Kreis Lippe. Die Folgen der Corona-Pandemie sind auch beim Jobcenter Lippe unverkennbar: Seit Mitte März lässt sich ein deutlicher Anstieg der Antragszahlen auf Arbeitslosengeld II feststellen.
„Teilweise haben sich die Neuanträge pro Woche verdoppelt. Wurden Anfang März noch 90 Anträge gestellt, waren es zwei Wochen später knapp 200“, teilt die Behörde mit. Grund für die Hilfebedürftigkeit sei meist eine durch wirtschaftliche Folgen der Corona-Krise eintretende Arbeitslosigkeit. Auch Selbstständige, deren Geschäftsmodell noch nicht so gefestigt war, dass Krisenzeiten finanziell länger überbrückt werden könnten, seien betroffen. Es sei davon auszugehen, dass etwa 450 Neuzugänge kausal mit der Krisensituation zusammenhingen.
Auch auf den sogenannten Sozialen Arbeitsmarkt in Lippe habe die aktuelle Situation deutliche Auswirkungen: „Zwar sind bisher keine übermäßigen Kündigungen zu verzeichnen, dennoch ist die Besetzung von Stellen im Rahmen der Eingliederung von Langzeitarbeitslosen aktuell deutlich gehemmt“, weiß Landrat Dr. Axel Lehmann.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen habe das Jobcenter seit Mitte März 183 Menschen in Arbeit gebracht, vorwiegend in systemrelevanten Bereichen wie Verkauf, Lager, in Pflegeberufe oder als Produktionshelfer.
Durch die bis Anfang Mai bestehenden Kontaktbeschränkungen sei eine persönliche Betreuung von Arbeitgebern und arbeitsuchenden Leistungsberechtigten nicht möglich gewesen. Gleichwohl bestehe auch weiterhin Arbeitskräftebedarf, insbesondere in systemrelevanten Branchen. Hier verweist die Behörde auf die Jobbörse im Internet.