Himmelsleiter: In Talle geht es wieder aufwärts

Kalletal-Talle. Die Himmelsleiter in Talle hinaufzusteigen – &bdquo;das ist schon eine Hausnummer“, sagt Rainer Dubbert, Vorsitzender des Taller Heimat- und Zieglervereins. Der steile Fußweg mit vielen Treppenstufen verbindet die Taller Straße in Höhe Alter Krug und Tempelhaus mit dem Wohngebiet am Albernberg. Jetzt ist die Himmelsleiter nach mehrmonatiger Bauzeit fertig saniert.

&bdquo;Beim Fußball sind wir zur Vorbereitung dreimal die Himmelsleiter hochgestiegen“, erinnert sich Dubbert. &bdquo;Da weiß man hinterher, wo die Beine sind“, schmunzelt der Vereinsvorsitzende. Eine Steigung von 22,5 Prozent weist der 125 Meter lange Weg auf. Da sei die Förderung aus einem Topf für Barrierefreiheit nicht in Frage gekommen, sagte Bürgermeister Mario Hecker bei der offiziellen Freigabe: &bdquo;Das geht nur bis sechs Prozent Steigung.“

Eine der steilsten Baustellen in OWL Doch einen stattlichen Zuschuss erhielt die Gemeinde Kalletal für das Projekt trotzdem: Aus dem Leader-Programm kamen 127.000 Euro Förderung für das insgesamt 197.000 Euro schwere Bauvorhaben. Denn der aus den 60er Jahren stammende Fußweg, über den auch ein Wanderweg führt, war in die Jahre gekommen. &bdquo;Es war eine der steilsten Baustellen in Ostwestfalen-Lippe“, sagte Hecker, &bdquo;und auch eine der schwierigsten“.

Das Bauunternehmen hatte angesichts des Gefälles in dem Kalletaler Bergdorf zu kämpfen, brauchte 80 statt der angesetzten 40 Tage seit Anfang April für die Arbeiten. &bdquo;Uns hat’s bei Ihnen so gut gefallen“, witzelte Frank Schröder, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Galabau Lippe. Zum Glück sei es während der Bauphase trocken gewesen, sonst hätten Arbeiter und Maschinen noch mehr Schwierigkeiten gehabt.

Doch das Ergebnis könne sich sehen lassen, urteilte Hecker. Die Treppenstufen wurden erneuert, statt des Asphalts liegt Betonsteinpflaster. Es gibt neue Geländer rechts und links, taktile Elemente für Sehbehinderte und eine ergänzte Beleuchtung (jetzt komplett mit LED). Für den Spielplatz im Berggarten gab es ebenfalls eine Ergänzung: eine neue Geländerutsche. Den Antrag für das Projekt hatten SPD und Grüne im Rat gestellt.

&bdquo;Wir sind noch nicht müde“ Dieter Hartwig, stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender der Taller Dorfgemeinschaft, erinnerte daran, dass in den vergangenen Jahren mehr als 1,2 Millionen Euro in Talle verbaut worden seien, viel davon aus Leader-Mitteln: der Rastplatz Ilsetal, das Tempelhaus, der Besinnungsort um die Kirche herum, die beiden Radweg-Stücke von der Feuerwehr bis nach Kirchheide. Mit der Himmelsleiter sei das Ensemble mit Tempelhaus, Berggarten und Kirche fertig, meinte Hecker.

Wobei Hartwig ergänzte: &bdquo;Wir sind noch nicht müde.“ Er erwähnte den kleinen Fußweg von der Straße &bdquo;Am Knapp“ hinter dem Tempelhaus vorbei in den Berggarten und zur Kirche. Er kreuzt die renovierte Himmelsleiter. Hier ist nach Dubberts Angaben noch nicht alles so, wie es sein sollte, etwa in Sachen Barrierefreiheit.

Das Schlusswort der Einweihungsfeier sprach Pfarrer Thorsten Rosenau von der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Talle. Er lobte, der Weg verbinde Menschen, wusste aber den Namen der Himmelsleiter augenzwinkernd zu relativieren: &bdquo;Sie ist zu kurz. Sie kommen nur bis zum Albernberg.“

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