Wilke-Wurst wurde auch im Klinikum Lippe serviert

Kreis Lippe. Nach zwei Todesfällen durch keimbelastete Fleischwaren von der Firma Wilke aus Nordhessen sind 30 Betriebe – Stand 8. Oktober – in Kreis Lippe vom Rückruf der Wurstwaren betroffen.

Auch das Klinikum Lippe und Kreisseniorenrichtungen haben Teewurst und Kalbsleberwurstportionen von der nordhessischen Firma bezogen. &bdquo;Nachdem uns am 2. Oktober eine Lebensmittelwarnung erreichte, die Pizzasalami und ein Brühwursterzeugnis der Firma Wilke betrafen, die wir gar nicht anbieten, haben wir sofort reagiert und am 3. Oktober die Wurstportionen gar nicht mehr an die Patienten und Bewohner verteilt, sondern sofort entsorgt", sagt Kliniksprecher Christian Ritterbach.

Neben dem Klinikum seien nach bisherigen Erkenntnissen auch weitere lippische Einrichtungen betroffen – darunter weitere Großküchen, Betriebe, die Endverbraucher versorgen und Einzelpersonen, teilt der Kreis Lippe mit. &bdquo;Sie alle haben die Wurstwaren des fraglichen Herstellers erhalten, allerdings handelt es sich jeweils um kleinere Mengen", erklärt Sprecherin Lydia Penner. Alle Betroffenen seien unmittelbar von Wilke, von der sie die Waren bezogen haben, ausführlich informiert worden.

Nur teilweise öffentlich Parallel sei das zuständige Fachgebiet &bdquo;Verbraucherschutz" des Kreises durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Recklinghausen über die betroffenen Einrichtungen informiert worden. Dies bestätigt LANUV-Sprecher Wilhelm Deitermann: &bdquo;Wir kontrollieren, ob diese Warnmeldungen an die Abnehmer der Waren tatsächlich erfolgt ist und ob die Lebensmittel ordnungsgemäß aus dem Verkehr genommen und vernichtet worden sind. Wenn der Rückruf der Ware in den Betrieben noch nicht bekannt ist, wird ein umgehender Verkaufsstopp der Waren angeordnet."

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch fordert, dass die zuständigen Ministerin umgehend alle bekannten Verkaufsstellen und Produktnamen öffentlich machen müssten, um die Verbraucher effektiv zu schützen. &bdquo;Sonst werden wir die Gerichte einschalten und eine Liste fordern", so Foodwatch.

Den Gang vors Gericht will sich das NRW-Verbraucherschutzministerium ersparen. &bdquo;Wir werden in Kürze eine Liste mit allen Verkaufsstellen und Produktnamen veröffentlichen", sagt Ministeriumssprecher Peter Schütz. Dann könnten weitere lippische Betriebe hinzukommen.

Gefahr für Kleinkinder und Alte Die in den Wilke-Produkten gefundenen Listerien (Bakterien) sind für gesunde Menschen wenig bis kaum gefährlich, teilt das Klinikum Lippe mit. Eine Infektion verlaufe meist unbemerkt. Für Risikogruppen (Kleinkinder, sehr alte und/oder immungeschwächte Menschen) können sie aber lebensgefährlich sein. Sie verursachten in erster Linie Fieber und Durchfall. Jeder, der in letzter Zeit die entsprechenden Produkte konsumiert hat, und die genannten Symptome bei sich beobachtet, sollte einen Arzt aufsuchen, empfiehlt das Klinikum. Für die Risikogruppen könne auch eine notärztliche Behandlung erforderlich sein, da die Gefahr der Dehydrierung bestehe.

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