Kreis Lippe. Wie gut ist der Kreis Lippe auf einen möglichen Ausbruch des Corona-Virus vorbereitet? – Danach haben sich jetzt die Grünen bei der Kreisverwaltung erkundigt. Antworten bekamen sie von der Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Kerstin Ahaus. Es habe sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich ständig auf dem neuesten Stand halte und austausche. „Beteiligt sind der Bevölkerungsschutz mit dem Rettungsdienst des Kreises Lippe, Vertreter der kassenärztlichen Vereinigung sowie Vertreter des Klinikums Lippe und das Gesundheitsamt", berichtete Dr. Ahaus. Das Gesundheitsamt berate beispielsweise Ärzte in Hygienefragen und beantworte Fragen der Mediziner: „Die Ärzte können uns anrufen", betont sie. Alle Mitarbeiter des Rettungsdienstes seien speziell für einen möglichen Einsatz geschult worden. Die Weltgesundheitsorganisation schätze allerdings derzeit die Gefahr als noch gering ein: „Wir haben 15 relativ leichte Fälle in Deutschland", allerdings auch bereits 1700 Todesfälle in Asien." Ständig stehe der Kreis mit den zuständigen Ministerien im Kontakt. Und natürlich auch mit dem Robert-Koch-Institut (RKI), der zentralen Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und Prävention: „In manchen Phasen bekommen wir drei Mal am Tag neue Informationen vom RKI." Auch das Klinikum Lippe ist für den Ernstfall gewappnet Auch das Klinikum sei aus ihrer Sicht gut gerüstet. „Dort werden in Lemgo derzeit neun Isolationsbetten vorgehalten, in Detmold sind es zehn in Einzelzimmern und noch mal acht in Zweibettzimmern." Komme es ganz dicke, sei es sogar möglich, eine ganze Krankenhausstation für Corona-Fälle freizuziehen. „Das hätte dann zur Folge, dass verschiebbare OPs vielleicht wirklich warten müssten." Leider wisse man noch nicht genug über das Virus, beispielsweise darüber, wie lange die Ansteckungszeit währt, wenn jemand es in sich trägt. Gäbe es Erkrankte in Lippe, könnte eine Mammutaufgabe auf das Gesundheitsamt zukommen, nämlich Bewegungsprofile zu erstellen und so Kontaktpersonen ausfindig zu machen. Fachbereichsleiter Karl-Eitel John sieht noch ein anderes Problem: „Aus China kommen viele Arzneimittel, hier drohen uns Engpässe."