Bonn. Gerade im Winter ist es wichtig, die Abwehrkräfte zu stärken. Klar, Bewegung, frische Luft, Händewaschen – alles hilft gegen die Winter-Erkältung. Und Vitamine helfen auch, das ist bekannt. Weniger bekannt ist aber, welche Lebensmittel besonders gut tun und wie man sich am Arbeitsplatz verhalten sollte.
BROKKOLI
Das grüne Gemüse ist sehr vitaminreich. „Roh verzehrt, decken 100 Gramm Brokkoli schon etwa den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C in Höhe von 100 Milligramm", sagt Gabriele Graf von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Nur die Röschen sollten roh gegessen werden, die Stängel sind schwer verdaulich. Außerdem liefert Brokkoli B-Vitamine, Eisen, Kalium, Kalzium und Zink.
APFELSINEN
„In Apfelsine und Apfelsinensaft sind nahezu identische Mengen an Vitamin C enthalten", weiß Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik. Mit einem 200-Milliliter-Glas Orangensaft ist der tägliche Bedarf an Vitamin C schon gedeckt. Ob noch mehr Vitamin C Erkältungen vorbeugt, ist nicht erwiesen.
CHICORÉE
Auch Chicorée sollte von Zeit zu Zeit auf dem Speiseplan stehen. Neben Vitamin C enthält das Gemüse Mineralstoffe und Inulin, einen löslichen Ballaststoff. Diese Substanz spielt bei der Vorbeugung gegen Darmerkrankungen eine Rolle. Chicorée ist kalorienarm und ein Carotin-Lieferant. „Beta-Carotin, Vitamine C und E sind antioxidative Vitamine, die den Körper vor freien Radikalen schützen und so das Immunsystem stärken", so Gahl.
KNOBLAUCH
Die Knolle enthält wichtige bioaktive Stoffe – das sind Substanzen, die keinen Nährstoffcharakter haben, aber als gesundheitsfördernd gelten. Knoblauch ist gut für Blut, Herz und Gefäße. Zu den hilfreichen Stoffen zählt unter anderem Allicin. Es fängt freie Radikale ab und sorgt dafür, dass Zellmembrane im Körper keinen Schaden nehmen.
ÄPFEL
Das Obst enthält viele gesundheitsfördernde Stoffe, etwa Pektine – Ballaststoffe, die satt machen und verdauungsfördernd wirken; außerdem Kalium, das eine zentrale Aufgabe im Nerven- und Muskelstoffwechsel hat.
MANDELN
In Mandeln sind „wertvolle Fette, Vitamine und Mineralstoffe enthalten", sagt Morlo. Auch sind sie reich an Vitamin B2 und E. Vitamin E bewahre den Organismus vor freien Radikalen, erläutert Gahl. Das Vitamin B2 unterstütze bei der Abwehr von Krankheiten. Allerdings sind sie kalorienreich – 600 Kalorien pro 100 Gramm.
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Hier finden Sie 10 Hausmittel, die helfen, wenn Vitamine und Co. nichts gebracht haben.
WAS SONST NOCH WICHTIG IST
Gegen Erkältungsviren hilft es laut Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wenig, Vitamin C und Zink als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. "Die Wirkung von solchen Präparaten zur Vorbeugung oder Heilung von Infekten ist wissenschaftlich nicht erwiesen." Für eine gesunde Ernährung sind Erdbeeren, Pfirsiche und andere im Winter aus Übersee importierte Früchte nicht wichtig, wie Morlo erklärt: "Je länger Obst bis zum Verzehr liegt – und das bleibt bei den langen Anfahrtswegen mitunter nicht aus – umso geringer ist der Vitamingehalt."
SCHUTZ AM ARBEITSPLATZ
Gerade am Arbeitsplatz ist die Gefahr groß, sich bei einem erkälteten Kollegen anzustecken. Besonders wenn man auf engem Raum zusammenarbeitet und in unmittelbarem Kontakt steht. Anette Wahl-Wachendorf, Vizepräsidentin des Verbandes der Betriebs- und Werksärzte, gibt Tipps, wie Mitarbeiter sich schützen können:
- Tastaturen desinfizieren: An viel benutzten Gegenständen wie der Tastatur, aber auch an Lichtschaltern und Türklinken, sammeln sich oft Viren und Bazillen. Hier hilft, sie regelmäßig zu desinfizieren.
- Richtig heizen: Klar, es ist draußen kalt. Trotzdem sollten Beschäftigte es mit dem Heizen nicht übertreiben. 21 bis 22 Grad sind ideal. Ist es viel zu warm, trocknen die Schleimhäute schneller aus - und dadurch haben Erreger ein leichtes Spiel.
- Hände waschen: Mitarbeiter sollten regelmäßig ihre Hände gründlich waschen. Stellt der Arbeitgeber Desinfektionsmittel zur Verfügung, nutzt man das am besten ebenfalls. Wichtig ist auch, die Hände konsequent von Augen, Mund und Nase fernhalten, da sonst Bakterien über die Schleimhäute eindringen können.
- Bei Krankheit zu Hause bleiben: Wer krank zur Arbeit kommt, steckt alle anderen an, ist meist weniger produktiv als sonst und tut sich vor allem selbst keinen Gefallen. Denn eine verschleppte Erkältung kann unter Umständen eine Herzerkrankung nach sich ziehen.