, aber der Aussichtspunkt hat sich positiv entwickelt. Durch die Aufnahme in die Taller Bergrunde kommen viele Besucher vorbei“, erzählt Dubbert. Es gibt ein Getränk zum Anstoßen und dann geht es für die Besucher zurück in den Berggarten.

Familienprogramm am 6. Juli Denn dort wartet ein Familienprogramm auf die Gäste: Um 14.30 Uhr tritt Zauberer Patrick Bernecker im Amphitheater auf, der mit seinem Kollegen Max die Kinder im Publikum faszinieren will. Ab 16 Uhr singt die Vokal-AG des Marianne-Weber-Gymnasiums aus Lemgo. Der Eintritt ist frei.

Doch warum fand der runde Geburtstag des Wichtels nicht schon im vergangenen Oktober statt? &bdquo;Wir haben im Herbst ja schon das Berggartenfest gefeiert. Und wir hoffen auf besseres Wetter im Juli“, erklärt Dubbert.

Taller Wichtel wird 20: Wanderung und große Familienfeier im Berggarten

Angebot zur Kommunalwahl

Talle tritt aus dem Schatten des Kanzlers hervor

Taller Märchenecke wird am Sonntag eingeweiht

Musik, Zauberei und Theater: Dorfgemeinschaft lädt zum ersten Taller Kultursommer ein

Der Gestiefelte Kater grüßt wieder von der Taller Buswendeschleife

Lippischer Blues bringt Talle in Wallung

Lippischer Ehrenring: Kreis würdigt bürgerschaftliches Engagement