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Kommunalwahl 2025

Klarer Sieg für Mario Hecker in Kalletal

Kalletal. Mario Hecker kann sich künftig dienstältester Bürgermeister im Kreis Lippe nennen: Die Kalletaler haben den Parteilosen, seit 2015 im Amt, mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt. Dass er nach dem sensationellen Ergebnis der Wahlen 2020, als er auf 89 Prozent kam, mit 78,5 Prozent etwas weniger holte, spielte für ihn gestern Abend keine Rolle: „Ich hätte nicht gedacht, dass das Ergebnis gegen einen CDU-Kandidaten so deutlich wird.“

Angesichts von fast 80 Prozent Zustimmung zeigt sich Hecker „einfach nur happy“. Der alte und neue Kalletaler Bürgermeister erzählt, dass er 98 Plakate aufgehängt habe – mit einem übersichtlichen Wahlkampfteam: „Das besteht aus meiner Familie.“

Herausforderer Julian Gerber (CDU) überreicht dem Wahlsieger gemeinsam mit dem CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Marc Meierkord im Rathaus Blumen. „Gratulation an Mario Hecker, sein Ergebnis spricht für sich“, sagt Gerber. Er hatte auf 30 Prozent gehofft, das Ziel hat er mit 21,5 Prozent der Stimmen verfehlt. Aber: Als Bürgermeisterkandidat anzutreten, „war die richtige Entscheidung“. Er habe viel Zuspruch im Wahlkampf bekommen, „das hat mich total motiviert“. Außerdem glaube er, dass seine Kandidatur sich auf das CDU-Ergebnis für den Gemeinderat ausgewirkt hat.

Neue Mehrheit im Gemeinderat

Spannende Minuten im Kalletaler Rathaus: Die Ergebnispräsentation verfolgen Politiker von SPD und CDU, unter ihnen Heidi Lagemann (rechts), Julian Gerber (hinten) und Dieter Hartwig (Dritter von rechts). - © Jens Rademacher
Spannende Minuten im Kalletaler Rathaus: Die Ergebnispräsentation verfolgen Politiker von SPD und CDU, unter ihnen Heidi Lagemann (rechts), Julian Gerber (hinten) und Dieter Hartwig (Dritter von rechts). (© Jens Rademacher)

In der Tat haben sich die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat verschoben: Dort gibt es ein Plus der Unabhängigen Kalletaler Bürger (UKB). Sie gewinnen drei Direktmandate, die Fraktion wächst von vier auf sechs Sitze. UKB-Fraktionschef Ingo Mühlenmeier holt in Lüdenhausen das Direktmandat gegen den CDU-Kreisvorsitzenden Lars Brakhage. Wahrscheinlich ist, dass CDU und UKB zusammengehen. Mühlenmeier: „Man wird mit uns sprechen müssen, darauf freue ich mich.“

Die beiden UKB-Mandate müssen SPD und Grüne abgeben. Damit ist die rot-grüne Mehrheit dahin, die auch Hecker als Bürgermeister unterstützt hatte. SPD-Fraktionschef Manfred Rehse ist enttäuscht: „Wir haben fünf Jahre lang gute Ratsarbeit gemacht. Das Ergebnis von Mario Hecker zeigt, dass die Leute das eigentlich gut finden.“ Sein Grünen-Kollege Florian Schön weiß, dass die Grünen in Kalletal trotz Verlusten ihr zweitbestes Ergebnis überhaupt gemacht haben. „Aber es reicht leider nicht. So einfach wie in den vergangenen fünf Jahren wird es nicht mehr.“

Auch für Bürgermeister Hecker? Der winkt ab: „Es wird anders, aber aus meiner Sicht nicht schwieriger. Ich habe immer versucht, zu vermitteln.“ Die Kontroversen in den vergangenen Monaten seien „stark wahlkampfgeprägt“ gewesen.

Gleichwohl: Den Wahlkampf hat Hecker nach eigenem Bekunden als sehr anstrengend empfunden, insbesondere so, wie ihn die UKB geführt hätten. „Da ist es gut, wenn man Ruhe bewahren kann.“ Vor allem ging es ums Medizinische Versorgungszentrum, das Hecker mit SPD und Grünen in Gang gebracht hat, das aber von CDU und UKB abgelehnt wird. Für die Wähler sei die Sache klar, sagt Hecker. Sie hätten das MVZ gewollt, sonst hätten sie ihn nicht gewählt.

Wie geht es weiter? Er habe im Wahlkampf bewusst keine Versprechungen gemacht, meint Hecker. Man müsse sich auf einiges einstellen, zum Beispiel werde sich die Kommune um Schutzräume für die Bevölkerung kümmern müssen. Aber am Wahlabend ist für ihn erst mal wichtig zu betonen, dass er den Job als Bürgermeister „total gerne“ mache.

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